Zwei Jahre war Pause, doch jetzt ist die Borussia wieder zurück in Europa. Doch bevor die wilde Fahrt losgehen kann, müssen Trainer und Mannschaft erst einmal mit den hohen Erwartungen zurecht kommen, die an sie gestellt werden.
Umfeld
Die Borussia spielt in einem der drei letzten Stadien der Liga, deren Name nicht verkauft wurde – und das soll auch so bleiben. Geschäftsführer Stephan Schippers bestätigte vor kurzem noch einmal, dass man sich „sicher nicht mehr vom Namen Borussia-Park trennen“ werde. Das ist natürlich Balsam auf den Seelen der Fans, deren Verhältnis zum Verein in den letzten Jahren immer wieder belastet war. Die sportliche Berg-und-Talfahrt in der zweiten Saisonhälfte führte zu Spannungen zwischen Mannschaft und Kurve, welche sich unter anderen nach dem 2:2 gegen Hoffenheim am 32. Spieltag entluden, als sich die Mannschaft entschied, nach dem Spiel nicht in die Kurze zu gehen, weil „Pfiffe und drohende Gesten noch keiner Mannschaft sportlich weitergeholfen haben“, wie es Matthias Ginter nach dem Spiel zusammenfasste. Inzwischen scheinen die Wogen wieder etwas geglättet zu sein. Gladbach vermeldet einen Rekord-Besuch beim Trainingslager am Tegernsee.
Trikot
Für die ein oder andere hochgezogene Augenbraue haben die neuen Jerseys der Fohlen gesorgt. Das als Batikoutfit oder LSD-Party verunglimpfte Design des Heimtrikots soll laut Ausrüster Puma „mit seinem Rauchschwaden-Design an die Leidenschaft der Borussia-Fans erinnern, die für ihren Verein durchs Feuer gehen.“ Ähm. Ja. Auswärts laufen die Gladbacher in der kommenden Saison in dezentem hellblau auf. Was auf den ersten Blick überraschend wenig mit den Vereinsfarben zu tun hat, soll an die glorreichen 70er erinnern, die erfolgreichste Zeit des Klubs. Insbesondere das Auswärtstrikot der Saison 77/78 stand Pate.
Komplettiert wird die Garderobe durch das Event-Trikot, welches nächste Saison hoffentlich ausführlich zur Schau getragen wird, vor allem bei den Auftritten in der Europa League. Auf das grüne Leibchen ist ein Muster abgedruckt, welches den Bökelberg, die legendäre ehemalige Heimat der Fohlenelf zeigt. Auch hier wird also, wie beim Auswärtsjersey, die glorreiche Vergangenheit beschworen. Frei nach dem Motto: Stolzer Blick zurück – volle Kraft nach vorn!
11FREUNDE-Prognose
Wohin geht nun die Reise für Marco Rose und die Fohlen vom Niederrhein? Viel hängt davon ab, wie schnell die Mannschaft das neue System verinnerlicht, der Auftritt im Pokal gegen Sandhausen lässt vermuten, dass hier noch einiges an Arbeit auf den 42-Jährigen wartet. Doch sollte dies gelingen, kann den Gladbachern eine erfolgreiche Saison bevorstehen. Mit der Verpflichtung des neuen Trainers und den qualitätvollen Ergänzungen des Kaders hat der Verein allerdings selbst die Latte hoch gelegt. Ein Platz unter den ersten fünf würde man sich da schon wünschen.