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Liveticker
Duisburg – Dortmund 0:5
DFB-Pokal

20:30 Uhr

Borussia Dort­mund gegen den MSV Duis­burg – das klingt wie eine gran­diose Wie­der­ho­lung einer DSF-Bun­­des­­li­­ga­clas­­sics-Folge. Direkt danach Baum­stamm­werfen und Lkw-Ziehen. Klingt gut, oder? Also, viel Spaß!

20:32 Uhr

Thorsten Lie­ber­knecht erklärt seine Taktik. Wir nutzen die Zeit für einen Gruß an Bachirou Salou, Uwe Wei­de­mann und den einzig waren Hopp der Bun­des­li­ga­ge­schichte: Joa­chim. Der Zebra-Gott sei mit euch.

20:35 Uhr

Zu diesem Spiel dürfen 300 Zuschauer ins Sta­dion. Was ein gutes Zei­chen ist. Einige Leute haben sich hin­gegen über das heu­tige Pokal­piel in Dresden auf­ge­regt, wo 10.000 Fans im Sta­dion waren. Aber keine Sorge, am Ein­gang wurden die Daten der Zuschauer über­prüft. Fazit: Sie waren alle aus einem Haus­halt.

20:40 Uhr

300 Zuschauer! Das klingt natür­lich zunächst depri­miert, aber man sollte es positiv sehen. Denn auch in Corona-freien-Zeiten gibt es Ver­an­stal­tungen, zu denen weniger Zuschauer kommen. Zum Bespiel zu Kon­zerten von Mat­thias Reim. Oder zu Mensch-ärgere-dich-nicht-Tur­nieren im Ural­ge­birge.

20:43 Uhr

Die Auf­stel­lungen. BVB-Neu­zu­gang Rei­nier leider nur auf der Bank. Falls ihr es nicht wisst: Der Bra­si­lianer trägt diesen Namen, weil seine Eltern Fans von Fürst Rai­nier aus Monaco waren. Der Clou: Damit man den Namen auch rück­wärts lesen kann, haben sie aus Rai­nier Rei­nier gemacht. Wir hoffen, dass Max Herre davon nichts erfährt, sonst hören wir dem­nächst einen Freun­des­kreis-Kuschel­rockrap: Du bist von hinten wie von vorn: Rei­nier.“

20:44 Uhr

Um mal eine Ahnung von der Stärke des BVB-Kaders zu bekommen: Julian Brandt und Marco Reus sitzen nur auf der Bank. Dafür lässt Favre mit einer Elf spielen, von denen die meisten so jung sind, dass sie in den USA nicht mal Mon Cheri oder essen dürften, ohne direkt im Gefängnis zu landen. 

1.

Ker, end­lich geht dat Gebolze los. Getz ma Tacheles und nich so’n Pil­le­palle. Und damit lieben Gruß in den Pott.

3.

Die 300 Fans schep­pern hier gut los. Vorhin in Dresden waren es 10.000. Eben nicht nur der DFB-Pokal hat seine eigenen Gesetze. Auch die Länder.

5.

Die SPD in Duis­burg mit 30 Pro­zent Stim­men­an­teil. Weit abge­schlagen hinter dem BVB, der hier bis­lang mit gut 80 Pro­zent Spiel­an­teilen auf­trumpft.

8.

Schöner Spielzug der Dort­munder über Bel­lingham, Sancho und Meu­nier. Aller­dings ohne Abschluss. Wie jeder Zweite in Duis­burg-Marxloh.

12.

Erling Haa­land jetzt erst­mals gefähr­lich im Straf­raum der Duis­burger. Dieser Haa­land mit der Statur eines Groß­mul­den­kip­pers wird vom ver­gleichs­weise dürren Gegen­spieler lässig abge­blockt. Und liegt am Boden. Nun sei nicht traurig, kleiner Riese. 

15.

Jetzt ist es pas­siert. Der BVB führt mit 1:0. Sancho. Hand­elf­meter. Regel­kon­form. Scheiß­regel. 

17.

Ein­fach schön: Tom Bartels hält ein Kurz­re­ferat über Bir­mingham und die eng­li­sche Zweite Liga. Wir ver­leihen ihm dafür die gol­dene 11FREUNDE-Grät­sche mit Ori­ginal-Rasen­spuren aus Hud­ders­field Town. 

20.

Welche Liga Duis­burg gerade spielt? Was weiß ich. Ich weiß nur, dass ich meinen selbst kom­po­nierten Schlager-Song gerne heute im Wed­au­s­ta­dion (oder wie das jetzt auch heißen mag) per­formen würde: In der Liga der Herzen, gibt’s für uns keine Hiebe, kennen wir keine Schmerzen, son­dern nur blau-weiße Liebe.“ DJ Hoppi, bitte über­nehmen Sie den Rest.

23.

Zwi­schen­fazit DFB-Pokal. Ham­burg hat drei Teams im Wett­be­werb gehabt – alle sind raus. Der FC Bayern spielt irgend­wann 2034, in Dresden dürfen 10.000 Fans ins Sta­dion. Und der BVB führt 1:0. Wirk­lich glück­lich sind wir aber nur über eine Sache: Gar­misch-Par­ten­kir­chen nimmt nicht am DFB-Pokal teil.

27.

Frei­stoß Dort­mund. Circa 40 Meter Ent­fer­nung. Can läuft an – und häm­mert den Ball mit mehr Geschwin­dig­keit aufs Tor, als Slayer Rai­ning Blood“ spielen. Wein­kauf pariert. Tom Araya applau­diert.

29.

Duis­burg hält ordent­lich mit. Kar­weina mit einem Fern­schuss. Hitz hält. Aber im Gegenzug das 2:0. Bril­liant kom­bi­niert. Mit Hacke und aller­hand anderen Kör­per­teilen, die ich mir schon zerren würde, wenn ich sie nur anschaue. Bel­lingham schließt lässig ab.

33.

Span­nungs­bogen des Spiel jetzt plötz­lich etwa auf Niveau einer RTL-Vor­abend­serie, die rück­wärts läuft. Kann Thomas Broich nicht ein­fach was vor­lesen jetzt? Sartre oder die Effe-Bio­grafie. Mir alles egal jetzt.

35.

Kurzer Ser­vice-Tick für den Kol­legen Bock: Das Duis­burger Sta­dion heißt mitt­ler­weile Schau­ins­land-Reisen-Arena. Was für ein bescheu­erter Sta­di­on­name. Liest sich wie ein mit Hash­tags ver­setzter Insta­gram-Post eines Rei­se­blogs #schau­ins­land #reisen #wan­der­lust #adven­ture­seeker #roamt­he­planet

37.

Wie scheiße kann eine erste Halb­zeit für Duis­burg eigent­lich laufen? Haa­land bret­tert an Innen­ver­tei­diger Volkmer vorbei. Der denkt sich: ich volk ma. Grätscht Dort­munds Stürmer um und sieht rot. 

39.

Und dann? Dann haut Thorgan Hazard den fäl­ligen Frei­stoß von der Straf­raum­kante zum 3:0 in den linken Giebel. Und das trotz des kräf­te­zeh­renden Rechts­streit mit seinem Fri­seur. Streit­punkt dabei: seine unsäg­lich blon­dierten Haare.

43.

Bester Mann bisher Jude Bel­lingham. Gefällt mir richtig gut. Spielt auf der Sechs, grätscht, fightet, pöhlt die Bälle aus dem Sta­dion. Wie ein junger Axel Bel­ling­hausen. 

45.

So, Halb­zeit. Die Gäste spielen den MSV hier bis­lang an die Wand. Und ich schnabel jetzt ne Pizza. Mit Spinat. Gefähr­li­ches Unter­fangen, ich weiß. Danach geht’s meinen Zähnen wohl wie Duis­burg und Dort­mund: Da ist Essen dazwi­schen. Hehe. Bis gleich.

21:43 Uhr

Bei der ARD weiß man zumin­dest: Kom­mendes Jahr sollte man beim Pokal auf die Live-Über­tra­gung HSV setzen. Viel­leicht kein Art­house-Kino und auch kein Action-Block­buster, aber eine sichere Comedy-Nummer.

21:45 Uhr

Jetzt geht’s vom schönen Ingo Zam­pe­roni zurück zum schönen Thomas Broich. Möge diese Halb­zeit­pause nie­mals enden.

46.

Anpfiff. Zweite Halb­zeit. Weniger Vor­freude auf 45 Minuten hatte ich zuletzt in der 9. Klasse: Achte Stunde, Freitag, Chemie oder Physik. Damals wie heute die große Hoff­nung, dass Mark van Bommel ein­fach die Tür öffnet und alles kaputt­grätscht.

48.

Wenn Thorgan Hazard im Bild zu sehen ist, möchte ich sofort meine Best-of-Ibiza-Vocal-House-CD ein­legen. Blöd nur: Ich habe keinen CD-Player mehr. Habe ich neu­lich für zwei HSV-Panini-Bil­dern aus den 90ern getauscht: Valdas Iva­n­auskas und Andreas Fischer.

50.

Duis­burg mit einem Frei­stoß, den Hitz parieren muss. Jaa“, befindet ARD-Mann Bartels. So ein Jaa habe ich zuletzt auf dem Hun­de­spiel­platz gehört, als ein Köter einen Stock zwei Meter appor­tiert hat. Irgendwie depri­mie­rend. 

52.

Falls es jemanden inter­es­siert: Reyna hat das 4:0 für Dort­mund geschossen. Läuft irgendwo eine Wie­der­ho­lung von Der­rick oder ein Inge-Meysel-Best-of? Könnte span­nender sein als das hier.

55.

Gut, so viel Pech wie der MSV heute hat (abge­fälschter Schuss, Rote Karte, Elf­meter, etc.), kann man davon aus­gehen, dass sich noch zwei, drei Spieler ver­letzen. Lie­ber­knecht täte also gut daran, ein paar Fans von der Tri­büne ein­zu­wech­seln. Oder wenigs­tens Mas­kott­chen Ennatz. Blöd nur, dass sich das direkt nach dem Corona-Aus­bruch aus dem Staub gemacht hat und jetzt unter einer anderen Iden­tität in Samoa lebt. Erzählt man sich. 

60.

5:0. Knapp wird’s nicht mehr. 

62.

Sancho mit der Chance zum 6:0. Lie­ber­knecht an der Sei­ten­linie findet: Unfair, die sind ja auch einer mehr. 

64.

Nass bis auf die Haut, so stand sie da… Okay, der Gag ist jetzt schon tot. Jeden­falls kommt Rei­nier beim BVB.

66.

Bei all den gran­diosen jungen Zockern auf dem Platz muss auch mal erwähnt werden, wie sou­verän Cathy Hum­mels das Geschehen von hinten mode­riert.

70.

Die Schwarz­gelben dad­deln das jetzt ganz ent­spannt runter. Sau­berer Fuß­ball, Kurz­pass­spiel, viele Tor­ab­schlüsse. Das gehört zum Dort­munder Profil. Ein Wort, das Armin Laschet in seinem Leben noch nicht gehört hat.

75.

Reus wieder im Straf­raum, Duis­burgs Gem­ba­lies rettet in höchster Not. Daran könnte sich Horst See­hofer ein Bei­spiel nehmen.

80.

Sorry, ist in den ver­gan­genen zehn Minuten etwas pas­siert? Habe mir gerade 27 Mal in Folge dieses Video ange­guckt, und ich bin mir nun ziem­lich sicher, dass neben diesem HSV jeder Mensch eine gute Figur abgeben würde – selbst ein betrun­kener Mickie-Krause-Fan, der sich als ein­äu­giger Fla­mingo ver­kleidet hat.

84.

Brandt gefähr­lich. Aber Wein­kauf gönnt sich mal einen: Er hält einen Ball. Okay, das war unfair. Denn Wein­kauf hat einige gute Paraden gezeigt. Oft parierte er wie ein vier­ar­miger Hand­ball­keeper, der sich auf dem Weg zur Sport­halle beim Fuß­ball­platz ver­laufen hatte. Wir würden applau­dieren, wenn wir uns nicht gerade zum 28. Mal das Leistner-Video rein­ziehen müssten.

88.

Freunde, noch zwei Minuten. Es könnte sein, dass ihr nach diesen drei Minuten sagt, ja gut, damit hätte ich was Bes­seres anfangen können. Zum Bei­spiel hättet ihr ein Gedicht von Rilke lesen können. Oder einen kurzen Song von den Beach Boys hören können. Sagt später bitte nicht, wir hätten euch nicht die Optionen auf­ge­zeigt. 

90.

Okay, das war’s. Fuß­ball 2020. So inter­es­sant wie die Lek­türe einer Staub­sauger­be­die­nungs­an­lei­tung. Der BVB zieht in die zweite Runde ein. Wir können fest­halten: Der Pokal hat leider nicht seine eigenen Gesetze. Denn sonst würde der HSV trotz Nie­der­lage in Dresden in die zweite Runde ein­ziehen, um uns dort wei­terhin zu amü­sieren. Und sonst hätte auch der MSV Duis­burg in Unter­zahl aus einem 0:5 in den letzten zehn Minuten noch ein 6:5 gemacht. Foot­ball, bloody hell. Ich gucke jetzt Extreme Was­ser­gym­nastik. Ist span­nender.