Christian Panucci hat seinen Job als albanischer Nationaltrainer verloren. Was uns verwunderte, denn: Wir wussten gar nicht, dass er im Amt war. Doch wer ist eigentlich sonst noch Coach bei der EM-Quali?
Christian Panucci
Nach einem 0:2 gegen die Türkei war Schluss! Der albanische Verband setzte Italiens Verteidigerlegende Christian Panucci vor die Tür. Was uns überraschte. Nicht, weil wir die Entscheidung anzweifeln. Sondern weil wir gar nicht wussten, dass Panucci überhaupt Nationaltrainer war. Und weshalb wir nun auf seine Amtskollegen schauen wollen.
Koldo
Von Andorras Fußballverband wurde Koldo Alvarez zum besten Spieler der vergangenen 50 Jahre gewählt. Nicht auszuschließen, dass die Auszeichnung als bester Trainer bald folgen wird. Schließlich übernahm der ehemalige Torwart die Nationalmannschaft direkt nach dem Karriereende 2010. Seitdem landete Andorra immer auf dem letzten Platz der Qualifikationsgruppe.
Luc Holtz
Eigentlich sollte Luc Holtz den Trainerposten der luxemburgischen Nationalmannschaft nur kurzzeitig übernehmen. Aber gut, einen wie Holtz, immerhin Cheftrainer von Etzella Ettelbrück, findet man nicht im nächsten Supermarkt. Beziehungsweise, also wahrscheinlich schon, jedenfalls in Luxemburg. Aber egal: Holtz ist seit 2010 durchgängig Nationaltrainer im Großherzogtum.
Michael O’Neill
Dieser Mann hat vermutlich mehr britische Sportplätze als jeder andere gesehen: Immerhin spielte O’Neill für 13 Vereine in England, Schottland, Irland und Nordirland – ohne nennenswerten Erfolg. Eine Statistik, die den Trainer O’Neill laut eigener Aussage antreibe. Nun ist er Coach von Nordirland und zog mit ihnen ins EM-Achtelfinale 2016 ein. Sein Vertrag läuft bis 2024 – länger als bei jedem anderen Uefa-Coach.
Fernando Santos
Dreimal egalisierte die portugiesische Nationalmannschaft in der EM-Gruppe 2016 einen Rückstand gegen Ungarn. Andernfalls wären Ronaldo und Kollegen schon in der Gruppe ausgeschieden, nicht Europameister geworden und Fernando Santos vermutlich längst seinen Job los. So aber sitzt der ehemalige Abwehrspieler noch immer fest im Sattel.
Andrej Shevchenko
Seit zwei Jahren ist Andrej Shevchenko Trainer der ukrainischen Nationalmannschaft. Und hat mit Portugal, Serbien, Luxemburg und Litauen sogar eine machbare Gruppe auf dem Weg zur Europameisterschaft zugelost bekommen.
Ryan Giggs
Womit wir beim nächsten Trainer wären: Ryan Giggs will die walisische Nationalmannschaft (zuletzt: EM-Halbfinale 2016) zur zweiten Endrunde führen.
Martin Reim
Dieser Mann ist – laut unseren Informationen – nicht verwandt mit Matthias Reim, aber: Verdammt! In Estland ist er trotzdem eine Ikone. Mit 157 Spielen stellte er den Rekord von Lothar Matthäus als europäischer Rekordnationalspieler ein (den er später an den Letten Vitalijs Astafjevs verlor). Weltweit ist er der Spieler mit den meisten Einsätzen ohne großes Turnier. Jetzt ist er Trainer. Und das, ähnlich wie sein Namensvetter, mit überschaubarem Erfolg, aber viel Ausdauer.
Franco Foda
Ein Jahr war Franco Foda Cheftrainer in Kaiserslautern. Seitdem fasste der einstige Nationalspieler Deutschlands in seiner Heimat nie wieder Fuß. Dafür in Österreich, wo er Chefcoach ist. Und zuletzt gegen Israel und Andy Herzog 2:4 verlor.
Andy Herzog
Ach ja, Andy Herzog: Israel.
Senol Günes
Kein Trainer ist kürzer Trainer! Erst seit einem Monat ist Günes im Amt. Wieder, muss man sagen, denn 2002 führte Günes die Türken ins WM-Halbfinale. Jetzt soll er sie zur EM führen. Möglich, dass die Türkei deshalb alle Heimspiele in Trabzon austrägt. Das Stadion wurde auf den Namen der Vereinslegende »Senol Günes« getauft.