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3. Liga

Liveticker
VfB Lübeck – MSV Duisburg 1:1
3. Liga

13:35 Uhr

Herz­lich Will­kommen, liebe Freunde der Dritten Liga, liebe Live­ti­cker-Nerds, liebe Lübe­cker, liebe Duis­burger! Dritter Spieltag, VfB gegen MSV, das riecht nicht nur nach ganz viel Tra­di­tion, das ist ganz viel Tra­diton und des­halb juckt es mir schon ordent­lich in den Fin­gern, gut mög­lich, dass das Eia Krämer ist, der mir da von oben auf die Griffel schaut. Grüße in den Fuß­ball-Himmel, lieber Eia, und sag dem Fritz, er soll nicht traurig sein, nur weil heute die Sonne scheint. Wird schon. Noch 25 Minuten bis zum Anstoß!

13:50 Uhr

Duis­burch in der Dritten Liga, das hätten sie ihm hier nicht erzählen dürfen, er hätte fix das Stahl zu Ende gegossen und wäre spontan vor­bei­ge­grätscht. Meine Damen und Herren, begrüßen sie mit mir am Mic: DJ Hoppi!

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1.

Anstoß vor exakt 1860 Zuschauern. Hassan Ismaik freut das.

4.

Frei­stoß direkt an der Straf­raum­grenze und wäre man jetzt Mario Basler oder Jun­inho wüsste man ver­mut­lich, wohin die Kugel müsste. Aber das ist hier ist der Live­ti­cker und der kann besser tippen als kicken, des­halb großes Fra­ge­zei­chen vor dem Schuss der Duis­burger. Schiri Müller zieht erstmal Gelb für Lübecks Kapitän. Abstand nicht ein­ge­halten. Und das in diesen Zeiten. Tss. Der Frei­stoß? Landet in der Mauer. Ost­al­gi­kern wird warm ums Herz.

6.

Lübecks Trainer Torsten Lie­ber­knecht hat vor dem Spiel ganz tief in der Fuß­ball-Trainer-Fibel gekramt und mit ernster Miene das Kol­lektiv“ beschworen. Eine wirk­lich nette Remi­nis­zenz an diesem Fei­ertag.

8.

Goldig: fal­scher Ein­wurf. Der kleine Bruder vom Stop­p­fehler und Schwipp­schwager vom Rück­pass.

10.

Der Autor dieser Zeilen muss übri­gens gleich nach dem Schluss­pfiff los eilen, um ein Alte Herren-Spiel hinter sich zu bringen. Will sich hier auch ein paar Sachen abschauen. In diesem Moment: Kan­tige Blut­grät­sche von der Seite. Dabei wollte ich mir doch neue Dinge abgu­cken.

15.

1860 Zuschauern bedeuten übri­gens in Zeiten wie diesen: aus­ver­kauft. Die ver­gan­genen Spiel­tage haben uns immerhin gezeigt: auch ein paar Leute im Sta­dion können ganz schön laut werden. Ein drei­fach Hoch auf die Akustik und nackten Beton. Joa­chim Hopp schmeißt gerührt den Mischer an.

19.

Union Berlin. Hertha BSC. Carl Zeiss Jena. VfB Stutt­gart. Dynamo Dresden. Preußen Münster. Wehen Wies­baden. Pogon Stettin. Hansa Ros­tock. VfB Lübeck. Klingt wie das Teil­neh­mer­feld eines Jugend­tur­niers in Reck­ling­hausen, sind aber die Arbeit­geber von Sou­fian Ben­ya­mina. Der ist jetzt im Spiel für den ver­letzten Elsamed Ramaj. Und wird seinen Enkel­kin­dern später bestimmt einiges zu erzählen haben, wenn er mit einem Glas Brandy vor dem Kamin sitzt und von damals berichtet. Viel­leicht nicht unbe­dingt von den ersten 18 Minuten dieser Partie, aber kann ja noch werden.

26.

Mas­ken­pflicht in der Loh­mühle und außerdem: Fan­ge­sang-Verbot. Völ­lige Irri­ta­tion im VIP-Bereich. Fan-was? Und jetzt alle im Geiste: Oh, wie ist das kacke!“

28.

Eiderdaus: Ich hörte laute VfB“-Rufe. Wann bricht Schiri Eric Müller die Partie ab? Wird Johannes B. Kerner eine Son­der­sen­dung zum Thema bringen? Werden wir dann die ver­nich­tende Wir­kung von Fan­ge­brüll auf Stoff­puppen beob­achten dürfen? Der Live­ti­cker zündet sich selbst eine an.

33.

Tops­corer beim VfB Lübeck (mit einem Punkt) ist Patrick Hobsch, Soh­ne­mann von Stürm­er­le­gende Bernd. Der kam einst – der Tag der Deut­schen Ein­heit lässt grüßen – vom VfB Leipzig zu Werder Bremen und ent­wi­ckelte sich dort zu einem der besten Goal­getter (was für ein schönes Wort!) der Liga. Unver­gessen wie Hobsch Senior seine Buden beju­belte. Zum Nach­ma­chen: Arme anwin­keln, Freude raus­brüllen, Fäuste ballen und die Unter­arme an- und wieder abwin­keln. So habe ich einen Groß­teil meiner Kind­heit ver­bracht.

37.

Apropos Goal­getter: Da nehmen sich die beiden Teams nichts. Auch Duis­burgs Top­mann in dieser Kate­gorie wartet mit einem mageren Zähler auf, es han­delt sich um Leroy-Jac­ques Mickels, dessen Papa zwar leider nie bei Werder Bremen spielte, aber bestimmt auch ein dufter Typ ist. Auf jeden Fall haben die Erzeuger des Duis­bur­gers Krea­ti­vität bei der Namens­wahl bewiesen. Oder ein­fach sehr viel Rot­wein dabei getrunken. Der Live­ti­cker recher­chiert da mal bei Gele­gen­heit.

41.

Erste Halb­zeit fast rum und ich faste, pardon fasse zusammen: Noch nicht eine rich­tige Tor­chance. Wenn wir mal den Schuss vom Duis­burger Kol­legen Ver­meij abziehen. So gut kenne ich mich mit der Dritten Liga nicht aus, des­halb die Frage ins Rund: Ist das immer so räudig?

44.

Müde schaut der graue Beton in der Loh­mühle diesem Kick zu und würde sich so gerne betrinken, aber nicht mal das ist einem ver­gönnt, wenn man zu Trassen gegos­senes starres Mate­rial ist. Ein Seufzer zieht durch die Wel­len­bre­cher. Viel­leicht im nächsten Leben.

Halb­zeit

Halb­zeit hier und nur um nicht den Glauben an das schöne Spiel zu ver­lieren, habe ich einen See­len­streichler für euch vor­be­reitet. Zweite HZ dann bestimmt Cruyff-Turn. Bis gleich!

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46.

Ok, weiter geht’s. Eine Halb­zeit, so geschmack­voll wie ein Gezapftes, das am Tresen seit 45 Minuten auf seinen Abnehmer wartet. Biss­chen mehr Action wäre ja schön, biss­chen mehr Emo­tionen. Viel­leicht ja so wie einst diese Herren hier. Drü­cken wir uns selbst die Daumen und ordern ein­fach eine neue Runde. Herr Ober!

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49.

Bitter: Der arme Ramaj hat sich offenbar das Schlüs­sel­bein gebro­chen. Für ihn hatte sich ver­geb­lich warm­ge­macht: Mr. Minit.

53.

So, Freunde, jetzt mal bitte etwas mehr und etwas besser. Bin kurz davor, auf MDR umzu­schalten. Die schönsten Eisen­bahn­stre­cken Thü­rin­gens“. Der Live­ti­cker wirft die Kohle nach.

57.

So muss es sein. Kaum nöle ich hier rum, dreht der MSV auf, kom­bi­niert sich locker-flo­ckig durch Lübecks Abwehr, hüb­scher Schlenzer, knapp drüber. Und dann Mickels bei­nahe mit dem Seit­fall­zieher. Aber auch nur fast. Immerhin: So kunst­voll muss man erstmal Löcher in die Luft schießen. Circus Krone schreibt schon mal ein Angebot. Zebras kann man eben nie genug haben.

60.

TOOOOOR!!! Lübeck wurs­telt sich vor den Geg­ners Straf­raum, der Ball kommt zu Yan­nick Deich­mann und der schlenzt den Ball knapp neben den Pfosten kunst­voll ins Tor. Das kommt über­ra­schend, ist den Fans an der Loh­mühle aller­dings piep­egal. 1:0 für den Gast­geber! 

63.

Fast im Gegenzug das 1:1. Und den Lüb­ckern bleibt das Der VfB ist wieder da“ im Halse ste­cken. Im Gesund­heitsamt atmen sie erleich­tert durch. Natür­lich in die Ellen­beuge.

66.

Deut­lich mehr Flow in diesem zweiten Durch­gang. Draußen mas­siert sich MC Hammer die Waden­mus­ku­latur. Nas kann nicht. Muss heute an der East­coast auf­legen. Hat ihm nur keiner gesagt, dass die zum Fei­ertag an der Meck­len­burger Seen­platte liegt. Trotzdem viel Freude.

70.

In der Abwehr der Lübe­cker Gast­geber übri­gens ein Mann namens Ryan Malone. Mit etwas Fan­tasie klingt die Aus­sprache seines Namens wie Karl und natür­lich muss ich da gleich an meine Bravo-Sport-Kar­ten­samm­lung denken oder die schönen Mega­poster, auf denen ein Mann, den sie den Post­boten“ nannten, seinen beein­dru­ckenden Ath­le­ten­körper zur Schau stellte. Die Frage ist nur: Wo zur Hölle ist John Stockton?

72.

Mickels. Immer noch Mickels. Mickels! Daneben. Wenn diese ver­ge­bene Chance ein Tick wäre. Prä­dikat: beson­ders räudig.

75.

Und dann auf einmal dieses: TOOOOORR!! für den MSV Duis­burg! Lulatsch Ver­meij driftet die Kugel ins Tor und an der Loh­mühle halten sich plötz­lich alle an die Regeln. Keiner singt mehr, alles staunt. Auch wenn diese Hütte mehr als ver­dient ist. Aber wer will solche Sätze schon hören? Eben. 

78.

Sätze, die nach Dritte Liga klingen: Gegen Zwi­ckau hat er den Aus­gleich erzielt.“ Nie­mand hat die Absicht, hier in Füh­rung zu gehen.

81.

Herr­lich. Der Magenta-Mann stellt Malone kon­se­quent als den Spieler mit den Schleu­derein­würfen“ vor. Rory Delap klatscht mit Ken­ner­miene Bei­fall. 45 Meter weit.

83.

Eben viel­leicht der sti­lis­tisch schönste Angriff des Spiels. Langer Ball kommt zu Ver­meij, der chippt das Ding zu Mickels, Sprint, dop­pelter Über­steiger, herr­lich! Das sieht nach Bun­des­liga aus, was sage ich, min­des­tens Ach­tel­fi­nale Europa League. Dann der Abschluss. Und die harte Lan­dung in Liga 3.

85.

Hoch­wasser an der Ostsee. Lübeck schwimmt. Bade­meister Lie­ber­knecht bestellt sich Pommes-Schranke und schließt den Dreier.

88.

Die letzten Minuten hier und tat­säch­lich hat die zweite Halb­zeit für alles ent­schä­digt, was wir in den ersten 45 Minuten erdulden mussten. Zwei Tore, ne Menge Span­nung und ein paar 1000-Meter-Ein­würfe von Malone. Wir notieren: diese Dritte Liga ist wie die Utah Jazz in den Neun­zi­gern – nicht zu unter­schätzen.

90.

Gleich zu Ende. Jim Carrey nimmt erschöpft die Maske ab.

Abpfiff

Ende, aus! 1:1 nach 90 Minuten Maloche in Lübeck. Wir sahen viel Beton, immerhin ein paar Fans, pha­sen­weise span­nenden Fuß­ball und 45 Minuten lang gute Unter­hal­tung. Darauf lässt sich das Wochen­ende doch auf­bauen, oder? Peace und Danke an alle, die hier mal rein­ge­schaut haben! Und auf bald in Liga 3.