Sind aktive Fans für Profivereine unverzichtbar? Manch Funktionär ist sich da nicht so sicher. Die Initiative „Zukunft Profifußball“ blickt kritisch auf diese Entwicklung und fordert mehr Mitspracherecht.
Zur Behebung dieses Missstandes empfiehlt „Zukunft Fußball“ eine Anpassung der Lizensierungsordnung, die Verbindlichkeit und Überprüfbarkeit garantiert. Außerdem müssten Struktur und Besetzung dieses Dialogs verbindlich geregelt werden und auch in den Statuten für die 3. Liga verankert werden
Als Lösungsansatz werden bundesweite Dialog-Formate vorgeschlagen, in denen Zuschauer*innen und Fangruppierungen ihre Interessen vortragen können. Diese müssten kontinuierlich neu- und weiterentwickelt werden. So auch die bereits bestehende „AG Fankulturen“, die strukturell unterhalb der DFB-Kommission „Prävention & Sicherheit & Fußballkultur“ angesiedelt ist.
Die „AG Fankulturen“, deren Geschäftsführung der DFL obliegt, habe das Problem, dass sie derzeit lediglich als „Beratungs- und Kompetenzgremium“ verstanden werde, nicht aber als mitentscheidendes Organ. Darüber hinaus seien nicht alle bundesweiten Fanorganisationen in der AG vertreten. „Zukunft Profifußball“ schlägt deshalb eine eigenständige DFB-Kommission „Fans & Fankulturen“ vor, die den anderen 26 DFB-Kommissionen hierarchisch gleichgestellt ist.
Die neue Kommisson „Fans & Fankulturen“ soll bei allen DFB- und DFL-Entscheidungen, „die mittelbar oder unmittelbar Fans und/oder Fankulturen betreffen“, berücksichtigt und einbezogen werden. Unterhalb der Kommission müssten zudem noch einzelne AGs entstehen, die die Kommunikation zwischen Verbänden, Klubs und Fans verbindlicher, effektiver und zielgerichteter gestalten.
DFL-Geschäftsführer Christian Seifert unterhält sich mit DFB-Präsident Fritz Keller.
Ob Seiferts Rede von Demut bloß Phrasendrescherei war, wird sich auch daran messen lassen müssen, ob sich die Verbände und Klubs künftig ernsthaft mit den Belangen der Fans auseinandersetzen werden. Vielleicht bleibt aber auch alles so, wie es ist. Und von einem Sinneswandel will nach Corona keiner mehr etwas gewusst haben.