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Markus Schwabl, Sie spielten zwei Jahre in der dritten eng­li­schen Liga für Fleet­wood Town. Nun wieder Dritte Liga in Unter­ha­ching. Wo liegen die Unter­schiede?
In der Physis. Das ist wirk­lich kaum zu ver­glei­chen. Die Briten spielen klas­si­sches Kick and Rush, das ist nahezu eine andere Sportart, sehr ruppig, und es wird fast nichts abge­pfiffen. Aber ich will es so sagen: Meiner Spiel­weise kam das durchaus ent­gegen. (Lacht.)

War es die Spiel­weise, die Sie lockte?
Nein. Das Sport­liche hatte ich bei meinem Wechsel aus­ge­klam­mert, ich wollte vor allem Erfah­rungen im Aus­land sam­meln und schon immer in Eng­land spielen. Der Haupt­grund war aber Uwe Rösler …

… der als Spieler zur Legende von Man­chester City wurde.
Und auch als Trainer in Fleet­wood über­ra­gend war. Er ist ein rich­tiger Arbeiter, der unter Pre­mier-League-Bedin­gungen trai­nieren lässt. In der Vor­be­rei­tung hielt er drei getrennte Video­ana­lysen ab: Je eine für die Abwehr‑, Mit­tel­feld- und Angriffs­spieler. Das war außer­ge­wöhn­lich, auch wenn Rösler die Distanz zu mir betonte, damit nie­mand sagen konnte, dass ich nur spielen würde, weil ich Deut­scher bin. Und auf dem Platz, da war er ein Cho­le­riker.

Und das kam an?
Ja, es war sen­sa­tio­nell. Und die Eng­länder lieben solche Typen sowieso.

Als Rösler ent­lassen wurde, spielten Sie in Eng­land kaum noch eine Rolle. Und wech­selten zurück nach Unter­ha­ching.
Unter dem neuen Trainer hat es nach einer Ver­let­zung nicht geklappt. Und dann erhielt ich einen Anruf von Claus Schromm, dem Trainer der SpVgg.

Warum nicht von Ihrem Vater Man­fred? Er ist immerhin Prä­si­dent des Ver­eins.
Der hat sich ganz bewusst her­aus­ge­halten. Unter Claus Schromm habe ich schon in der Bay­ern­aus­wahl gespielt, war dank der Fami­li­en­bande sowieso nie weg aus Unter­ha­ching. Und dann sagte er: Markus, ich ruf’ dich heute mal von Trainer zu Spieler an.“ Da ahnte ich schon, was los war.

Zögerten Sie nicht, zurück in die Heimat zu gehen und den ver­meint­lich leichten Weg zu wählen?
Nein, ich spiele jetzt zum dritten Mal für die SpVgg und nie war das Gefühl besser. Wir haben eine Truppe zusammen, in der nie­mand den Verein als Sprung­brett oder Durch­gangs­sta­tion ansieht. Kürz­lich stand ich mit unserem Innen­ver­tei­diger Marc Endres zusammen und der sagte mir: Markus, ich habe noch nie in einer Mann­schaft gespielt, in der ich gelassen hinten drin­stehe und den Jungs vorne so fas­zi­niert beim Fuß­ball­spielen zusehe.“ Das kann ich nur bestä­tigen.

Fürchten Sie trotzdem, dass es in schlechten Zeiten mal heißt, Sie würden nur wegen des Vaters spielen?
Zu Beginn meiner Kar­riere war das so. Da fehlte mir das Selbst­ver­trauen. Aber heute weiß ich, was ich kann. Ich gebe sowieso immer ein­hun­dert Pro­zent. Und mein Papa hat zu allen Spie­lern ein tolles Ver­hältnis, ich bin sehr stolz auf ihn.

Markus Schwabl, Sie spielten schon im Pre­mie­ren­jahr der Dritte Liga für die SpVgg. Wie hat sich die Liga seit 2008 ver­än­dert?
Sie hat eine enorme Qua­li­täts­stei­ge­rung hin­ge­legt. Tempo und Spiel­an­lage sind, auch ver­gli­chen mit Eng­land, viel besser. Aber wenn ich ehr­lich bin: Viel­leicht klappt mit dieser Mann­schaft tat­säch­lich mal der Auf­stieg. Und dann hätte ich nichts dagegen.