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Liveticker
Schalke 04 – 1. FC Köln 1:2
Bundesliga

13:00 Uhr

T minus fünf­ein­halb Stunden, dann heißt es Arsch­ba­cken zusam­men­beißen, auf die Zähne kneifen, Augen zu und außen vorbei, dann wird der Bock umge­rem­pelt, der Karren aus dem Dreck gedrückt, das Glück erbeten. Dann spielt Schalke gegen Köln und beide gegen das Ver­derben an. Ist in Sprich­wör­tern unge­fähr so gut wie Schalke und Köln im Fuß­ball: der Live­ti­cker. Bis dann.

18:10 Uhr

Und damit guten Abend aller­seits. Jetzt also Schalke gegen Köln, der am Tür­rahmen ange­sto­ßene kleine Zeh unter den Fuß­ball­spielen. Und falls sie die erste Hälfte der Saison ver­passt haben, hier eine kurze Zusam­men­fas­sung, wie es für Schalke bisher so lief:

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18:12 Uhr

Jetzt Köln-Coach und Super­schwabe Markus Gisdol im Inter­view. Aber apropos Köln – falls sie die erste Hälfte der Saison ver­passt haben, hier eine kurze Zusam­men­fas­sung, wie es für Köln bisher so lief:

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18:15 Uhr

Jetzt Gross im Inter­view. Spricht über Hoff­nungs­träger Hun­telaar. Der aber wie ein grö­ßerer Plan: fehlt im Schalker Auf­gebot.

18:17 Uhr

Das Sky-Mikro ist so eng in Frisch­hal­te­folie ein­ge­wi­ckelt, das schmeckt bestimmt auch noch über­über­morgen.

18:19 Uhr

Schade, dass Hun­telaar nicht dabei ist. Wäre ja irgendwie typisch gewesen und eine Geschichte, die nur der Fuß­ball schreibt, wenn er beim Stand von 0:1 ein­ge­wech­selt worden wäre. Und dann genau nix gerissen hätte.

18:20 Uhr

Mat­thäus tippt auf einen 2:1‑Sieg für Schalke. Viel­leicht, weil er wirk­lich dran glaubt. Viel­leicht aber auch, weil er tun­lichst ver­meiden will, dass ihn jemals irgend­je­mand Mister 3:1 nennt.

18:24 Uhr

Unfassbar, wie viel Wer­bung für Wett­an­bieter gemacht wird. Leute ey, wenn ich in meinem Leben ein­fach nur sinnlos Kohle im Fuß­ball­be­reich hätte ver­brennen wollen, wäre ich ein­fach Sport­di­rektor bei Hertha geworden.

18:27 Uhr

Kom­men­tator Lin­de­mann hat in seiner Anmo­de­ra­tion gesagt, dass Matthew Hoppe even­tuell nicht Hoppe“, son­dern eigent­lich Hoppi“ aus­ge­spro­chen wird. Klingt viel zu nied­lich für dieses Über­le­bens­kampf-Krampf­spiel. Ein kleiner Hoppi zwi­schen Bornauw und Czi­chos und Cestic. Der wird doch auf­ge­fressen.

18:28 Uhr

Weiß nicht, wie gut das Wort Ver­zweif­lung“ im Duden umschrieben wird, aber viel­leicht sollten sie es mal mit Sturmduo Drexler/​Wolf“ ver­su­chen.

18:30 Uhr

So Freunde, los geht’s. Wobei ich sagen muss: Der ganze Tamtam um dieses Spiel wäre nun wirk­lich nicht nötig gewesen…
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1.

Anpfiff. BIs jetzt geht’s eigent­lich.

2.

Aller­dings: Bin trotzdem schlecht gelaunt. Weil: Die frühe Anstoß­zeit kol­li­diert mit meinem Abend­essen, habe noch ein Käse­brot auf dem Teller, das ich jetzt nicht essen kann, weil das Spiel schon läuft und ich nun tickern muss. Frech­heit. Kein Wunder, dass sich der Fuß­ball immer weiter vom Otto­nor­mal­ver­brau­cher ent­fernt, meine Mei­nung.

4.

Naja, Fuß­ball, ist ja auch ok. Quasi eine Art Käse­brot des Lebens. Nur eben in diesem Falle zube­reitet in einer abge­ranzten Kölner / Gel­sen­kir­chener Bahn­hofs­kneipe, mit Remou­lade von 1982 und der Wirt hat auch noch unter die Gurke gerotzt, weil er dir die vor­zeig­baren Schnei­de­zähne neidet. Aber hey, Käse­brot ist Käse­brot, mjam.

7.

Hui, erste Chance für Schalke, Harit nagelt mal drauf, aber Horn pariert. Komisch, ich dachte, heute wird aus­schließ­lich per Befrei­ungs­schlag, Quer­schläger, Fehl­pass oder Press­schlag aufs Tor geschossen.

10.

Auf der anderen Seite: Dominik Drexler, dessen Ball aber im Sei­tenaus landet. Aber wie heißt es so schön? Satz mit X: Drex­lers Ball landet im Sei­tenaus.

12.

11 Freunde, die zusam­men­stehen – dann wird der FC Schalke nie­mals unter­gehen“ steht der­weil auf einem rie­sigen Banner in der Schalker Fan­kurve. Liebe Freunde aus Gel­sen­kir­chen, herz­liche Grüße zurück, aber lasst uns aus der Nummer bitte raus, wir sind selbst heillos zer­stritten und können euch nicht helfen.

16.

Wow, Köln eben mit einem Angriff, der als Solo im Mit­tel­feld begann und irgendwie – ich weiß wirk­lich nicht, wie – zurück zum eigenen Tor­wart führte. Erin­nert mich an den Spruch, mit einem Messer zu einer Schie­ßerei zu kommen. Nur das Köln nicht einmal ein Messer dabei hat, son­dern einen Löffel oder einen Fla­schen­öffner oder eine Banane oder so.

19.

Das Spiel bisher wie Kol­lege Reich bei einem Lie­ge­stütz-Ver­such: Man kann nicht weg­schauen, wirk­lich gut fühlt man sich dabei aber nicht.

21.

Wobei die Partie auch an die Pan­demie erin­nert. Denn wir befinden uns gerade mitten in den zweiten Bällen.

24.

Ich will nicht mit dem armen Teufel tau­schen, der für die Wett­an­bieter die 0:0‑Quote fest­ge­legt hat und jetzt merkt, dass er viel­leicht ein biss­chen zu groß­zügig war. Und der jetzt sieht, wie Uth einen Frei­stoß völlig ohne Not ein­fach in die Arme von Horn schau­felt. Und der jetzt dem­entspre­chend rea­li­siert, dass sein Arbeit­geber morgen pleite ist. Ob er schon seinen Schreib­tisch räumt?

26.

Auf der Gegen­seite ein, wie Lin­de­mann sagt, ekliger Ball“. Tippe mal, der Ball hat sich die Fuß­nägel am Küchen­tisch geschnitten oder so, sonst würde Lin­de­mann sowas doch nicht sagen.

27.

Harit! Läuft durchs Mit­tel­feld, wird nicht ange­griffen, zieht ein­fach ab, in Rich­tung langes Eck. Am Ende aber wie mein Gesicht an Tagen, an denen es wichtig wäre, keine Pickel zu haben: Horn ist da.

28.

Merke grade erst, dass Köln mit zwei Hör­nern spielt. Ist das über­haupt zulässig?

30.

Der Ball ist im Tor, aber Fähr­mann wurde vorher unzu­lässig ange­sprungen. Wünschte, der Schieds­richter wäre mal in der Nähe, wenn ich im Park auf junge Hunde treffe.

31.

Die ver­gan­genen Minuten immer mehr wie Caracas: viele gefähr­liche Ecken.

35.

Und genau so eine Ecke führt zum Toooooooooor für Köln. Also nicht direkt. Son­dern erst segelt Fähr­mann planlos durch den Straf­raum, dann landet der Ball bei Drexler, der ein­fach mal auf gut Glück per Voll­spann abzieht, wor­aufhin der Ball wieder quer durch den Straf­raum und eigent­lich zurück in Rich­tung Eck­fahne fliegt, was aber nicht pas­siert, weil Czi­chos, dieser furcht­lose Kölner Ver­tei­diger, seinen Schädel rein­hält in das Drexler-Geschoss und den Ball so über die Linie drückt. 0:1. Schalke am Abgrund. Aber immerhin, Schalkes Abwehr­spieler dürften schon geimpft sein. So wie die sich da grade bewegt haben, kann keiner unter 80 dabei sein.

40.

Tja, das war wirk­lich genau die Art Tor, die man in diesem Spiel erwartet hat: Typ knüp­pelt drauf, meter­weit daneben, trifft aber einen Mit­spieler im Gesicht, Ver­tei­diger drischt Ball auf der Linier per Quer­schläger nur unters Tor­dach, das alles nach einem Tor­wart­fehler. Wei­tere art­ver­wandte Tor-Typen:

  • Ver­tei­diger will Rück­pass spielen, trifft den Ball nicht, Stürmer ist durch und bleibt cool.
  • Quer­schläger nach einem zweiten Ball landet abge­fälscht am Pfosten, prallt dem Keeper an den Rücken und ins Tor.
  • Keeper will abwerfen, findet aber nie­manden, über­legt zu lange, wirft sich den Ball selbst ins Tor
  • Quer­pass, Stürmer schießt sich den Ball mit dem rechten an den linken Fuß, der geht unhaltbar ins lange Eck
  • der unge­fähr­liche, 35-jäh­rige Außen­ver­tei­diger ohne Kar­rie­retor flankt aus dem Halb­feld, Ball rutscht ihm über den Spann, geht genau in den Winkel

42.

Freu mich schon auf das Post-Match-Inter­view mit Gisdol zum Treffer zum 1:0: Ich bin wahn­sinnig stolz, die Jungs trai­nieren seit Wochen scheiße, jetzt hat die Scheiße auch end­lich im Spiel geklappt.“

45.

Schalke jetzt auch blass, Köln immer wieder mit Naja-ok-geht-so-Kon­tern. Bin viel­leicht alleine mit der Mei­nung, aber wäre nicht Pan­demie und wären da x‑tausend Schalke-Fans, die den Spie­lern Woche für Woche Beine machen, mal einen Bus blo­ckieren oder wütend ein paar Tri­kots zurück­werfen, wäre Schalke zwar immer noch eine Wurst­truppe, aber sie würden mit einer Hand­voll Punkten mehr irgendwo auf Platz 13 stehen.

45.+1

Eieiei, Hoppe mit der Rie­sen­chance auf den Aus­gleich, aber anstatt abzu­schließen, macht er einen Haken ins Nichts und ver­liert den Ball. Um noch leicht­fer­tiger zu ver­bal­lern, müsste er schon ins Esport-Team der Schalker wech­seln.

19:20 Uhr

Halb­zeit. Wer­bung, und schon kum­pelt mich Mr. 3:1 blöd von der Seite an. Immer wenn ich den sehe, wün­sche ich ihm und seinem scheiß Wett­schein ein unnö­tiges 2:3 in der 94. Minute.

19:30 Uhr

Gleich geht’s schon weiter. Nur für den Fall, dass ihr eure Augen­tropfen noch nicht wieder mit Chlor­rei­niger auf­ge­füllt habt.

46.

Weiter geht’s. Nach einer Halb­zeit­pause, in der angeb­lich Hun­telaar die Kabinen-Ansprache bei Schalke gehalten hat. Einer­seits könnte man sagen: komisch. Ande­rer­seits könnte man sagen: Alles besser als das hier.

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49.

Tor­schütze Czi­chos ist raus. Hat sich angeb­lich den Ober­schenkel geprellt, als er sich in der Kabine dar­über kaputt gelacht hat, wie frei er beim 0:1 stand. Gute Bes­se­rung.

51.

Stam­bouli rasiert Ezi­hibue auf höhe der Mit­tel­linie. Und spä­tes­tens seit dem Brand­brief vom Zen­tral­ver­band Fri­seur­hand­werk wissen wir, dass das dieser Tage streng ver­boten ist. Letzte Ver­war­nung.

55.

Hui, jetzt hat Schalke sogar Glück, dass es nicht 0:2 steht. Weil Kabak in eine Flanke grätscht und der Ball von seinem gestreckten Bein aus an den Innen­pfosten prallt. Glück auf. Also im Sinne von Glück auf­ge­braucht.

59.

Gibt’s nicht? Gibt’s doch! MATTHEW HOPPE! 1:1! Weil Harit sich durch­wursch­telt und der Ball irgendwie bei diesem Geschenk des Him­mels landet, bei dem jungen Ame­ri­kaner, bei Matthew fucking Hoppe, dem Befreier Schalkes. Oder wie Paul McCartney sagen würde: Hoppe of Deli­ver­ance. Und ein Spiel wie die ner­vige Knie­wunde nach jedem Spiel auf Schotter: alles wieder offen.

63.

Stam­bouli mit dem nächsten Abschluss, aber Horn pariert. Die Partie mitt­ler­weile ein 0:0 der bes­seren Sorte.

66.

Idee für ein Gel­sen­kir­chener Kin­der­lied, zur Melodie von Hoppe, Hoppe, Reiter: Hoppe, Hoppe trifft weiter, und wenn er weiter trifft, bleibt der Schneider, und wäre das nicht das grö­ßere Übel, weil die struk­tu­rellen Pro­bleme im Klub weiter bestehen bleiben würden und das Gewurschtel immer weiter geht? Lal­al­a­laaaaa.

70.

Harit mit dem Frei­stoß, der Prinz von Marokko, wie ihn Gross nannte. Cooler Spitz­name, wie ja auch Hun­telaar mit Hunter“ einen extrem coolen Spitz­namen hat. Und just in dem Moment kommt Bas­tian Otsche“ Oczipka rein. Spitz­namen bekommen kann halt auch nicht jeder.

75.

Raman jetzt draußen. Der Deli­ka­tess-Wechsel.

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78.

Vier­tel­stunde noch. Gar nicht so schlimm eigent­lich, dieses Spiel. Also in der Art, in der auch Zahn­arzt­be­suche nicht so schlimm sein können, wenn man bspw. mit einer Wur­zel­be­hand­lung rechnet, dann aber nur gebohrt wird, mit dem fetten, brum­menden Bohrer, wäh­rend einem acht Hände im Mund rum­wühlen und man selbst irgendwo zwi­schen Kotz­reiz, Schmerz, Heul­krampf und Ein­pissen schwankt und dann zuhause von der Freundin gefragt wird, wie es war und man mit blut­un­ter­lau­fenden Augen sagt, nee, ok, war eigent­lich nicht so schlimm.

81.

Köln jetzt plötz­lich so schwach, hof­fent­lich bekommt Fried­rich Merz davon nichts mit. Sonst will er in dem Zusam­men­hang gleich ein Wort zu den Frauen sagen.

82.

Wenn ein Hector den Platz torlos ver­lässt, ist er dann nur noch ein Hec?

85.

Kabak und Bornauw klat­schen volle Möhre mit den Köpfen anein­ander, hof­fent­lich ist da nichts pas­siert. Aber im Prinzip ist vom DFB und der DFL für solche Unfälle ja vor­ge­sorgt worden, mit con­cus­sion pro­tocol, unab­hän­gigen Ärzten, direkter medi­zi­ni­scher Ver­sor­gung, und­so­weiter und­so­fort. Ach nee, Quatsch, Bornauw steht ein­fach wieder auf und lallt, dass alles in Ord­nung sei. Hm, naja, hm, auch gut.

87.

Men­schen­s­kinder, ist dieser Harit wuselig. Schlägt Haken, lässt Gegner stehen, zeigt Kör­per­täu­schungen, von denen sie auf Schalke gar nicht wussten, dass es sie gibt. Halt nur ein biss­chen doof, dass er das nur in jedem 243. Spiel macht.

89.

Hat Lin­de­mann grade Duda, Drexler“ gesagt oder Du da, Drecksau“? Und wer sitzt auf der Pres­se­tri­büne neben ihm?

90.+1

Hm, 1:1, eigent­lich für beide scheiße. Ein Punkt, der unge­fähr so hilft wie das Glas Wasser, das man zu Suff­be­ginn alle halbe Stunde trinkt und spä­tes­tens ab Bier Nummer vier ver­gisst.

90.+3

Ja gut. Ok. Wow. Wahn­sinn. Ohma­noh­ma­nohman. Also. Ähm. Ja abge­fahren. Köln führt 2:1. Thiel­mann ins lange Eck. Wobei das mit dem langen Eck nicht stimmt, denn genau genommen hat er grade mitten ins Schalker Herz getroffen.

90.+5

Hun­telaar in Groß­auf­nahme. Ruft irgendwas. Dreht sich dann um. Rennt los. Zum Park­platz. Steigt ins Auto. Fährt zurück nach Ams­terdam. Schaltet das Handy aus. Besorgt sich eine neue Iden­tität. Fliegt in die Karibik. Hat mit dem ganzen Quatsch nichts mehr zu tun. Bitter.

20:28 Uhr

Dann ist Schluss. Schalke ver­liert zu Hause gegen Köln und steht nicht nur mit dem Rücken zur Wand, der Rücken ist längst mit der Wand ver­wachsen. Ich will nicht wissen, was in der Arena jetzt los wäre, wenn Zuschauer da wären, aber viel­leicht ist es auch besser so. Wir jeden­falls sor­tieren jetzt unsere Gedanken, denken dar­über nach, was das eigent­lich bedeuten würde, wenn Schalke tat­säch­lich absteigt, viel­leicht machen wir uns ein Getränk auf, schauen stumm aus dem Fenster, trauern schon mal prä­ventiv um dieses Bun­des­liga-Schwer­ge­wicht, lassen unserem Herzen Zeit, einen Umgang mit dieser wuch­tigen Nach­richt zu finden. Oder, ach Quatsch, was soll´s, wir denken gar nicht nach, son­dern labern gleich ein­fach direkt bei Club­house drauf los. Hört doch mal rein!