Huub Stevens
Womit wir bei Huub Stevens wären. Der neue Coach hatte schon unter der Woche klargemacht, dass Domenico Tedesco am Schalker Scheitern nur sehr wenig Schuld trage. Trotzdem oder gerade deshalb steckt Königsblau weiter im Abstiegskampf. Weshalb Stevens knurrt, Stevens seinen Spielern den Osterurlaub streicht, und Stevens mehr stumme Signale sendet als eine Rote Ampel. Immerhin: Stevens ist aktuell 65. Und es würde uns nicht wundern, wenn er bis zum Saisonende das Renteneintrittsalter von 67 erreicht hätte.
Marco Richter
Eine kurze Runde Mitgefühl für Alexander Hold, Ruth Herz und Barbara Salesch. Schließlich ist der derzeit mit Abstand erfolgreichste Richter im Land Marco, stürmt für Augsburg und trifft und trifft und trifft. Weswegen es bald heißen dürfte: Einspruch, ein Tor, der Marco!
Niklas Süle
Was wäre aus Niklas Süle geworden, wäre er nicht Fußballprofi? Dieser Typ, der so aussieht wie Doppelhaushälften gebaut werden. Wahrscheinlich würde er der Arbeit in einem unscheinbaren Versicherungsbüro nachgehen, sich weder vom Chef noch vom Verkehrsstau auf dem Heimweg stören lassen und immer ein kleines bisschen zu viel Steuern zahlen. Er würde tadellos seine Arbeit machen. Vielleicht ist er deshalb gerade so wichtig für den FC Bayern.
Jean Philippe Mateta
Jean-Philippe Mateta ist als Spielertyp so oldschool, angeblich fanden Archäologen einst Höhlenmalereien aus dem Jungpaläolithikum, die darauf hinwiesen, dass Brecher-Neuner-Knipser-Kanten wie er akut vom Aussterben bedroht seien. Aber: Mateta lebt. Und wie.
VfB Stuttgart
Der Drogenkrieg in den Philippinen, der Huthi-Konflikt, die Fehde zwischen Bushido und den Abou-Chakers. Es gibt dieser Tage genügend hässlicher Schlachten, die geschlagen werden. Umso schöner, dass elf pazifistische Stuttgarter während der Ostertage ein Zeichen für den Frieden setzten, die weiße Flagge hissten und sich kampflos geschlagen gaben – Peace out.
Adam Szalai
Als Adam Szalai noch für Schalke stürmte, tauschten die Statistiker in Gelsenkirchen Gerüchten zu Folge die Stoppuhren in Kalender ein, um die Torlos-Durststrecken des Ungarn besser messen zu können. Jetzt stürmt Szalai für Hoffenheim. Und erzielte gegen den Ex-Verein im alten Stadion sogar sein 50. Bundesliga-Tor. Was umso bemerkenswerter ist, weil er – Gelsenkirchener Statistikern zu Folge – aus seiner Zeit bei Schalke mit ‑4 Toren hinausgegangen war.
Martin Schmidt
Als Martin Schmidt vor circa zweieinhalb Wochen den FC Augsburg übernahm, stand es um den Verein wirklich schlecht. So schlecht, nur um das mal zu verdeutlichen, dass Augsburg sogar weniger Punkte als Schalke 04 hatte. Doch zweieinhalb Wochen später hat der FCA zwei Spiele gewonnen, 9:1 Tore geschossen und den Klassenerhalt nahezu sicher. Das letzte Mal, als wir jemanden so stilsicher etwas aus der Scheiße haben ziehen sehen, hatte der Vater unserer Ex-Freundin gerade sein Handy im Güllesilo wiedergefunden.
Der laue Sommerkick in Berlin
Angenehme 22 Grad Celsius, eine halbvolles Stadion und zwei Mannschaften, die spielten, als würde sie das alles eigentlich gar nichts angehen. Ganz ehrlich, wir haben im Berliner Olympiastadion nur noch einen Kioskbesitzer gesucht, der beim Griff nach einem Snickers volltrunken vom Hocker fällt, während die Dorfschönheit vorbeiläuft, die mit dem Kapitän gerade ein Haus baut ehe sie heiraten werden, und alles wäre gewesen wie bei uns auf’m Dorfplatz. Also sehr schön. Danke dafür.
Marco Reus ..
Zum ersten Mal überhaupt bereitete Marco Reus am Wochenende ein Bundesliga-Tor von …
Mario Götze
… vor. Und weil diese Co-Produktions-Premiere dann doch etwas überraschend daherkam, wurden beide Spieler nach der Partie in Freiburg prompt mit dem Fakt konfrontiert. Worauf die zwei Kumpels so zuckersüß regierten, dass wir ihre Reaktionen in Zukunft gerne als Schlüsselanhänger benutzen würden. Hingen da nicht längst vier Tamagotchies, ein etwas zu großer USB-Stick im Darth-Vader-Look und das »Bada Bing 2er Set Anhänger Schlüsselanhänger Testikel Hoden Sack JGA lustig«.
Der Twitteraccount von Schalke 04
Wer in der 90. Minute den komplett unbedeutenden 5:2‑Treffer von Guido Burgstaller noch mit vier großen »O«s im TOOOOR anmoderieren kann, dem ist entweder alles egal oder aber die Person leidet unter chronischem Zynismus. So oder so: Wenn die Mannschaft sich etwas von dieser Arbeitseinstellung abschaut, würden wir uns keinerlei Sorgen mehr um Schalke machen.