Der Fußballgott muss Baske sein: Glauben zumindest diese Anhänger von Athletic Bilbao und pilgern vor einem Pokal-Halbfinale ihrer Mannschaft in eine Kirche. Besonders schön nehmen sich dabei der Pater in den Vereinsfarben und der gebannt lauschende Löwe in Reihe eins aus.
Gesegnete Waden: Diese strammen Treter gehören Raul Bobadilla, auf dem Bild noch in Diensten von Borussia Mönchengladbach, derzeit bei den Argentinos Juniors unter Vertrag. Seine heilige Madonna freut sich über den besten Blick auf den Ball.
Totale Offensive: Der christliche Fanclub von Dynamo Dresden zeigt her sein Banner. Immerhin: Mit dem Altersdurchschnitt widerlegt die Truppe die These, die Kirche könne junge Menschen nicht mehr für sich begeistern.
Heilende Hände an der Säbener Straße: Dr. Rüdiger Degwert vertraut in seiner Praxis am Trainingsgelände des FC Bayern München nicht nur auf medizinisches Fachwissen, sondern auch auf Hilfe von oben. Uli Hoeneß lobt die Räumlichkeiten als »hochmodern«.
I Love Jesus: Natürlich darf Lúcio in dieser Galerie nicht fehlen. Wann immer es ging, hielt der brasilianische Verteidiger großlettrige Glaubensbekenntnisse in die Kamera. Hier zu bestaunen nach dem siegreichen Champions-League-Finale 2010.
Und dann die Hände zum Himmel: Wynton Rufer hat »Christus erlebt«. Früher als schwieriger Troublemaker verschrien, entdeckt der Neuseeländer später den christlichen Glauben. In seiner Zeit bei Werder Bremen ab 1989/90 nimmt er sich abseits des Rasens der Sorgen und Probleme von Mitspielern an und tritt wie hier als Redner auf.
In Italien ist man praktisch veranlagt: Gebetskerzen gibt es nicht nur mit folkloristischem Motiv, sondern auch in den Vereinsfarben. Mühevolle Handarbeit, die dem AC Milan, Juventus Turin oder auch der Roma ihren Weg zum Sieg leuchten soll.
Macht ihn sicher: Schwester Gratia Maria vom Kaufbeurer Crescentia Kloster schiebt das Leder ein. Michael Rensing, eigentlich als Kahn-Nachfolger gehandelt, wird nach dem nichtgehaltenen Elfmeter aussortiert. (Und hat seither in der Bundesliga überhaupt noch nie einen Elfmeter gehalten. Zufall?)
Die Kapelle im Berliner Olympiastadion: Mehrsprachig ziert das »Vater Unser« hier die kupferfarbenen Wände. Was der Hertha trotzdem am meisten fehlt: ein Stadion unser.
Den Glaube an der Seitenlinie abgeben: Schiedsrichter Lee Mason bittet Emmanuel Eboué von Arsenal London freundlich, aber bestimmt, sich doch bitte der Gebetskette zu entledigen. Der Ivorer hatte diese clever in seinem Torjubel untergebracht und flog auf.
In der Höhle der Löwen: Albrecht von Linde, für ein Jahr Präsident des TSV 1860 München, lässt 2008 die Westkurve des Stadions an der Grünwalder Straße weihen. Pater Sebastian Raß guckt zurecht skeptisch.
Herr im Himmel, gib mir Durchblick: FIFA-Schiedsrichter Konrad Plautz posiert vor bester Alpenromantik. Für sein erstes und letztes großes Turnier, die EURO 2008, erbittet sich der Österreicher gesegneten Beistand. Plautz pfeift exakt zwei Spiele.
Kurz darauf begannen die ersten Vertragsgespräche mit Anthony Modeste.