Dass Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen nach großer Kritik einfach befördert wird, sorgt für reichlich Irritation. Doch das „Maaßen-Prinzip“ ist im Fußball längst bekannt! Ein Blick in die Vergangenheit.
Sicherlich, die Europameisterschaft 2000 lief für die Deutsche Nationalmannschaft eher enttäuschend. Nachdem die DFB-Auswahl als einzige von zwei Mannschaften noch mit Libero auflief und in einer Gruppe mit Portugal, Rumänien und England nur den letzten von vier Plätzen belegt hatte, stand Erich Ribbeck zurecht in der Kritik. Er wollte bereits freiwillig seinen Hut nehmen, doch DFB-Vizepräsident Gerhard Mayer-Vorfelder kam ihn zuvor. Mit neuem Mut ging Ribbeck seine Aufgabe als »Chef de Mission WM 2006« an.
Wurde im gleichen Atemzug zum neuen Mode-Beauftragten des Fußballbundes ernannt: Co-Trainer und Sakko-Liebhaber Uli Stielike.
Gut, sicher, das mit der Haarprobe war im Rückblick ein Fehler. Aber warum sollte Christoph Daum nur wegen privater Fehler kein öffentliches Amt mehr ausüben dürfen? »Wir sind hier ja nicht in der SPD«, schmunzelte DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder und ernannte Daum zum neuen Bundestrainer und Sonderbeauftragten der PR-Abteilung »Keine Macht den Drogen«.
Tolle Sache: Nach seinem regen Austausch mit dem vierten Offiziellen beförderte der Eintracht-Vorstand Willi Reimann zum Schiedsrichterbetreuer der SGE.
Sie hatten beim Hamburger SV lange überlegt, wie sie den Dino ins 21. Jahrhundert katapultieren könnten. Guter Fußball? Neue Spieler? Mehr Stadionbier? Nein. Am Ende produzierte der HSV eine Rucksackkollektion unter Führung von Peter Knäbel. Blöd: Auf dem Weg zur Arbeit verlor er die Blaupausen.
Klar, die WM 2018 war kein gutes Turnier für den DFB. Aber alle Schuld Präsident Reinhard Grindel anlasten? »Er ist ein kompetenter, integrer Mitarbeiter«, stellte Horst Seehofer fest und bot Grindel sogleich ein Amt als Staatssekretär im Sportministerium an. Auch ein Zeichen an die Loyalen im Lande.
Jan Löhmannsröben hatte nicht nur einmal gewarnt: Zählt die Cornflakes, bevor ihr sie esst, ansonsten geht das wieder auf die Hüften. Klar, dass der Mann seither beim 1. FC Kaiserslautern auch als Ernährungsberater aktiv ist.
Dass Marco Reus bei der Kontrolle keinen Führerschein besaß, ist unstrittig. Aber Borussia Dortmund ist nicht nur Arbeitgeber, sondern auch umsorgender Verein. Weshalb Reus fortan den Mannschaftsbus steuern durfte. »Da lernt er nebenher für seine Fahrprüfung«, grinste Jürgen Klopp alle Zweifel beiseite.
Dieser Mann zerstörte das Ideal vom blütenreinen Gewissen der Schiedsrichter: Robert Hoyzer. Dank seiner Entscheidungen verdienten Zocker Millionen, und Karrieren wie die eines Klaus Toppmöllers wurden zerstört. »Für uns der richtige Mann, um den Videobeweis nach vorne zu bringen«, freuten sich Helmut Krug und Herbert Fandel über Hoyzers Expertise im Projekt »Digitalisierung«.
In Zeiten, in denen sich Menschen an Bäume ketten müssen, damit Wälder nicht gerodet werden, ist einer wie Andreas Möller gern gesehen. Schließlich arbeitete Möller nach einem Spiel gegen den Karlsruher SC als externer NABU-Berater im Ornithologen-Ressort.
Die Anklage lautete: Steuerhinterziehung von 3,5 Millionen Euro aus Kapitalerträgen, eine Steuerschuld von 28,5 Millionen Euro inklusive Solidaritätszuschlag. Uli Hoeneß wurde zu dreieinhalb Jahren verurteilt. Das hinderte die Mitglieder des FC Bayern aber natürlich nicht daran, ihn im November 2016 erneut zum Präsident… oh.