Weil ein Landwirt beschloss, einen Zaun zu ziehen, verlor der TSV 1919 Kusey 2016 seinen Trainingsplatz. Warum es danach dennoch bergauf ging und die Mannschaft jetzt trotz Meistertitel nicht aufsteigt.
Es ist schon eine Weile her, da war der TSV 1919 Kusey aus Sachsen-Anhalt in den Schlagzeilen. 2016 mussten sie ihren Trainingsplatz räumen, denn der neue Besitzer bestand darauf, einen Zaun quer über das Spielfeld zu ziehen, um schneller mit seinem Traktor an sein Feld zu gelangen. Dieses Jahr gewann die TSV die Meisterschaft der Kreisoberliga. Wir haben mit dem Vorsitzenden Thomas Mann über drei außergewöhnliche Jahre gesprochen.
Thomas Mann, sind Sie eigentlich abergläubisch?
Ja, denke schon. Auf der einen Seite bin ich gläubig, auf der anderen Seite glaube ich sehr stark ans das Schicksal und dass die Guten belohnt werden.
Schicksal ist da ja auch ein gutes Stichwort. Sie mussten unter anderem einen neuen Platz finden, um überhaupt das Training fortsetzen zu können. Blicken wir zurück: 2013 wurde das Grundstück des Trainingsplatzes verkauft, 2016 baute der Besitzer einen Zaun quer über das Spielfeld. Wie haben Sie sich gefühlt, als der Platz geräumt werden musste?
Als die ersten Gerüchte durchsickerten, war mir sofort klar, dass es keine Einigung zwischen uns und dem Besitzer geben würde, denn der neue Besitzer wollte nicht von seinem Standpunkt weichen und dem Verein das Spielfeld verpachten, auch wenn der TSV die Unterstützung der gesamten Gemeinde hatte. Da saß der Stachel natürlich tief. Aber wir haben schnell wieder nach vorne geschaut, auch dank des Medieninteresses, denn das löste eine Welle der Empörung aus. Am Beginn hatten wir knapp zehn Fernsehteams bei uns, das war natürlich überwältigend. Für den Verein mussten wir jedoch ziemlich schnell eine Ausweichmöglichkeit und eine Lösung finden. Wir hatten organisatorisch einiges zu stemmen und wollten nun pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum einen neuen Trainingsplatz einweihen.