Das Sommertheater ist vorbei: Bakery Jatta ist Bakery Jatta. Punkte für lau wird es nicht mehr geben, das sollten auch Nürnberg, Bochum und Karlsruhe endlich begreifen.
Anmerkung: Dieser Artikel erschien, bevor der 1. FC Nürnberg, der Karlsruher SC und der VfL Bochum ihre Einsprüche zurückgezogen haben.
Klarer als das Bezirksamt Hamburg-Mitte, und das ist ein echtes Kompliment für eine Behörde, kann man sich eigentlich nicht ausdrücken. Unter der Überschrift „Bakery Jatta – Anhörung beendet“ hat die Behörde mitgeteilt: „Die aufgekommenen Zweifel an der Richtigkeit der Angaben haben sich im Rahmen der Anhörung nicht bestätigt.“ Soll heißen: Jatta ist Jatta, und damit müsste das erstaunlich langlebige Sommertheater um die Identität des Hamburger Flügelspielers eigentlich endlich ein Ende haben.
Zu blöd oder schon perfide?
Dass dies nicht der Fall ist, liegt daran, dass dazu einige beteiligte Parteien an diesem merkwürdigen Laienschauspiel einsehen müssten, dass sie sich gehörig verrannt haben.
Zuerst „Bild“ und „Sport-Bild“, die mit einer Sturheit an ihrer vermeintlichen Sensations-Recherche festhalten, dass man sich fragt, ob das einfach nur blöd oder vielleicht doch schon perfide ist. Statt einzugestehen, dass man sich mit der verkorksten Story zu weit aus dem Fenster gelehnt hat, hält „Bild“-Redakteur Matthias Brügelmann an einer möglichen Personalidentität des ominösen Bakery Daffeh mit dem real existierenden Bakery Jatta fest. Einziges Indiz: die fortgesetzte Unauffindbarkeit Daffehs.
Wichtige Einschränkung
Die zweite Fraktion, die keine gute Figur abgibt, ist die HSV-Konkurrenz in Gestalt der Klubs aus Nürnberg, Bochum und Karlsruhe, die nach der Verlautbarung des Hamburger Bezirksamtes mit ihren Versuchen, Punkte am Grünen Tisch zu ergattern, ziemlich alt aussehen. Noch mal zur Erinnerung: Um mit ihren Einsprüchen gegen die Spielwertung durchzukommen, müssten diese Vereine nicht nur nachweisen, dass Jatta nicht Jatta ist, sondern auch, dass der HSV von dessen falscher Identität gewusst hätte.