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Liveticker
Schweiz – Türkei 3:1
EM

17.45 Uhr

Guten Abend! Und herz­lich will­kommen zum letzten Spieltag in Gruppe A! Die Schweiz gegen die Türkei also. Da war doch was. Genau! WM-Qua­li­fi­ka­tion 2005. Zwei Spiele, die von gegen­sei­tiger, naja, Gast­feind­schaft geprägt waren: Pfeif­kon­zert wäh­rend der tür­ki­schen Natio­nal­hymne im Hin­spiel in Bern, Beschimp­fungen bei der Ankunft der Schweizer am Istan­buler Flug­hafen und schließ­lich Schlä­ge­reien im Kabi­nen­trakt, nachdem sich die Schweiz trotz Nie­der­lage im Rück­spiel für die WM in Deutsch­land qua­li­fi­ziert hatte und die Türkei geschei­tert war. Kurzum: Es war so viel los, dass das Spiel sogar einen eigenen Wiki­pedia-Artikel bekommen hat. (Ande­rer­seits: Es gibt auch einen Wiki­pedia-Artikel über die Kom­bi­nierte-Pyra­miden-Welt­meis­ter­schaft 2010, was auch immer das ist. Aber gut.) Wie auch immer, hoffen wir mal, dass es heute fried­lich bleibt. Oder dass zumin­dest Ludovic Magnin im Spie­ler­tunnel wartet, um die Gemüter zu beru­higen.

17.48 Uhr

Für alle, die es sich noch einmal in Erin­ne­rung rufen wollen:

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17.52 Uhr

Das aber nur die Ver­gan­gen­heit. Kommen wir zu heute. Die Schweiz steht mit nur einem Punkt uner­wartet schwach da, die Türkei nach zwei Nie­der­lagen ohnehin genauso, aber trotzdem ist für beide Mann­schaften hier noch alles mög­lich. Denn wenn ich das Tur­nier­system richtig ver­standen habe, können sich auch noch die vier besten Dritt­plat­zierten, die zwei lus­tigsten Viert­plat­zierten, der Sieger im Spiel um Platz drei der Con­fe­rence League sowie der Wett­könig des Wetten, dass…?“-Mallorca-Spezials für das Ach­tel­fi­nale qua­li­fi­zieren. Es bleibt also span­nend!

17.57 Uhr

Die Schweiz, also das Land, hat übri­gens den glei­chen Wahl­spruch wie meine Mann­schaft in der F‑Jugend: Einer für alle, alle für einen.“ Was mich zu fol­gender For­de­rung bringt: Ich plä­diere dafür, dass sich auch gestan­dene Pro­fi­mann­schaften vor dem Anstoß Arm in Arm gegen­über von­ein­ander auf­stellen und den Schieds­richter sowie die geg­ne­ri­sche Mann­schaft mit einem kräf­tigen Zicke zacke zicke zacke – hoi hoi hoi!“ begrüßen.

1.

Das Spiel jetzt wie meine Nase: läuft. (Pol­len­all­ergie)

3.

Erster Eck­stoß für die Türken. Für Sta­tistik-Nerds: Damit steht es nach Ecken 1:0 für die Türkei.

7.

Die Türken legen hier eigent­lich gut los, schon drei Schüsse aufs Schweizer Tor, die Sommer aber ent­schärft. Dann kommen die Eid­ge­nossen einmal nach vorne. Und Tor! 1:0! Haris Seferovic aus dem Stand und aus der Dre­hung mit links in die Ecke. Sowas lernt man halt als Sturm­partner von Alex Meier.

10.

Es ist ja absurd: Ein EM-Spiel zwi­schen der Schweiz und der Türkei, das in Aser­bai­dschan statt­findet, weil die UEFA vor acht Jahren einen Ver­trag mit einem aser­bai­dscha­ni­schen Sponsor aus­han­delte, der inzwi­schen gar kein Sponsor mehr ist. Was einem dazu noch ein­fällt? Au Baku!

15.

Manuel Akanji, der Mensch gewor­dene Taschen­rechner, trägt tat­säch­lich ein weißes Plus­zei­chen auf rotem Grund auf dem Trikot. Ein klares Bekenntnis zur Dis­zi­plin des Kopf­rech­nens. Wow!

19.

Neu in der Startelf der Eid­ge­nossen: Silvan Widmer. Soll Mbabu ersetzen. Er fragt sich nur: Widmer das gelingen?

23.

Embolo gerade mit einem Bein­schuss gegen einen Türken. Klar, mit Tun­neln kennen sich die Schweizer aus.

26.

Und dann steht es 2:0! Shaqiri dreht am tür­ki­schen Sech­zehner auf und zau­bert den Ball mit dem schwa­chen Rechten in den Knick. Ein tolles Tor! Magenta-Kom­men­tator Zander dazu: Da kriegt Shaqiri zu viel Platz“. Ich frage mich (bei allem Respekt vor Xherdan Shaqiri): Wie klein sollen die tür­ki­schen Ver­tei­diger die Räume denn bitte machen?

29.

Ich lege mich fest: Rüstü hätte den gehalten!

32.

Okay, hätte er wahr­schein­lich nicht. Aber Rüstü fehlt mir trotzdem. Ohne ihn ist die tür­ki­sche Natio­nal­mann­schaft ein­fach nicht die gleiche. Kann mich auch an keinen Tor­wart erin­nern, der einer bru­talen Gesichts­grät­sche nur Sekun­den­bruch­teile später einen wun­derbar miss­glückten Fall­rück­zieher folgen lässt.

35.

Zum Genießen (außer für Kieron Dyer):

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39

Die Füh­rung der Schweizer ist nicht wirk­lich unver­dient, aber sehr ärger­lich für die Türken. Denn: Sie spielen mutig nach vorne, wenn auch etwas planlos, und haben (gefühlt) jetzt schon mehr Abschlüsse als in den beiden Grup­pen­spielen zuvor. Die Schweizer Ver­tei­diger wirken teil­weise etwas über­rum­pelt vom Drang der tür­ki­schen Offen­sive. Oder anders gesagt: Damit hat Akanji nicht gerechnet.

42.

Granit Xhaka schon mit einem halben Dut­zend Fouls. Und wei­tere Mel­dungen: Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten.

45.

Und dann ist die erste Hälfte vorbei. Die Schweiz führt ver­dient mit 2:0. Ich habe Tränen in den Augen. Aller­dings nicht, weil ich von der Dar­bie­tung auf dem Platz so angetan bin, son­dern wegen besagter Pol­len­all­ergie. In diesem Sinne: bis gleich.

18:54 Uhr

Halb­zeit­ana­lyse bei Magenta TV“, Jan Henkel steht vor einem absurd großen Erik-Meijer-Gedächtnis-Bild­schirm. Ich bin empört! Wer hat ihm die Tak­tik­tafel geklaut?!

18.58 Uhr

Wir schalten kurz in die Kabine der Türken.

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46.

Die zweite Hälfte läuft. Und es ist ja nicht so, dass die Türken keine Chance hätten. Sie haben es immer wieder aus der Distanz pro­biert, durchaus gefähr­lich. Das Tor zum Anschluss aber wie erhol­sames Schlafen im Dach­ge­schoss: Sommer ver­hin­dert es.

49.

Die Schweiz macht genauso weiter wie zuvor. Was auch heißt: Foul von Xhaka.

52.

Bitte nicht ver­wech­seln: ein im Zwei­kampf unan­ge­nehmer Eid­ge­nosse und zwei unan­ge­nehme Zeit­ge­nossen im Zwei­kampf.

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56.

Cengiz Ünder jetzt wie ein Bus­fahrer: lässt zwei aus­steigen. Kom­men­tator Zander: Ünder jetzt im FIFA-Modus.“ Komisch, habe gar nicht gesehen, dass er einen Play­Sta­tion-Con­troller wut­ent­brannt demo­liert hat.

62.

Und gerade, als ich schreiben wollte, dass der Traum der Türken vom Ach­tel­fi­nale nun so gut wie uner­reichbar sei – TOR für die Türkei! 1:2! Und was für ein Treffer. Irfan Kah­veci tän­zelt am Sech­zehner mit dem Ball und knallt ihn in den Giebel! Es wird nochmal eng. Bringt Pet­kovic jetzt Jörg Stiel?

65.

+++ EIL: Alex Frei wech­selt sich selbst ein +++

68.

Naja, so eng wird es wohl doch nicht mehr. Schöner Konter der Schweizer, Shaqiri voll­endet. 3:1. Und irgendwo richtet sich Jessy Wellmer kum­pel­haft an Bas­tian Schwein­steiger: Die Schweizer – mit einem halben Taschen­messer schon im Ach­tel­fi­nale?“

72.

Die letzte Begeg­nung der beiden Länder ist übri­gens drei­zehn Jahre her. Damals trafen die Schweizer EM-Gast­geber in der Grup­pen­phase auf die Türkei. Und jetzt, Zunge bereit­ma­chen zum Schnalzen, ein paar Namen der Betei­ligten: Eren Der­diyok, Tran­quillo Bar­netta und Ludovic Magnin standen genauso von Beginn an auf dem Platz wie Tuncay Sanli und Hamit Altintop auf der tür­ki­schen Seite. Köst­lich.

76.

Ich werde meinen Kin­dern sagen, das sei Ricardo Rodri­guez:
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80.

Für die Türken gilt, was auch für die Bälle im Ver­eins­heim meiner Mann­schaft nach der Pan­demie gilt: die Luft ist mitt­ler­weile raus. (Dienstag dürfen wir aber end­lich wieder auf den Platz, und falls Hakan Calha­noglu mit­liest: Pro­be­trai­ning ist immer drin.)

85.

Hier also wei­terhin 3:1, am Schweizer Sieg wird sich aller Vor­aus­sicht nach auch nichts mehr ändern. In Rom führt Ita­lien unter­dessen nur mit 1:0 gegen Wales, was für die Nati bedeutet, dass sie aktuell auf dem dritten Platz hinter den Wali­sern steht. Und damit nur als einer der vier besten Dritten wei­ter­kommen könnte. Was mir, ehr­lich gesagt, ein biss­chen zu viel Rech­nerei ist. Ob es am Ende reicht, weiß momentan nur Manuel Akanji.

90.

Mir fällt gerade wenig ein, was auch daran liegt, dass es den beiden Mann­schaften auf dem Platz genauso geht.

90.+3

Und dann ist es vorbei. Die Türkei scheidet ohne Punkte und mit nur einem Tor (dafür aber einem sehr schönen) als erste Mann­schaft aus dem Tur­nier aus. Was sehr schade ist, aber am Ende auch ver­dient. Die Schweiz mit einem über­zeu­genden Auf­tritt und einem exzel­lenten Yann Sommer, muss aber weiter zit­tern und hoffen, dass sie zu den vier besten Dritt­plat­zierten gehört. Und dass Xherdan Shai­qiri es schafft, sich von seinem haut­engen, schweiß­ge­tränkten Trikot zu befreien. Jetzt folgt leider kein 21-Uhr-Spiel mehr, was einer­seits eine abso­lute Frech­heit ist, ande­rer­seits aber dafür sorgt, dass der Deut­sche nicht in den kniff­ligen Kon­flikt zwi­schen EM und Tatort gerät. Wie? Heute ist kein Tatort? Frech­heit! Danke Merkel… einen schönen Abend noch…