Der eine Bruder ist Weltmeister, gilt als smart und eloquent. Der andere ist etablierter TV-Experte. Eigentlich müsste ein gemeinsamer Sport-Podcast der Brüder Hummels also ein Volltreffer sein. Warum das leider gar nicht der Fall ist.
Es ist so: Mats Hummels hat ein viel gravierenderes Geschwindigkeits-Problem als bisher angenommen. Und schlimmer noch: Bruder Jonas auch.
Auf dem Platz konnte vor allem Mats das bisher noch immer ausgleichen, der Mann ist schließlich Weltmeister.
Am Mikrofon nützt das allerdings wenig. Denn was die Brüder in ihrem gemeinsamen Sport-Podcast „Alleine ist schwer“ betreiben, ist mit „schleppend“ noch als Schmeichelei verpackt.
Kuchenblech und Zeitverschiebung
Dass die inzwischen sechs Folgen des Formats jeweils rund eine Stunde dauern, liegt dann vor allem auch daran, dass die beiden viel gemeinsam haben mit diesem einen Onkel auf Familienfeiern, den man zwar eigentlich irgendwie mag, und der an sich auch interessante Sachen zu erzählen hätte, aber es dauert dann doch immer ein ganzes Kuchenblech, bis er diese eine Geschichte über die Bühne bekommt. Diese eine Geschichte, deren enttäuschende Pointe man schon nach dem Einstieg erahnen konnte, und irgendwann ist es auch einfach nicht mehr spannend abzuwarten, ob man auch dieses Mal Recht behalten sollte.
„Ich bin in L.A., Du bist in Dortmund.“ So sagt es Jonas zu Beginn der ersten Folge. Das mag eine nützliche Information sein, allein, sie trägt nicht wirklich über die gefühlte Länge einer Thomas-Gottschalk-Wetten-Dass-Sendung, die die Gebrüder Hummels brauchen, um sie ihren Hörern mitzuteilen. Und es geht so weiter: „Bei mir ist es 13 Uhr mittags, bei Dir ist es, glaube ich, ein bisschen später.“ „Es ist 21.57 Uhr, ich bin kurz vorm Schlafengehen.“ Wahnsinn. Zeitverschiebung. Tell me more.
Und dann wird auch noch der Laptop vom Mats sehr warm, der da auf seinem Schoß liegt, aber da muss er durch, der Kämpfer, was Bruder Jonas beglückt kommentiert: „Schön, schön …“ Ja. Schön, schö … Oh, sorry, eingeschlafen. Aber damit nicht genug.