Marokko schlägt Spanien und zieht erstmals in der Geschichte ins Viertelfinale einer Weltmeisterschaft ein. Dank Elfmeterkiller Bono und eines überragenden Amrabat. War komplett (Marok)k. o.: der Ticker.
Tach zusammen, ein Achtelfinale steht an, Marokko trifft auf Spanien. Und wir blicken der bitteren Realität ins Auge: Die Spanier haben uns Deutsche mit ihrer Niederlage gegen Japan ums Weiterkommen betrogen. Und Oliver Bierhoff um seinen Job. Wie zur Hölle kann man als große Fußballnation nur gegen Japan verlieren? Mal gucken, ob sich unser Paella-Boykott heute bereits bemerkbar macht.
Gefährlicher Freistoß von Spanien, Olmo knallt den Ball mit Wucht aufs marokkanische Tor. Bono hält, aber eins ist klar: Spanien gibt Marokko hier keine Olmosen.
Muss auch mal gesagt werden: Was der Amrabat auf der Sechs für Marokko wegmalocht! Wahnsinn! Pflügt da jeden Zentimeter Wiese um, strahlt Aggressivität und Leidenschaft aus, geht in jeden Zweikampf mit 100 Prozent. Und irgendwie habe ich jetzt die Mängelliste der Sechser der deutschen Nationalmannschaft aufgezählt, ist ja komisch.
Die marokkanischen Fans legen derweil eine Klatsch-Choreographie ein. Verrückt, dass die jetzt also die Isländer imitieren. Denn wenn wir die Medienberichte rund um die EM 2016 noch richtig im Kopf haben, waren die Skandinavier ja damals die total Innovativen, denn so rhythmisches Klatschen mit irgendeinem Schlachtruf in der Mitte, das war echt total cool und kultig und sowas haben wir davor auch noch nicht einmal pro Spiel bei jedem Regionalligisten mit einer halbwegs aktiven Fanszene gesehen, ne?
Poah, und nachdem Rodri für Spanien aus 30 Metern konsequenterweise 30 Meter übers Tor schießt, hat Marokko plötzlich die XXL-Chance. Der eingewechselte Cheddira kommt aus sechs Metern zum Abschluss, scheitert aber an Unein Simon. Und Broich sagt: „Da hätte es so einen Messi-Abschluss ins lange Eck gebraucht.“ Ach, Thomas, darf es sonst noch was sein?
Die Münze ist geflogen. Die Spieler schießen auf das Tor, hinter dem die marokkanischen Fans stehen. Keine Überraschung: Die freut das etwas.
Ist. Das. Krass. Hakimi tritt an. Chipt ihn in die Mitte. Marokko steht im Viertelfinale!
Unterm Strich ist also klar: Marokko steht im Viertelfinale und trifft dort auf Portugal oder die Schweiz. Und ganz ehrlich: Egal, wer da kommt, dieses Marokko sollte man vor Anpfiff nicht nochmal als chancenlos abstempeln. Vor allem dann nicht, wenn man in seinem Fußballnerd-Freundeskreis noch das eigene Gesicht wahren will. In dem Sinne: Ihr wisst was zu tun ist. Danke fürs Reinlesen und auf bald!