Blühende Mannschaften, sahne East Side Stories, urst gute Typen – eine wilde Zeitreise durch vier Dekaden Ost-Fußball.
Diese Woche ist unser DDR-Spezial »Fußball im Wilden Osten« erschienen. Zum Warmwerden: Eine Zeitreise durch vier Dekaden Fußball in der DDR.
Erhältlich ist die Ausgabe am Kiosk und bei uns im Shop sowie digital im iTunes- und Google-Play-Store.
Am Vorabend einer großen Karriere: Der junge Michael Ballack (damals bei BSG Motor »Fritz Heckert« Karl-Marx-Stadt).
Souleymane Cherif war der einzige Schwarze im DDR-Fußball. In der Saison 1963/64 schoss er den SC Neubrandenburg mit zwölf Toren in die Oberliga, danach verlor sich seine Spur. (Die Reportage über Souleymane Cherif lest ihr im Heft)
Nun lächel doch mal, Sven Kmetsch! Der Test war doch negativ. Trotzdem: Im DDR-Fußball wurde systematisch gedopt, oft ohne Wissen der Spieler. Viele Aktive von früher leiden heute unter den Folgen. (Die Reportage über Doping im Fußball lest ihr im Heft)
Joachim Streich, Toptorjäger der DDR, Toptorjäger des 1. FC Magdeburg, gibt Autogramme.
Stillleben mit Schaf: Uwe Rösler ist in der DDR ein passabler Stürmer, spielt für Magdeburg und Dresden. Wirklich groß raus kommt er allerdings erst Mitte der Neunziger bei Manchester City.
1990 wechseln Jörg Blüthmann (Interview im Heft) und Andreas Vogler als erste westdeutsche Fußballprofis in die DDR-Oberliga zu BSV Stahl Brandenburg. Beide bleiben nur ein Jahr. Vogler geht später nach Caracas/Venezuela und wird dort Torschützenkönig.
1974 gewinnt der 1. FC Magdeburg als einzige DDR-Mannschaft einen Europapokal. Im Finale des Pokalsieger-Cups bezwingt der FCM den AC Mailand um Kapitän Gianni Rivera und Trainer Giovanni Trapattoni mit 2:0.
WM 1974. Ein Sammelbild des Wahnsinns: Deutschland, Berlin, Warschau, Leipzig, Lüneburg, Franz Beckenbauer – und natürlich TuS Hoheneggelsen.
Sensationell gewinnt Hansa Rostock in der letzten DDR-Oberliga-Saison den Titel. Verteidiger Gernot Alms perfektioniert auf der Meisterfeier sein Luftgitarrenspiel. Einige Jahre später wird er eine Rolling-Stones-Coverband gründen, die bis heute besteht.
Oktober 1988: Andreas Thom weiß noch nicht, dass der BFC in der Saison nach zehn Meistertiteln in Serie diesmal nur Platz zwei belegen wird. Und er ahnt noch nicht, dass in einem Jahr ein gut genährter Mann aus Leverkusen vor ihm stehen wird.
1963 steigt Motor Steinach überraschend in die Oberliga auf. Zum ersten Spiel gegen Titelverteidiger Jena kommen 25.000 Zuschauer – dreimal so viele Menschen, wie das Dorf Einwohner zählt. Der Außenseiter gewinnt überraschend 2:1 und hält am Ende die Klasse.
Sommer 1987: Da ist die Welt noch in Ordnung, der BFC holt zum neunten Mal in Folge die Meisterschaft. Erich Mielke (l.) freut das. Frank Rohde ebenfalls.
Zu schade fürs Archiv: Rico Steinmann FC Karl-Marx-Stadt trägt stolz die Frisur unserer Träume.
Wir haben zwei Wünsche frei? Toll! Wir hätten gerne diese Brusthaartapete von Ulf Kirsten (damals Dynamo Dresden) und dazu noch seine Badelatschen.
Beruf, Freizeit, selbst der Breitensport: Das Leben in der DDR war stark reglementiert. Diese Union-Berlin-Fans gründeten 1981 trotzdem eine Bunte Liga. Wie war das möglich? (Die Reportage über die Union-Liga lest ihr im Heft)
1987 war das große Jahr für Lok Leipzig. Im Europapokal-Halbfinale setzt sich das Team sensationell gegen Girondins Bordeaux durch. Im Elfmeterschießen hält Torhüter René Müller zwei Elfmeter und versenkt den entscheidenden selbst: ins linke obere Eck. (Die Reportage über Lok Leipzig im Europapokal lest ihr im Heft)
1973 gastiert der FC Bayern für ein Europapokalspiel in Dresden, weswegen die halbe Stadt im Ausnahmezustand ist. Stundenlang warten Fußballfans vor dem Hotel, in dem die Westdeutschen übernachten sollen – aber die kommen nicht. Bayern-Manager gibt kurz vor der Abfahrt aus München die Weisung aus, in Hof zu übernachten. Seine Begründung: »In Dresden tun die uns was ins Essen.« (Erinnerungen an deutsch-deutsche Duelle lest ihr im Heft)
Georg Buschner hat gute Laune. Bei den olympischen Spielen 1976 holt die DDR die Goldmedaille.
Dynamo Dresden feiert die DDR-Meisterschaft 1989. Mit dabei: Ulf Kirsten (links auf dem Bus).
Mike Werners optisches Vorbild? Natürlich Carl Zeiss Jenas Bernd Schneider.
Aus einem MfS-Dokument über Fußballfans in der DDR: »Es wird vorgeschlagen, in der laufenden Spielsaison 1986/87 durch eine weitere Verstärkung der Einflussnahme auf gesellschaftliche Organisation und Kräfte alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um das Auftreten und Wirksamwerden negativ-dekadenter Personen vor, während und nach Fußballspielen vorbeugend zu verhindern.« (Die Reportage über Fanultur in der DDR lest ihr im Heft)
»Fans« offenbaren vor einem Olympia-Qualifikationsspiel 1967 ihre lyrische Ader.
Kürzlich erschien der wunderbare Bild-Text-Band »Montreal privat« von Uwe Karte. Er hat für das Buch alle 17 Spieler des DDR-Olympia-Kaders von 1976 getroffen und mit ihnen Dias und Fotoalben gewälzt. Hier ein Schnappschuss von einer Vorbereitungsreise durch Südamerika, u.a. mit Hans-Jürgen Kreische (r.) und Joachim Streich.
»Hey Kaiser, ihr habt verloren!« Bernd Bransch und Franz Beckenbauer kurz nach dem legendären WM-Spiel zwischen der DDR und der BRD 1974.
Auch Carl Zeiss Jena zieht einmal in ein Europapokal-Endspiel ein. Am 13. Mai 1981 verliert das Team in Düsseldorf 1:2 gegen Dinamo Tiflis. Im Rheinstadion verirren sich exakt 4750 Zuschauer.
In Westdeutschland kennt man Eduard Geyer vor allem als Trainer von Energie Cottbus. Vor der Wende war er aber eine Dresdner Fußballlegende: Er spielte zwischen 1962 und 1975 Einheit Dresden, Lokomotive Dresden und Dynamo Dresden. Danach trainierte er bis 1990 zunächst die Jugendmannschaft und später das erste Team Dynamos.
Auf ihren Auslandsreisen wurden einige DDR-Fußballer zu eifrigen Hobbyfotografen. Harald Irmscher (Bild) begab sich 1972 in München sogar in Lebensgefahr: Er knipste von einem Balkon die palästinensischen Terroristen. Hier sitzt er noch gut gelaunt bei einem Ausflug in Garmisch-Partenkirchen. (Das Interview mit Harald Irmscher und seine Bilder lest und seht ihr im Heft)
DDR-Schiedsrichter Rudi Glöckner darf das WM-Finale 1970 zwischen Italien und Brasilien leiten.
Matthias Sammer wird 1989 und 1990 Meister mit Dynamo Dresden. Kurz nach der Wende versucht Reiner Calmund ihn nach Leverkusen zu locken, aber dann interveniert Helmut Kohl. Weil Calmund schon Thom und Kirsten verpflichtet hat, rät der Bundeskanzler von einem Transfer Sammers ab: Die Bayer AG würde zu maßlos erscheinen.
Der größte Erfolg der DDR-Nationalelf: die Goldmedaille bei den olympischen Spielen 1976. Im Finale gewinnt die DFV-Auswahl 3:1 gegen Polen.
Diese Woche ist unser DDR-Spezial »Fußball im Wilden Osten« erschienen. Erhältlich ist die Ausgabe am Kiosk und bei uns im Shop sowie digital im iTunes- und Google-Play-Store.