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Seite 2: Wie Zlatan eine Mannschaft auseinandernimmt

Als Ibra“ vor einigen Tagen auf dem Weg zu einem ita­lie­ni­schen Musik­fes­tival mit dem Auto im Stau ste­cken blieb, hüpfte er kur­zer­hand auf den Sozi­us­sitz eines vor­bei­kom­menden Motor­rades und ließ sich vom Fahrer zur Kon­zert­halle chauf­fieren. Dort ange­kommen, betrat er mit seinem alten Freund Sinisa Miha­j­lovic die Bühne und gab die ita­lie­ni­sche Rock-Hymne Lo Vagabondo“ (deutsch: der Vaga­bund) zum Besten. Anschlie­ßend wid­mete Ibra­hi­movic dem 2019 an Leuk­ämie erkrankten Trainer des FC Bologna eine innige Umar­mung. Das ist die eine, die hei­tere und mit­füh­lende Seite des mil­lio­nen­schweren Milan-Tor­jä­gers.

Er kann so nett sein wie nur irgend jemand und sich mit dir über deine Kinder unter­halten, um sich in der nächsten Sekunde auf­zu­führen wie ein kom­pletter Idiot“, erzählte Ibra­hi­movic‘ eins­tiger Natio­nal­mann­schafts-Kol­lege Anders Svensson bereits 2017 bei einem Vor­trag in der schwe­di­schen Pro­vinz: Mit­unter benahm er sich so besorg­nis­er­re­gend schlecht gegen­über einigen Spie­lern, dass man sich fragte, was da eigent­lich gerade pas­sierte.“ Die Ant­wort lie­ferte Svensson gleich selbst: Ich schätze, damit wollte er neue Mit­spieler auf die Probe stellen. Es war, als wolle er sie bre­chen, um zu sehen, wie sie damit klar­kamen.“

Ist das Modell Zlatan noch zeit­gemäß?

Schwe­dens aktu­eller Natio­nal­spieler Mikael Lustig (34) spielte schon Dut­zende Male gemeinsam mit Ibra­hi­movic für Schweden. Der Ver­tei­diger von AIK Solna kom­men­tiert das bevor­ste­hende Come­back aus­neh­mend positiv – zumin­dest auf den ersten Blick: Schwe­dens größter Fuß­baller aller Zeiten kehrt zurück ins Team“, lobt Lustig, das ist natür­lich eine große Sache. Zlatan ist unglaub­lich stark im Straf­raum, auch wenn er nicht mehr so viel läuft wie früher.“ Doch dann sagt Lustig noch einen wei­teren Satz, der durchaus Inter­pre­ta­ti­ons­spiel­raum lässt: Wir sind eine Mann­schaft, die zusam­men­hält. Natür­lich passt Zlatan da hinein. Aber er ist eben Zlatan, mit ihm ist es, als wärest du mit einem Ele­fanten in einem Raum.“ Stellt sich die Frage: Wer will das?

Anders Svensson stellte das Hier­ar­chie- und Herr­schafts­ver­ständnis des Zlatan Ibra­hi­movic schon 2017 massiv infrage: Viel­leicht ist er ja genau durch diese Art des Umgangs so stark geworden wie er es heute ist“, mut­maßte der Mit­tel­feld­stra­tege. Nur: Ich per­sön­lich glaube nicht an dieses Modell.“