René Adler
Strahlte Ruhe aus und hielt, was er halten musste. Durch diese souveräne Leistung hat sich Adler wieder als Nummer eins empfohlen, ist die Diskussion darüber aber längst Leid. »Stellen sie mir bitte heute eine andere Frage«, bat er nach Abpfiff die Reporter. Na gut.
Martin Demichelis
Pech ist, wenn man nach zweimonatiger Verletzung endlich wieder spielen darf, und der Trainer einen dann auf die falsche Position einsetzt. So passiert im Spiel Argentinien gegen Peru. Eigentlich hatte Demichelis keine andere Wahl, als schlecht auszusehen, entsprechend vergaß er vor dem Anschlusstreffer die Abseitsfalle. Rengifo bedankte sich freundlich mit dem zwischenzeitlichen 1:1 und stürzte damit Diego Maradona ins Tal der Tränen. Wie gesagt, zwischenzeitlich.
Jerome Boateng
Es fing doch so schön an. Eine halbe Stunde lang fiel der Hamburger durch gute Verteidigung und gepflegten Drang nach vorne auf. In der 41. Minute grätschte er ein wenig zu beherzt in die Beine von Bystrov und holte sich die erste gelbe Karte ab. Das Déjà-vu in der 69. Minute bedeutete folgerichtig den Platzverweis. So viel ist sicher, mit diesem Debüt hat der junge HSV-Verteidiger Boateng für Aufsehen gesorgt.
Josip Simunic
Seine Bilanz: Verletzte Wade, versoffener Abend, verhängnisvolle Klopperei mit Mitspieler Ivica Krizanac, verfrühte Rückreise nach Hoffenheim. Jetzt muss Kroatien ohne ihn das Unmögliche möglich machen. Sündenbock Simunic kann am Mittwoch jetzt vor dem Fernseher sitzen und Daumen drücken, dass Andorra gegen die Ukraine gewinnt, sein Trainer Slaven Bilic ihm dann verzeiht und er vielleicht doch noch nach Südafrika mitfahren darf. Viel Glück.
Arturo Vidal
Der Leverkusener hatte Glück, dass Chile am Ende doch noch mit 4:2 gewann. Schon in der 14. Minute segelte eine Flanke seinerseits gefühlvoll ins Tor. Dumm nur: es war das eigene. Ohne Vidals gütige Mithilfe wäre das Spielgerät wohl weit über den Kasten geflogen.
Hamit Altintop
Auch wenn die Türkei gegen Belgien gewonnen hätte, wäre die Chance auf das Erreichen der Relegation denkbar klein gewesen. Hamit Altintop spielte am Wochenende zwar nicht gut, fiel aber trotzdem wieder auf. Denn wie schon in der vergangenen Winterpause reißen sich jetzt schon zwei Klubs aus seinem Heimatland um den Noch-Bayern. Galatasaray und Fenerbahce Istanbul meldete Interesse. Same procedure as every Winterpause.
Mesut Özil
Gestern noch ein Jungspieler, heute schon das Zünglein an der Waage. Özils Vorbereitung zum 0:1 zeigte, dass auch junge Spieler Leistungsträger in der Nationalmannschaft sein können. Er veräppelte geschickt seinen Gegenspieler und legte dann in aller Ruhe für Klose auf. Auch der Lattenkracher in der 58. Minute war aller Ehren wert. Özil macht momentan scheinbar jede Woche einen neuerlichen Sprung nach vorne. Wo soll das noch enden?
Zvjezdan Misimovic, Edin Dzeko, Vedad Ibisevic
Bosnien-Herzegowina ist in den Play-Offs. Drei Bundesligaprofis haben daran einen großen Anteil. Misimovic: Flanke, Dzeko: Tor – was Wolfsburg die Meisterschale sicherte, bringt Bosnien-Herzigowina 17 Jahre nach der Gründung des Staates vielleicht erstmals zu einer Weltmeisterschaft. Und wenn die Konkurrenz schon trifft, dann kann sich der Hoffenheimer Ibisevic nicht bitten lassen. Das zweite Tor besorgte der Hoffenheimer selbst.
Miroslav Klose
Banksitzen tut ihm anscheinend gut. Schon wieder ein Tor. Zugegeben, er stolperte den Ball eher ins Tor, aber: Was soll´s? Dafür gab es nach langer Zeit mal wieder einen Salto. Miro hat die vergangenen Wochen wohl keine Medien konsumiert, denn sonst hätte er gewusst, dass Kunstrasen sehr rutschig sein kann. Die kurze Schrecksekunde für alle Klose-Fans hätte er sich sparen können. »Steißbeinbruch, Sehnenabriss, Zerrung im Musculus Gluteus Maximus«, schoss es der besorgten Anhängerschaft durch den Kopf. Aber nein. Miro blieb heil, trotz Kunstrasen. Glück gehabt.