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50 Jahre Frauenfußball

Seite 3: 2021 geht es los

Doch genau diese Tat­sa­chen unter­malen: Beim TSV 1860 geht es nicht darum, sich in zehn Jahren über­re­gional eta­bliert zu haben oder dem Stadt­ri­valen FC Bayern Mün­chen das Wasser rei­chen zu wollen. Statt­dessen werden grund­le­gende Tor­schuss­tech­niken trai­niert und Kon­di­tion auf­ge­baut. Uns ist ein­fach wichtig, dass wir mit­ein­ander Sport machen können, dass wir zusammen Spaß daran haben. Und dass wir als Löwen­fans für unseren Lieb­lings­verein den Löwen auf der Brust tragen können, das ist ein­fach so geil“, sagt See­mann. Den­noch zeigt sich mitt­ler­weile bei allen Sport­le­rinnen der Ehr­geiz, ihre fuß­bal­le­ri­schen Fähig­keiten zu ver­bes­sern. Manche von ihnen gehen auch in ihrer Frei­zeit zusätz­lich eine Runde Fuß­ball spielen oder laufen.

Die Frage nach der Finan­zie­rung war für die Damen des TSV 1860 auch rasch geklärt. Ebenso wie alle anderen Ama­teur­mann­schaften des Ver­eins finan­zieren sich die Löwinnen vor allem über ihre Mit­glie­der­bei­träge, vom offi­zi­ellen Aus­rüster der Sech­ziger wurden Trai­nings­ma­te­ria­lien bestellt. Der Ein­stieg in die A‑Klasse Mün­chen, Bay­erns unterster Spiel­klasse, bedeutet für den Club eben­falls kaum finan­zi­ellen Mehr­auf­wand. Anders als bei den Her­ren­teams bleiben zudem Spie­le­rinnen im Regel­fall auch bis in die Regio­nal­ligen unbe­zahlt. Neben unzäh­ligen Spieler- und Trai­ner­an­fragen haben sich außerdem etliche wil­lige Spon­soren gemeldet, die ihre Hilfe ange­boten haben.

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1860 Mün­chen

Der Baye­ri­sche Fuß­ball Ver­band ent­schied sich pan­de­mie­be­dingt dazu, die Rück­runde der Saison 2019/20 bis zum Sommer 2021 zu beenden, anstatt eine Saison 2020/21 ein­zu­leiten. Daher starten die Damen des TSV 1860 Mün­chen erst im kom­menden Herbst in den Liga­be­trieb.

Die Umstände kommen allen sehr gelegen. Das Team kann sich ein­spielen, die Ver­ant­wort­li­chen können sich den To-Do-Haufen zu dritt vor­nehmen und auch vom Verein gibt es etliche Unter­stüt­zung. Ganz oben auf der Auf­ga­ben­liste der drei Frauen: die Trai­ner­suche. Zur Zeit werden die Löwinnen von dem Vater einer Spie­lerin gecoacht. Mit seiner Trai­ner­er­fah­rung schafft er es, den Spagat zwi­schen den ver­schie­denen Leis­tungs­ni­veaus aus­zu­ba­lan­cieren, außerdem bringt er Geduld mit und nimmt sich auch für Ein­zel­kri­tiken Zeit. Da dies jedoch nur eine Über­gangs­lö­sung dar­stellt, treffen sich Silke Deh­ling, Vero­nika See­mann und Hannah Conrad fast täg­lich mit poten­zi­ellen Kan­di­daten. Es ist uns wich­tiger, dass jemand sym­pa­thisch ist und zu uns passt, als dass er 17 Lizenzen und 48 Trai­ner­schu­lungen vor­weisen kann“, erklärt See­mann. Aus diesem Grund wurde auch die Posi­tion der Tor­wart­trai­nerin früh­zeitig fest­ge­macht. Die hat gepasst wie die Faust auf’s Auge“, sagt See­mann. Deh­ling ergänzt: Die geb’n ma nimma her“.

Michaela Michi“ Vogel hatte sich per E‑Mail auf die Pres­se­mit­tei­lung der Löwinnen gemeldet. Aktuell steht sie noch beim Bezirks­li­gisten SV Sala­mander Türk­heim zwi­schen den Pfosten, doch die Rück­runde der aktu­ellen Saison wird ihre letzte sein. Mit dem TSV 1860 möchte die Tor­hü­terin eine Trainer-Lauf­bahn ein­schlagen. Aus ihrer Zeit als aktive Spie­lerin kann Michi“ einen großen Erfah­rungs­schatz an die neuen Löwen-Kee­pe­rinnen wei­ter­geben. Bereits in der ersten Trai­nings­woche erkannten Deh­ling, Conrad und See­mann die immensen Fort­schritte, die ihre Tor­hü­te­rinnen dank Michi machten. Auch das Feed­back der Spie­le­rinnen war nach den ersten Trai­nings­ein­heiten durchweg positiv. Auf­grund ihrer Ver­pflich­tungen als Spie­lerin begleitet Michi das Trai­ning der Löwinnen aktuell einmal pro Woche.