Uli Hoeneß wettert mal wieder gegen Ultras. Und beweist damit: Auch als Rentner fühlt er sich noch zuständig für die „Abteilung Attacke“. Wir haben seine wildesten Sprüche rausgekramt. Spoiler: Davon gibt es einige.
»Fußball ist auch ohne Ultras möglich«, sagt Uli Hoeneß in einer Talkshow des Bayrischen Rundfunks. Warum genau ein verurteilter Straftäter über die Besitzverhältnisse im Fußball befragt wird, wissen wir allerdings nicht.
Bei der Jahreshauptversammlung 2019 wurde Uli Hoeneß offiziell vom FC Bayern verabschiedet. Schon damals drohte er: »Wer mich kennt, der weiß, dass ich kein Zigarre rauchender und Golf spielender Rentner werde. Sie werden schon noch von mir hören.«
Angesprochen auf Gerüchte um den Schalker Torwart Alexander Nübel: »Das ist eine Sache, die der Sportdirektor macht, weil das eine Investition unter 25 Millionen Euro ist – und dafür bin ich nicht zuständig.«
»Fußballer, gerade auch beim FC Bayern, müssten jeden Morgen zwei Kerzen aufstellen, dass sie so einen Lebensstandard genießen dürfen.«
»Der FC Bayern ist natürlich total modern. Karl-Heinz Rummenigge hockt den ganzen Tag vorm Computer und hat eckige Augen.«
Zum Song der »Toten Hosen« über den FC Bayern: »Das ist der Dreck, an dem unsere Gesellschaft mal ersticken wird.«
Auf die Frage, wer sein Wunschgegner fürs Champions-League-Finale wäre: »For me, it’s scheißegal!«
Über einen möglichen Transfer David Beckhams: »Es nützt dir nichts, einen zu holen, der immer bei Bravo Sport auf der Seite eins steht. Wir wollen einen haben, der beim Kicker auf Seite eins steht.«
Über die Präsentation von David Beckham bei Real Madrid: »Das war ein Affentheater, wie ich es noch nie gesehen habe. Ich sehe Real Madrid auf der Entwicklung vom Fußballklub zum Zirkus. Das ist gut für uns. Da sieht man, wie man es nicht macht. Das wird sich auf lange Sicht auch auf das Spiel auswirken.«
»Es war immer klar, dass es Michael nicht darum ging, eine neue Sprache oder eine neue Kultur kennenzulernen, sondern eine neue Währung. Es ging eindeutig nur ums Geld.« – Über Michael Ballacks Wechsel zum FC Chelsea.
Über WM-Qualifikationsspiele gegen kleinere Verbände: »Wenn man gegen Liechtenstein spielt, kann man auch gegen den FC Tegernsee spielen!«
»Ich glaube nicht, dass wir das Spiel verloren hätten, wenn es 1:1 ausgegangen wäre.« (Und ja, das im Hintergrund ist der junge Uli Hoeneß mit Che-Guevara-Poster über dem Bett.)
Über Christoph Daum: »Er ist ein Selbstdarsteller mit außergewöhnlichem Hang zum Größenwahn.«
Zur Verpflichtung Daums durch Eintracht-Boss Heribert Bruchhagen: »Da war doch Pulver im Kaffee!«
»Ich bin kein Besserwisser, sondern ein Bessermacher.«
Über den damaligen Bundestrainer und späteren Münchner Cheftrainer Jürgen Klinsmann: »Der soll hier herkommen und nicht ständig in Kalifornien rumtanzen und uns hier den Scheiß machen lassen.«
Weiter zu Klinsmann: »Da haben wir für zigtausend Euro Computer gekauft. Da hat er den Profis in epischer Breite erklärt wie wir spielen wollen. Wohlbemerkt wollen.«
Und zuletzt im Vergleich zu Lieblingstrainer Jupp Heynckes: »Jupp hat einen Flipchart und fünf Eddingstifte. Da malt er auf die Tafel die Aufstellung des Gegners und sagt ein paar Takte. Mit Heynckes gewinnen wir für 12,50€, bei Klinsmann haben wir viel ausgegeben und wenig Erfolg gehabt.«
Zu den veränderten Anforderungen an Vereinsbosse: »Früher habe ich 80 Prozent meiner Arbeitszeit mit den Spielern verbracht. Heute verwende ich 80 Prozent darauf, das Geld einzutreiben, um sie finanzieren zu können.«
Über Rainer Calmund echauffierte sich Hoeneß einst: »Der sagt zu allem irgendwas. Stoßen in Tschechien zwei Spieler mit dem Kopf zusammen, weiß er, dass das in Leverkusen 1934 auch schon passiert ist.«
Zum Konkurrenten Werder Bremen beim Meisterrennen 2007: »Die sollen ruhig oben stehen bis Weihnachten. Aber der Nikolaus war noch nie ein Osterhase. Am Ende wird der FC Bayern wie immer oben stehen.«
»Wenn Donald Trump mit 70 Präsident der USA wird, kann ich auch mit 64 Präsident des FC Bayern sein.«
»Ich hätte nicht Dreck sagen sollen, sondern Mist!« – Zum Vorwurf, die Kritik an Mesut Özil (»der hat einen Dreck gespielt«) wäre respektlos gewesen.
Über das Engagement seiner Spieler gegen Gewalt: »Die waren total begeistert von der Aktion. Das ist einer der wenigen Dinge, wo sie einmal nicht ihre Berater fragen müssen.«
Über seinen einstigen Freund Paul Breitner, dem er nahelegte, nicht mehr auf der Ehrentribüne der Allianz Arena zu erscheinen: »Ich werde zu dem Thema nix mehr sagen, ich habe mit Paul Breitner gebrochen, als ich aus dem Gefängnis kam – und das war’s für mich.«
Über die gestiegenen Transfersummen: »Die Wahnsinnspreise zahlen wir sicherlich nicht, aber die mittleren Wahnsinnspreise könnte ich mir schon vorstellen.«
Über den geplatzten Wechsel von Franck Ribéry zu Real Madrid: »Pedro Jimenez, der Berater von Real-Präsident Florentino Perez, hat ein paar Mal angerufen. Ich habe ihn gefragt, ob er Monopoly kennt. Das ist ein deutsches Spiel, das Kinder und Erwachsene gerne spielen – und bei dem der FC Bayern vor zwei Jahren die Schlossallee gekauft und darauf vier Hotels gebaut hat. Die gibt man nur wieder her, wenn man in Not oder pleite ist. Es sei denn, einer kommt drauf, der sich da hinwürfelt. Und dann wird es teuer…«
»Eine Biografie? Von mir? Never ever! Wenn ich die Wahrheit über das, was ich alles erlebt habe, schreiben würde, müsste man etwa zehn Bände machen – und ich müsste nach der Veröffentlichung nach Australien auswandern.«
Über die eigenen Fans auf der Jahreshauptversammlung 2007: »Das ist eine populistische Scheiße! Es kann doch nicht sein, dass wir kritisiert werden, die wir uns hier jahrelang den Arsch aufreißen. Was glaubt ihr, wer euch finanziert? Die Leute aus den Logen, denen wir das Geld aus der Tasche ziehen. Eure Scheißstimmung, da seid ihr doch für verantwortlich und nicht wir!«
Über den ehemaligen Münchner Coach Louis van Gaal sagte Hoeneß einst: »Mit van Gaal haben wir das Double geholt und standen im Champions-League-Finale. Dass der menschlich eine Katastrophe war, steht auf einem anderen Blatt. Fachlich war er top.«
»Wir haben etwa so viel Festgeld wie der FC Schalke Schulden.«
Über Lothar Matthäus: »Der will ja beim FC Bayern was werden. Aber so lange ich und Kalle Rummenigge hier etwas zu sagen haben, wird der nicht mal Greenkeeper im neuen Stadion!«