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Seite 2: Die Polizei hat die Situation „unterschätzt“

Trotz der Gemenge­lage war die Ampel der Dort­munder Polizei auf Gelb und nicht auf Rot. Uns war die durch­ge­hende Ableh­nung des Ver­eins bekannt, aber bis­lang gab es immer nur Gewalt gegen Sachen“, sagt Weig­andt. Sie bezieht sich auf die Blo­ckade des Mann­schaft­busses beim Gast­spiel in Köln.

In Leipzig, sagt die Spre­cherin, gäbe es keine fest­in­stal­lierte Ultra­szene, die dem BVB feind­schaft­lich gegen­über­steht.“ Auch das habe man bewertet. Wir können nur das zur Beur­tei­lung her­an­nehmen, was uns im Vor­feld bekannt ist und haben die Bewer­tung anhand der uns vor­lie­genden Erkennt­nisse getroffen.“

Anfangs pas­siert nicht viel

Die Polizei muss Fans auch vor Gefahren und Über­griffen anderer Fans schützen“, sagt Andreas Hüttl, ein Fan­an­walt aus Han­nover. Er zeigt sich ver­wun­dert über die geringe Zahl an Ein­satz­kräften. 

Auf dem Weg vom Bahnhof in Rich­tung Nord­tri­büne pas­siert nicht viel. Fans werden ange­pö­belt, belei­digt. Der Leip­ziger Blog RB Fans nennt es gewohnt“ und also nicht der Rede wert. 

Aggressiv, ohne Dif­fe­ren­zie­rung

Auf der Stro­bel­allee hin­gegen eska­liert es dann. Die Polizei hat dorthin Ein­satz­kräfte nach Erkennt­nissen in der Vor­spiel­phase“ ver­schoben. Mann­schaftsbus der Leip­ziger wird umge­leitet, um Über­griffe zu ver­meiden. Bis­lang ging Gewalt nur gegen Sachen. Doch jetzt ist es anders.

Aus der Gruppe heraus werden die Leip­ziger atta­ckiert. Ein Fan geht zu Boden, Fla­schen fliegen, Pyros und Steine auch. Eine Geträn­ke­kiste ver­letzt einen Poli­zisten, sagt die Dort­munder Polizei. Es ging sofort los. Aggressiv, ohne Dif­fe­ren­zie­rung. Sie sind auch auf Kinder drauf­ge­gangen“, sagt Frank, der Leipzig-Fan. Ich hätte es überall erwartet, aber nicht in Dort­mund.“

Die Polizei zeigt sich über­rascht

Damit steht er nicht alleine. Pres­se­spre­cherin Weig­andt sagt: Dass auch das Umleiten des Buses zu einem der­ar­tigen Gewalt­aus­bruch gegen Per­sonen führt, damit haben wir nicht gerechnet.“

Bun­des­in­nen­mi­nister Thomas de Mai­zière hält den Ball auf dem Bou­le­vard vor­sorg­lich flach. Der Leip­ziger Ober­bür­ger­meister erwartet ein hartes Durch­greifen gegen diese Nicht-Fans des BVB“, der sport­po­li­ti­sche Spre­cher der Link­frak­tion im Bun­destag, André Hahn, for­dert eine ent­schie­dene Aus­ein­an­der­set­zung mit den gewalt­tä­tigen und zum Teil rechts­extrem ein­ge­stellten Fan-Gruppen.“ 

Die Situa­tion ist defi­nitiv außer Kon­trolle geraten. Das Ver­halten der gewalt­tä­tigen Teile der Dort­munder Fans ist beschä­mend. Mit einem anderen Sicher­heits­kon­zept hätte man es viel­leicht zumin­dest diesmal ver­hin­dern können.