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Herr Nie­meyer, wo erwi­schen wir Sie gerade?
Ich komme gerade vom Kraft­trai­ning und bin auf dem Weg zu meinen Eltern nach Münster.

Haben Sie Ihren Lebens­mit­tel­punkt wieder nach Berlin ver­legt?
Ich bin viel in Berlin, aber von einem rich­tigen Lebens­mit­tel­punkt kann ich im Moment gar nicht spre­chen. Ich schaue mir viele Sachen an und ver­suche von allem etwas auf­zu­schnappen. Ich habe in Malente mit dem Jugend-Elite-Trai­ner­schein ange­fangen, war Co-Kom­men­tator bei Dazn. Ich war auf Mal­lorca bei Atle­tico Baleares, dessen Besitzer ich ganz gut kenne. In Hol­land war ich bei Twente Enschede und Ajax Ams­terdam. Und in Eng­land habe ich Bekannte besucht, die dort erfolg­reich im Fuß­ball tätig sind.

Haben Sie schon kon­krete Pläne für die zweite Kar­riere?
Ich habe ja einen Anschluss­ver­trag bei Hertha BSC, wor­über ich sehr, sehr glück­lich bin. Aber bevor ich da anfange, ver­suche ich ein­fach in mög­lichst viele The­men­be­reiche rein­zu­schnup­pern und die ganze Band­breite ken­nen­zu­lernen. Am Ende will ich die best­mög­liche Ent­schei­dung treffen oder zumin­dest die rich­tige Rich­tung für mich iden­ti­fi­zieren.

Gibt es schon eine Ten­denz?
Mich inter­es­siert mehr das Manage­ment als das Trai­neramt. Aber auch da will ich mich noch nicht zu sehr fest­legen. Viel­leicht macht es beim Trai­ner­lehr­gang irgend­wann klick, und ich merke: Das ist total mein Ding. Aber im Moment inter­es­siert mich das Stra­te­gi­sche schon mehr.

Wann tritt der Anschluss­ver­trag mit Hertha in Kraft?
Meine per­sön­liche Situa­tion war im Sommer etwas unüber­sicht­lich, des­halb haben wir den Ver­trag mit Hertha um ein Jahr ver­schoben.

Inwie­fern unüber­sicht­lich?
Weil lange zur Debatte stand, dass ich bei Darm­stadt 98 bleibe. Das hat leider nicht geklappt. Theo­re­tisch bin ich im Moment ver­einslos. Aber in den letzten Wochen habe ich mich immer stärker mit der Kar­riere danach beschäf­tigt. Am Dienstag, beim Pokal­spiel gegen Hertha BSC, werde ich offi­ziell von Darm­stadt ver­ab­schiedet.

Endet die Zeit in Darm­stadt mit einem inneren Gefühl der Zufrie­den­heit?
Wenn Sie mich das im Sommer gefragt hätten, hätte ich es ganz klar ver­neint. Die Erkenntnis, dass es vorbei ist, fiel mir sehr schwer, auch weil ich keinen rich­tigen Abschluss hatte. Ich war zwar die ganze Saison über ver­letzt, trotzdem hatte ich immer das Gefühl, ein Superman-Shirt anzu­haben und bis 40 spielen zu können. Mein Körper hat der Sache ein­fach ein Ende bereitet. Das ist schon ein komi­sches Gefühl: eigent­lich zu wissen, dass es nicht mehr geht, und trotzdem zu denken: Was die anderen kicken, das kann ich auch.