Große Fruyde: Guardiola ringt Tuchel nieder und ManCity ist auf Meisterschaftskurs. Hat für die Party noch Peps dabei: der Ticker.
Kommt bisher noch nicht so richtig in Gang, das Spiel. Chelseas Schlussmann Kepa eben mit einer kleinen Unsicherheit, aber das gehört ja eh zum Standardprogramm. Sonst wirkt das hier bislang eher so, als ob wir diesem Racker beim Dadeln zuschauen würden.
„Man spürt das Knistern in der Luft“, raunt Experte Mladen Petric gerade Schmidt-Sommerfeld lüstern zu. Und zu Hause sitzt Buschi mit Ben&Jerrys-Giganten-Eistonne und flennt vor Eifersucht in sein Kissen.
Tuchel gerade mit Tobsuchtsanfall nach einem schlechten Pass von Ziyech. Wenn das Shawn Parker gewesen wäre, hätte er ihn an Ort und Stelle beerdigt. Pardon: Kompostiert natürlich.
Experte Petric erzählt, dass er seine Schienbeinschoner gerne klein und leicht mochte, sonst hätten die genervt. Ach, Mladen, bitte renn doch da mal runter auf den Rasen, schädel einen ein und schieß einen Liebespfeil in mein gebeuteltes Fußballherz.
Also, Halbzeit, 0:0. Die Spieler unten auf dem Rasen bislang mit einer künstlerisch wertvollen Imitation der Zuschauer im Etihad, so wenig ist da los. Macht jetzt einen Tee samt Meatpie dingfest: der Ticker. Bis gleich.
Und jetzt Chelsea über links mit dem 23-jährigen „Wenn Sie wüssten, was wir schon alles sicher haben“. Schon in jungen Jahren war der kleine „Wenn Sie wüssten“ ein ganz flinker Bursche. Es sei immer sein Traum gewesen, irgendwann mal für den großen FC Bayern zu spielen, sagte „Sicher haben“ einst. Nun ja, Brazzos Verhandlungsgeschick sei Dank, muss Callum Hudson-Odoi nun Tuchel ertragen.
Bei Chelsea gerade Ross Barkley im Hintergrund auf der Bank zu sehen. Der sieht aus wie ein Typ, den du in Magaluf beim Kreuzpissen kennenlernst, der sich vier Pitcher später aber nicht mehr dran erinnern will und dir bei „Freed from Desire“ ein Stuhlbein über den Schädel zieht. Also, hab ich so gehört.
Ich habe Zeit für solche Quatsch-Beobachtungen, weil hier rein gar nichts mehr passiert. City gewinnt mit 1:0, Chelsea enttäuscht auf ganzer Linie und steht nun 13 Punkte hinter Peps Mannschaft. Ker, war das ein Krampf. Und sowas nennt sich Beste-Liga-der-Welt? Wie auch immer: Kollege Richter nörgelt schon, er hat die ganzen Taschen voller Salzstreuer, Antipastitellerchen und Serviettenklammern, um das Spiel jetzt in der Redaktion bei Selleriesaft und Reiswaffeln noch einmal nachzuspielen und Revue passieren zu lassen.
Aber irgendwie ist es auch traurig: Manchester empfängt London. Zauberstunden mit Eric Cantona und Dennis Bergkamp, Thierry Henry und Ruud van Nistelrooy, der Fightclub zwischen Roy Keane und Patrick Vier, Arsène Wenger gegen Sir Alex. It was mental! Heute heißt das, City gegen Chelsea, Timo Werner und Ilkay Gündogan stehen da unten kuschelnd auf dem Rasen, Guardiola und Tuchel sabbeln gepuffte Hirse und in der Loge empfängt Scheich Mansour-bin-Sonstwat den Schlotbaron Abramowitsch. Naja, dit is dann wohl dieser Fußball, von dem alle reden. Wie auch immer: Wir ham‘ 15.30! Bis denne.