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Liveticker
Bayer Leverkusen – Bayern München 1:2
Bundesliga

10 Uhr

Ui, ui, ui. Kommt nicht oft vor dieser Tage, dass sich die Berufs­zy­niker aus der 11Freunde-Blase schon am frühen Morgen auf die Aus­tra­gung eines Abend­spiels in der Bun­des­liga freuen, doch bei dieser Paa­rung, dieser Kon­stel­la­tion und dieser Vor­ge­schichte sind selbst wir in der Lage, für wenige Mili­se­kunden zu ver­gessen, dass Fuß­ball ohne Fans eigent­lich totale Grütze ist. Lever­kusen (1.) gegen Bayern (2.), eine ehe­ma­liger Euro­pa­meis­ter­schafts­halb­fi­na­list (Bosz) gegen den Bei­nahe-Welt­trainer des Jahres, ein Mann, den sie die Knarre“ nennen (Alario), gegen einen Mann, den sie zwar leider Gottes Lewy“ rufen, der aber immerhin in diesem Jahr Deut­scher Meister, Pokal­sieger, Cham­pions-League-Sieger, Tor­schüt­zen­könig und Welt­fuß­baller geworden ist. Nun ja, nicht übel. Fast noch besser: Das in dieser Form noch nie dage­we­sene neue Traum-Duo der Live­ti­cker-Szene – Max Golden Boy“ Nölke und Alex Kra­wat­ten­träger des Jahres 1999“ Raack. Anstoß ist um 18:30 Uhr, wir geben hier alles ab 18:15 Uhr.

18:20 Uhr

Servus und Moin Moin, liebe Freunde des 11FREUNDE-Live­ti­ckers! Top­spiel in der Bun­des­liga und natür­lich steht heute ein Mann ganz beson­ders im Mit­tel­punkt: der frisch geba­ckene Welt­fuß­baller Robert Lewan­dowski. Vier­fa­cher kicker“-Stürmer des Jahres, UNICEF-Bot­schafter, acht­fa­cher Fuß­baller des Jahres in Polen, was für ein Gewin­nertyp. Der Typ spielt mit Mau-Mau-Karten Poker und räumt trotzdem den Tisch leer, bekommt olym­pi­sches Gold über 400-Meter-Frei­stil, obwohl er gar nicht schwimmen kann, und steht schon jetzt als kom­mender Papst fest. Auch wir, die Berufs­ver­lierer von 11FREUNDE, gra­tu­lieren schwer beein­druckt. Unser Tipp für heute: Hat­trick und nach dem Spiel die große Über­ra­schung – als 1000. Fuß­baller, der im Ulrich-Haber­land-Sta­dion ein Tor geschossen hat, bekommt er eine zwei Meter große Aspirin-Tablette aus purem Kokain. Dann Weih­nachts­party an der Säbener. Motto: Alle waren Sieger, auch wenn einer nur gewinnen kann. Mit Marijke Amado in der Über­ra­schungs­torte.

18:25 Uhr

Wobei wir doch etwas irri­tiert waren, ob der Zärt­lich­keiten, die Herr Lewan­dowski offenbar mit seinen hart erar­bei­teten Sil­ber­lingen aus­tauscht. Zitat: Ich möchte mit jeder Tro­phäe zusammen schlafen.“ Um dann viele kleine gol­dene Robert Lewan­dowskis zu zeugen. Aller­dings, jetzt, wo ich drüber nach­denke: Die sünd­haft teuren gelben Töppen aus Kän­guru-Leder, die mir meine Eltern nach wochen­langer Mau­lerei dann doch unter den Weih­nachts­baum legten, habe ich damals eben­falls mit in die Kiste genommen. Ich träumte von Ruh­mes­taten in den Sta­dien dieser Welt, jedes Vol­leytor aus 40 Metern hätte ich mit einem Kän­guru-Sprung meinen Erzeu­gern gewidmet. Es kam anders. Nach vier Monaten waren die Teile zu klein und wurden schließ­lich zum Dum­ping­preis von einem Kumpel abge­worben. Und das ein­zige Tor aus 40 Metern schoss ich einsam und allein vor wenigen Jahren auf einem Bolz­platz. Mama/​Papa: der war für euch!

18:27 Uhr

Das men­schen­leere Ulrich-Haber­land-Sta­dion wird ein­ge­blendet, Sky-Mann Martin Gross begrüßt mit fol­genden Worten: Ist das nicht herr­lich?“ Ja, Martin, voll herr­lich, so ein Bun­des­liga-Spiel ohne Fans. Können wir uns gar nicht dran satt sehen. Ganz klar auf einer Stufe mit: – Auf­nahmen von bren­nenden Regen­wäl­dern – Twitter-Weis­heiten von Donald Trump – kranken Hun­de­welpen

18:29 Uhr

Ziem­lich albern finde ich übri­gens dieses Gejammer über den ach so unge­rechten Aus­gang der Welt­trainer-Wahl. Bestimmt musste der arme Hansi Flick seine heißen Tränen mit den Gehaltschecks der ver­gan­genen Monate trocknen. Dieses 2020, auch für die Bayern ein abso­lutes Seu­chen­jahr.

1.

So, ich zieh nochmal am Voll­korn­sprudel und los geht’s. Bayer stößt an, ich stoße auf.

3.

Bayern jagt also Lever­kusen. Und Huub Ste­vens ist Trainer bei Schalke. Erstaun­liche Par­al­lelen zum Jahr 2000. Wenn man dann noch bedenkt, dass Men­schen wieder mit Fischer­hüten und blon­dierten Spitzen her­um­laufen… Naja, aber soll ja um Fuß­ball gehen. Wo spielt die SpVgg Unter­ha­ching mitt­ler­weile eigent­lich?

5.

Ganz anstän­diger Start in dieses Spit­zen­spiel. Die Gäste aus Mün­chen einmal vorne, Lever­kusen jetzt auch mal in Bay­erns letztem Drittel. Die Teams neu­tra­li­sieren sich also in den ersten Minuten. Wer dabei jetzt Base und wer Säure ist, ist ja dann auch irgendwo red­un­dantes Fach­la­tein.

9.

Dra­govic heute als Rechts­ver­tei­diger gegen Gnabry. Dürfte span­nend werden. Finde ich ja sowieso geil, solche Leute, die eigent­lich schon längst von der Bild­fläche ver­schwunden waren, dann aber doch irgendwie zurück­kommen. Wie dieser Kumpel auf der Party, den du stun­den­lang nicht gesehen hast, er dann aber doch wie ein von Gott Gesandter mit Hei­li­gen­schein, Schnaps und Kippen von der Tanke zurück­kehrt.

11.

Jetzt die Bender-Zwil­linge im Bild. Fallen beide aus. Bender ist ver­letzt“ ist ein Tick, der in jeder Sport­re­dak­tion seit Jahren als Shortcut hin­ter­legt ist. Dass nun beide aus­fallen, sprengt hin­gegen die Matrix.

14.

Hei­lige Scheiße! Was ist das denn für ne Hütte! Amiri bringt die Ecke but­ter­weich rein. Patrick Schick macht das dann aus­ge­spro­chen schick und knüp­pelt den volley in die Maschen. 1:0 Lever­kusen! Damit liegen die Bayern zum siebten Mal in Folge zurück. Oder um es in Ecki-Heuser-Manier zu sagen: Kann Flick Bayern?

18.

Lever­ku­sens Trainer Peter Bosz ist einer dieser Glat­zen­träger, bei denen man sich eigent­lich ganz sicher ist, dass sie nie mehr Haare hatten als Homer Simpson. Doch ein Blick ins Archiv verrät: das stimmt nicht so ganz. Wer ist jetzt hier der Bosz?
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20.

Schöne Anek­dote übri­gens, die Bosz da im Vor­feld der Partie ver­raten hat. Bei seinem ersten Spiel als Trainer saß er mit einem Notiz­blick auf der Bank und fragte sich bei jedem Aus­ball, ob er dieses wich­tige Detail nicht fest­halten müsste. In der Zeit hätte Ewald Lienen schon ein Buch über ver­meid­bare Ein­würfe zusam­men­ge­schrieben.

23.

Und noch einmal Big Bosz: Seine Jungs spielen momentan so flüssig, dass die Bayer-Werke schon ernst­haft dar­über nach­denken sollen, diese Mann­schaft als Medizin abzu­füllen. Nur unver­dünnt zu sich nehmen.

25.

Vom amtie­renden Welt­fuß­baller Lewan­dowski bis­lang so wenig zu sehen, wie von Thomas Häßler, Bronze-Preis­träger bei der Welt­fuß­baller-Wahl 1992. Vor­teil Häßler: er ist bei keinem der beiden Ver­eine unter Ver­trag. Auch die Live­ti­cker-Kol­legen vom kicker“ schreiben übri­gens von Lewy“. Men­schen, die so etwas tun, haben früher dem Mathe­lehrer nach der letzten Stunde zuge­flötet, wie toll doch seine neue Cord­hose aus­sieht. Frei nach Troy McClure: nega­tiver Spaß.

27.

Lever­ku­sens Youngster Wirtz am Ball. Der hat sich mit seinem Jubel im Derby richtig Freunde in der alten Heimat Köln gemacht. Däm­li­cher wirtz in dieser Hin­runde nicht mehr, lege ich mich fest.

30.

Très Schick! Lever­ku­sens Offen­siv­mann eilt auf Manuel Neuer zu, haut den Ball ins Netz – Tor! Tor! Tor! – oder doch nicht? Der gute alte Var ent­scheidet auf Abseits und mal wieder wurden unsere Endor­phine ver­arscht. Dieses Jahr ist ein­fach ziem­lich harter Tobak.

32.

Das Spiel ist unter­bro­chen, weil King­sley Coman aus dem Spiel muss. Wenn geimpft wird, kommen die Anfäl­ligen als erstes dran, hat Jens Spahn gesagt. Bay­erns Coman dürfte dazu gehören.

34.

Nach­trag zu Flo­rian Wirtz, jetzt, da er nochmal in Groß­auf­nahme zu sehen ist: Ich finde, der wirkt so, als würde er krampf­haft dagegen ankämpfen, dass er viel jünger aus­sieht als seine ganzen Kum­pels. Kein Bart­wuchs, alle Mäd­chen finden ihn bloß süß“ und seine Eltern nennen ihn auch noch Flori“. Seit ein paar Wochen arbeitet er bei seinem Vater in der Kanzlei als Aus­hilfe und mit dem ersten Lohn ging’s dann erstmal zum Fri­seur nach Rhein­dorf für die Kampf­hun­de­trainer-Frise. Naja, Flori, ob das wirk­lich hilft? Milch­ge­sicht bleibt Milch­ge­sicht.

38.

Hoppla! Dicke Kon­ter­chance für die Bayern jetzt. Sané treibt den Ball in Lever­ku­sens Hälfte und jagt ihn dann halb aus Unsi­cher­heit, halb aus Heimat-Ver­bun­den­heit zu Schalke kläg­lich Rich­tung Sei­tenaus. Weiter 1:0 Bayer.

43.

Und da ist es pas­siert. Weil Bayern es nicht selbst geschissen bekommt, helfen die Lever­ku­sener eben nach. Hra­decky und Tah tackeln sich bei einem hohen Ball gegen­seitig weg, Lewan­dowksi sagt dzieki“ und köpft ins leere Tor.

45.+2

Und nächste gute Chance für Lewan­dowski. Das ist ja schon erstaun­lich. Der Pole weiß gar nicht mehr, wie es sich anfühlt, nicht Deut­scher Meister zu sein und die ganze Hütte voller Pokale zu haben. Jetzt ist er also auch noch Welt­fuß­baller. Und trotzdem bleibt er hungrig wie Jumbo Schreiner. Fährt sich das Lachs-Tah-Tah und isst den Wirtz gleich mit.

45.+5

Bayern zum Ende der Halb­zeit wie ich im Anschluss an zwei Mokka und drei Roth-Händle: drü­ckend.

46.

Und spä­tes­tens jetzt, mit Beginn der 2. Halb­zeit, wo man zwar 22 beein­dru­ckenden Sport­lern bei ihrer Arbeit zusehen durfte, sich emo­tional aber so wenig regte, wie damals, als man aus Ver­sehen auf der Tri­büne der Tisch­tennis German-Open gelandet war und selbst vier Liter Bier nicht halfen, so etwas wie Stim­mung auf­keimen zu lassen, fragt man sich mal wieder: Fuß­ball ohne Fans? Wel­cher Wahn­sin­nige hat sich den Mist eigent­lich aus­ge­dacht?

48.

Ach ja, Manuel Neuer ist übri­gens mal wieder Welt­tor­hüter geworden. Zum bereits fünften Mal. Gähn. Oli Kahn wäre damals wenigs­tens vor stolz das Sakko gerissen, Super­mann Neuer nahm die Aus­zeich­nung mit einer Begeis­te­rung zur Kenntnis, die man sonst nur von Auto-Besit­zern kennt, wenn ihnen die Ver­si­che­rung eine Bei­trags­re­du­zie­rung von 0,3 Pro­zent gewährt.

50.

In einen Konter zu laufen, der dann von Gnabry oder Sané ange­führt wird, muss sich ähn­lich anfühlen wie den Auf­wärts­haken von Mike Tyson zu erahnen oder dem stier­na­ckigen Böse­wicht in der Stamm­kneipe aus Ver­sehen Bier in den Schritt zu kippen. Pro­gnose: Aua.

53.

Gewinnt Lever­kusen das Ding hier heute noch, ist man auf dem besten Weg zur Herbst­meis­ter­schaft. Ein Titel, so viel wert wie einst die Ehren­worte von Chris­toph Daum.

55.

Mehr als 250 Bun­des­li­ga­tore nun also schon für Lewan­dowski. Bei so einer Domi­nanz, so einem Tor­hunger, so einer Tref­fer­quote, wird Spät­ge­bo­renen wie uns erst so richtig bewusst, was für eine unfass­bare Maschine Gerd Müller gewesen sein muss. 365 Bun­des­liga, just saying.

57.

Bin ja in Zeiten von Hig­hend-Ath­leten mit Jay-Jay-Okocha-Technik dankbar über jeden Schnitzer, der mir zeigt, dass die Jungs da auf dem Rasen noch ganz nor­male Men­schen sind und keine Fifa-Ava­tare. Eben Ecke von Sané, der mit seinem linken Huf nor­ma­ler­weise Herz-OPs durch­führen kann, doch in dieser Szene segelt die Pille über den Straf­raum hinweg ins Nir­gendwo. Kalle Rum­me­nigge sucht im Internet nach Cheats.

60.

Duracell-Hase Wirtz jetzt schon mit mehr Kilo­me­tern als ich in drei Jahren Frei­zeit­liga zusammen. Den Typen kannst du ver­mut­lich mit dem Auto über­fahren, der sprintet trotzdem noch zur nächsten KfZ-Werk­statt, um den Schaden zu melden.

62.

Oh man, Her­nandez ist im Zwei­kampf gerade mal die Buchse etwas hoch­ge­rutscht, was einen Blick auf seinen voll­tä­to­wierten Ober­schenkel zufolge hatte. Sind das die Lyrics von irgend­einem halb­ta­len­tierten Singer-Song­writer, die er sich da gesto­chen hat? Wie auch immer, Her­nandez für mich eh nur einer für 80 Mil­lionen.

65.

Krasses Pensum, das David Alaba bei Bayern im zen­tralen Mit­tel­feld abspult. Ich kann mir auch beim besten Willen nicht diesen Streit zwi­schen der Ver­eins­füh­rung und ihm vor­stellen. Alaba ist für mich ein­fach dieser sym­pa­thi­sche Öster­rei­cher, der irgendwie nicht älter wird. Könnte ich even­tuell 20 Mil­lionen Euro im Jahr bekommen, Herr Rum­me­nigge?“ – Im Leben nicht.“ – Ok. Darf ich Sie denn auf ein Wie­nerle ein­laden?“

Diese Skan­dal­nudel.

67.

Jetzt die Bayern mit der Chance aufs 2:1. Müller schickt Gnabry, der scharf abschließt und schon zum Rühren abdrehen will. Hra­decky aber spuckt ihm in die Suppe und lenkt den Ball um den Pfosten.

69.

Uiuiui, Sané muss wieder runter. Ich kann Flick da ver­stehen. Der Typ hatte ne Fehl­pass­quote die gen 100 ten­diert und die Kör­per­sprache einer Laub­schnecke.

72.

Für ihn jeden­falls Joshua Kim­mich jetzt nach seiner Ver­let­zung wieder dabei. Der diese Winner-Men­ta­lität mit­bringt, die es im Mar­ke­ting nunmal braucht. Hat einen ganz span­nenden Track-Record, hält das Spiel für eine schwie­rige Task, doch wenn die Bayern sich com­mitten und die PS auf die Straße bekommen, sollte das key fürs Spiel sein. Drei Punkte sind auf jeden Fall Prio-1-Topic auf dem Desk. So eine Knie­ver­let­zung ist dann auch irgendwo ein Lear­ning. Man muss sich eben auf das Big Pic­ture kon­zen­trieren.

76.

Da unten steht er, unser Bundes-Hansi. Leider nicht Welt­trainer geworden. Statt­dessen Kloppo. Die besten Trainer der Welt kommen also aus Hei­del­berg und Stutt­gart und heißen Hansi und Kloppo. Danke Deutsch­land, wir dürfen wieder stolz sein.

79.

Eben daran denken müssen, was wohl Berufs­killer wie Karl-Heinz Förster, Vinnie Jones oder Uli Borowka mit einem Jüng­ling wie Jamal Musiala ange­stellt hätten. FSK 18. Min­des­tens. In diesem Moment haut er den Ball gegen Pfosten. Vinnie Jones hätte den Schuss nicht mal kommen sehen.

81.

Die Aus­wechs­lung von Sané lässt mich nicht los. Scheint sich ja wirk­lich nicht beliebt gemacht zu haben, was ein Nacken­schlag von Hansi. Wobei ich mich frage, ob man sich bezüg­lich des Cha­rak­ters des Kol­legen nicht mal die Mühe gemacht hat, sein gigan­ti­sches Rücken­tattoo unter die Lupe zu nehmen. Ich meine, sich selbst jubelnd auf die Haut ste­chen zu lassen, wer zur Hölle macht so was?

84.

Schon ver­rückt, dass die Eltern von Jona­than Tah ihren Sohn nach dem viel­leicht berühm­testen Fuß­ball-Kom­mentar aller Zeiten benannt haben, oder? Wenn das so ist, nenne ich meinen Erst­ge­bo­renen selbst­ver­ständ­lich Aus­dem­hin­ter­grund Raack.

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86.

Dra­govic erin­nert mich doch hart an jene Typen in der Klein­stadt­disco, die mit Sakko, gestärktem Kragen und ganz viel Öl in den Haaren stun­den­lang am Tresen stehen, um sich gegen­seitig den teu­ersten Wodka zu spen­dieren, ganz am Ende hilflos über die Tanz­flä­chen streifen und dann trotzdem mit Gewin­ner­lä­cheln in den glanz­po­lierten Audi steigen. Würde mich nicht wun­dern, wenn der nach dem Spiel seinem Co-Trainer einen Fuffi zusteckt und darauf wartet, dass der ihm einen guten Platz in der Kabine klar­macht.

88.

Immer noch 1:1. Thomas Bert­hold glaubt das nicht.

90.

Müller fuchs­teu­fels­wild. Nur ein Punkt? Kein Sieg? Die Waden krampfen, die Lunge schreit nach dem Schluss­pfiff, doch das auf Erfolg getrimmte Gehirn des Pfer­de­freundes will es nicht wahr­haben. Wie geht so ein Mann mit einem Punkt­ver­lust um? Sagt er Weih­nachten ab? Schließt sich über Sil­vester ein? Droht er mit Rück­tritt? Grätscht er den Nach­wuchs beim nächsten Kick auf dem Bolz­platz über den Haufen? Hansi Flick wech­selt meine Fra­ge­zei­chen aus. Höchst­strafe für den Ticker.

90.+3

Aus und vorbei, Bayer und Bayer trennen sich mit 1:1. Schied­lich-fried­lich würden wir ja sagen, aber dank Hansi Flick und der Ein- und Aus­wechs­lung von Pro­blembär Leroy Sané haben wir Bou­le­vard­tiger ja Futter genug. Der Live­ti­cker sucht nach Schrift­größe 76 fürs nächste Titel­blatt, wünscht einen schönen Abend und ent­spannte…

…so sieht das aus, wenn man sich schon gemüt­lich aus dieser Partie ver­ab­schieden will und ganz ver­gessen hat, dass Bayern ja Bayern ist und Lewan­dowski Lewan­dowski. Der Super­mann aus Polen stürmt plötz­lich völlig frei aufs Lever­ku­sener Tor zu und haut den Ball natür­lich rein. 2:1. Danach: Ende. Unfassbar. Wir besaufen uns jetzt mit bil­ligem Dusel. Gra­tu­la­tion (ächz) nach Mün­chen.