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Liveticker
FC Basel – Eintracht Frankfurt 1:0
Europa League

20:47 Uhr

Guten Abend in die Runde. Frank­furt heute also zu Gast in Basel. Oder findet das Spiel in Duis­burg statt? Oder auf Schalke? Oder doch in Lis­sabon? Ich habe den Über­blick ver­loren. Aber wichtig ist ja auch nicht unbe­dingt, wo es statt­findet, Fans dürfen ja ohnehin nicht ins Sta­dion, wichtig ist, wie es aus­geht. Und Frank­furt braucht heute zum Wei­ter­kommen ein, ähm, naja, ein, ähm, puuh…. Weiß irgendwer noch, wie das Hin­spiel aus­ge­gangen ist?

20:51 Uhr

3:0 für Basel. Frank­furt liegt also schon vor Spiel­be­ginn klar hinten. Sind wir ehr­lich: Im Prinzip ist die Ein­tracht wie eine her­kömm­liche Mahl­zeit von einem gesunden mensch­li­chen Körper nach 33 – 43 Stunden: aus­ge­schieden.

20:53 Uhr

Bei mir läuft der Stream noch gar nicht. Muss mir also irgendwas aus den Finger saugen. Viel­leicht fange ich mit dem Piz­za­fett an, was mir überall an den Pfoten klebt (und jetzt auch an der Tas­tatur), weil ich mir grade noch kurz­vor­knapp eine über­di­men­sio­nale TK-Pizza ein­ge­pfiffen habe. 

20:58 Uhr

Nun aber. Und hui, jetzt weiß ich direkt, wo Adi Hütter seinen Urlaub ver­bracht hat. Im Sola­rium.

20:59 Uhr

21:00 Uhr

Das war kein Fehler, das war die Schwei­ge­mi­nute. 

1.

Anstoß. So langsam müsste Frank­furt mal was ris­kieren, wenn das Wunder gelingen soll.

2.

Adi Hütter hat noch nie im St.-Jakob-Park gewonnen. End­lich haben wir etwas gemeinsam!

4.

Ein Mann namens Platte kom­men­tiert. Und ich warte ab jetzt sehn­süchtig darauf, dass die Ton­spur zum ersten Mal hängt.

8.

Die Baseler hier zu Spiel­be­ginn so giftig, sie hätten eigent­lich mit diesem gelben Toten­kopf-Logo auf­laufen müssen. 

10.

Noch steht es aller­dings 0:0, Basel also klar schwä­cher als im Hin­spiel. Aber damals, im Früh­jahr 2001, war beim FCB ja immerhin auch noch ein Mann wie Hakan Yakin dabei. 

12.

Zählt ein Hin­spiel-Ergebnis über­haupt, wenn sich kein Schwein mehr an das Hin­spiel erin­nern kann?

14.

Basels Keeper schlägt einen Ball völlig ohne Not und mit viel zu viel Schma­ckes ins Sei­tenaus. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, der Mann ist garan­tiert mit einem meiner Kol­legen ver­wandt. 

18.

Heißt es Baseler oder Basler? Und wenn es letz­tere Schreib­weise ist, müssen die elf Jungs dann am Sonntag geschlossen in den Dop­pel­pass und komi­schen Scheiß labern?

20.

Sammal, wer hat denn den Sto­cker da gerade so umge­mäht? Der arme Kerl! So unan­ge­nehm laut, wie der geschrien hat, muss es wirk­lich weh getan haben. Oder war es nur eine Hom­mage an Flo­rian Koh­feldt? 

22.

Apropos Geräu­sche: Das ist jetzt das 36. Geis­ter­spiel (etwa), das ich sehe, und noch immer habe ich keinen ein­zigen Spieler rülpsen gehört. Keinen ein­zigen! Was bedeutet, dass 36 x 22 Männer in 36 x 90 Minuten nicht ein ein­ziges Mal gerülpst haben sollen. Wen wollen die Medien eigent­lich ver­ar­schen??? HM??? 

23.

Gute Chance für Basel. Nach einem Frei­stoß segelt der Ball aber knapp am langen Pfosten vorbei. Weiter 3:0. 

25.

Gelb für Cömert. Lasst uns gemeinsam beten, dass er mit Vor­namen Kurt heißt. 

27.

Erste richtig gute Chance für Basel, Abschluss aus acht, neun Metern. Aber Trapp wie ein Sup­pen­koch mit Sprach­fehler: pariert. 

29.

Basel dem vierten Tor näher als Frank­furt dem ersten. Und, da bin ich ganz ehr­lich, ich wäre d’ac­cord damit. Nicht, weil ich möchte, dass Frank­furt aus­scheidet. Aber ein Basel-Tor würde bedeuten: Ver­län­ge­rung aus­ge­schlossen. Und irgend­wann will auch ein selbst­loses Kerl­chen wie ich mal Fei­er­abend haben. 

31.

Kurzer Nach­trag. Ich bin gar nicht selbstlos. Ich bin selbst Schuld. Hab mich ja gemeldet für den Quatsch. 

33.

Aber wer weiß, viel­leicht geschieht ja doch das Wunder. Bin auf jeden Fall gespannt, ob sich heute ein Ein­tracht-Spieler mit einem Wahn­sinns-Tor bis in alle Ewig­keit unsterb­lich macht. Und die Social-Media-Abtei­lung von Hof­fen­heim sicher auch.

38.

Basel greift an, der Kapitän wird aber abge­räumt. Bzw.: Sto­cker-Crash-Chall­enge. 

39.

Kostic steht bereit, um einen Frei­stoß aus toller Posi­tion aufs Tor zu schießen. Mit seinem linken Zau­berfuß. Bolzt den Ball dann voll in die Mauer. Du bekommst den Spieler aus dem HSV, aber den HSV nicht aus dem Spieler. 

42.

Eine Minute später, wieder Frei­stoß, gleiche Posi­tion. Diesmal darf es Danny da Costa mit rechts pro­bieren. Aber es ist wie so oft imn Leben: Rechts ist eben nicht die bes­sere Alter­na­tive. 

44.

Kamada mit einer Flanke der Sorte Mir doch alles scheiß egal“. Kohr danach mit einem Abschluss der Sorte Wenn dem alles scheiß egal ist, dann pfeife ich ab jetzt auch drauf und zieht ein­fach mal ab“. Knapp 34 Meter am Tor vorbei. Abstoß. 

Halb­zeit

Nach einem miss­ra­tenen Kopf­ball von Bas Dost pfeift der Schieds­richter zur Pause. Ein 3:0 der schlech­teren Sorte. Wir sehen uns in 15 Minuten. 

46.

Weiter geht’s. Ich habe die Halb­zeit­pause genutzt, um nach­zu­denken. Dabei ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen. Viel­leicht hat Frank­furt ein­fach keinen Bock, das Wunder zu schaffen. Weil sie dann ja im Vier­tel­fi­nale stünden. Und dann Gefahr liefen, das Ding zu gewinnen. Und sie dann ja auch mit diesem unsäg­lich genormten Campeones“-Gesang feiern müssten. Ganz ehr­lich: Ich ver­stehe sie.

48.

Hütter hat gleich zweimal gewech­selt. Es sitzen also nur noch drei Feld­spieler auf der Bank. Oder wie man in bestimmten Kreisen sagen würde: 1,3 Mil­lionen. 

49.

Ach komm, noch einer. Nor­ma­ler­weise wären heute locker 16.000 Frank­furter in Basel dabei. Oder wie man in bestimmten Kreisen sagen würde: 1,3 Mil­lionen.

50.

Ein letzter noch. Habe näm­lich grade mal nach­ge­zählt. Und ja, es waren bisher 1,3 Mil­lionen Gags. Ticker-Rekord!

53.

Hier die ersten acht Minuten der zweiten Hälfte im Schnell­durch­lauf. KLIRR, BUMS, gal­liger Zwei­kampf im Mit­tel­feld, ZONK, BÄM, IRGH!, Groß­chance Basel, UFF, ARGH, Fehl­pass, Fehl­pass, PAFF, PIFF, Konter Basel, RUMS, Konter Frank­furt, Groß­chance Paci­encia, ZISCH, BAD­ABUM. 

54.

Dieser Kostic hat so viel Dampf, wäre er ein Kessel, er würde die ganze Zeit pfeifen. 

55.

Ganz guter Abschluss von da Costa. Damit dürfte er zumin­dest auf die Fach­hoch­schule. 

58.

Richtig viel Platz im Mit­tel­feld, das sieht nicht aus wie ein Euro­pa­pokal-Ach­tel­fi­nale, son­dern wie ein Spiel­chen auf dem Schulhof. Pas­send, dass ein Mann wie Dominik Kohr sich mal eben durch die kom­plette Basler Hin­ter­mann­schaft drib­beln kann. Ver­gibt dann aber. Und gleich ist die große Pause auch noch vorbei. Und er hat die Chemie-Haus­auf­gaben ver­gessen. Das Leben ist nicht fair.

60.

Hütter scheint nicht zufrieden zu sein mit seiner Mann­schaft. Er schickt alle (!) seine Aus­wech­sel­spieler zum Warm­ma­chen. Also alle drei. 

65.

Chance Kamada, Konter Basel, Groß­chance Basel, Kostic klärt auf der Linie, Konter Frank­furt, Abschluss Kostic, Konter Basel, Hin­ter­egger rettet. Ihr seht: Es geht hin und her und her und hin. Erin­nert mich langsam ein biss­chen zu sehr an eine Dieter-Nuhr-Audio­auf­nahme. 

68.

Die ein­zigen, die sich dar­über freuen, dass heute nicht tau­sende Frank­furter in Basel unter­wegs sind, sind alle halb­wegs blick­ge­schützten Gebü­sche der Stadt.

71.

Moment mal: Sie wollen mir erzählen, dass das hier ein Euro­pa­pokal-Ach­tel­fi­nale ist???

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75.

Ich bin ehr­lich: Ich finde keine Hal­tung zu diesem Spiel. Ist es mir egal? Nervt es mich? Bin ich für irgendwen? Ich kann auf keine Frage wirk­lich ant­worten. Zuletzt so unent­schlossen war ich neu­lich im Späti, als Hanuta und Knop­pers gleich­zeitig einen neuen Riegel auf den Markt gebracht hatten. Aber da konnte ich am Ende zumin­dest ein­fach beide nehmen.

80.

Habe grade eine Mail bekommen, in der nichts steht außer fol­gender Satz: Komm Max, schreib was posi­tives über den FC Basel …“ Also (es geht um den FC Basel): was posi­tives. 

84.

Aber mal im Ernst. Teil­weise kom­bi­niert Basel hier sehr gefällig, die grö­ßeren Chancen haben sie auch, und das alles, obwohl sie im Gegen­satz zu Frank­furt ja gar nicht müssen. Sehr edel. Außerdem spielen sie es in den ver­gan­genen Minuten ver­dammt sou­verän runter. Die Ein­tracht dagegen wie Wire­card: Irgendwie fehlt da was.

86.

Alter. Trapp mit der nächsten her­aus­ra­genden Parade. Langsam aber sicher bli­cken die Auto­kraten dieser Welt nei­disch in den Frank­furter Straf­raum. 

87.

Frank­furt also nicht mit der nächsten magi­schen Euro­pa­po­kal­nacht. Aber ey, was habt ihr denn erwartet? Es ist 2020, ihr Dödel. Natür­lich wurde der Abend nicht super. 

89.

Und dann fällt sogar noch ein Tor. Der Ex-Mainzer Frei tankt sich durch, geht auch an Trapp vorbei und schiebt dann locker ein. 4:0 Basel. Langsam wird es pein­lich. 

90.

Es ist fast vorbei, einen ganz Fla­chen habe ich aber noch für euch. Sagt der eine geistig ver­wirrte Abpraller zum anderen: Wir sind die zweiten Bälle!

22:50 Uhr

Dann ist Schluss. Basel gewinnt auch das Rück­spiel, 1:0, ins­ge­samt 4:0, klare Sache, ein Wunder lag nie in der Luft. Aber was soll’s? Ohne Fans ist es doch eh alles irgendwie ein biss­chen wurst. Apropos: Ich habe vorhin ein biss­chen Wurst­wasser kalt gestellt und mächtig Brand. Bis dann.