Ein junger Fan wandte sich an Marcus Rashford mit der Frage, ob er als Schirmherr zu einem Gedichtswettbewerb seiner Schule kommen würde. Der Stürmer von Manchester United willigte ein – und lieferte eine rührende Geschichte gleich mit.
Ein junger Fan wandte sich an Marcus Rashford mit der Frage, ob er als Schirmherr bei einem Gedichtswettbewerb seiner Schule kommen würde. Der Stürmer von Manchester United sagte zu – und lieferte eine rührende Geschichte gleich mit.
„Lieber Marcus Rashford”, hatte Sheryah seinen Brief in Blockbuchstaben begonnen, „könntest du bitte unser Punktrichter für unseren Gedichtswettbewerb sein?” Eine ungewöhnliche Anfrage des Jungen aus Manchester an den Stürmer von United. Und eine Anfrage, die so oder so ähnlich wohl häufig in den Briefkästen der Weltklubs eingeht. Doch die Antwort war nicht normal – sie war glatt außergewöhnlich.
Marcus Rashford, der nach einer Rückenverletzung aus dem Europa-League-Spiel gegen Brügge um die Fortsetzung der Saison und seine Teilnahme an der EM bangt, gab mehr als seine Zusage. Denn die Anfrage des Siebenjährigen, die auch ein handgemaltes Bild des Stars mit dem Titel „Ich mag deine Freistöße“ beinhaltete, hatte noch eine weitere Information: „Die gehörlosen Schüler in Manchester werden Gedichte schreiben – bitte wähle einen Gewinner aus!”
Sheryah ist nicht nur ein Pennäler, er geht auf eine Schule für Gehörlose. Weshalb Marcus Rashford, 28-facher Nationalspieler und Europa-League-Sieger von 2016, auf seinem Twitteraccount schrieb: „Ich bin dabei.” Und sich obendrein eine Besonderheit erdachte.
„Es war keine Leidenschaft von mir, als ich jünger war. Aber ich mag es zu sehen, wenn junge Menschen sich auf diese Weise ausdrücken”, erklärte Rashford gegenüber der BBC, „Es ist ein bisschen so, als würde man Musik hören.” Mit dem britischen Sender traf er sich, als er seine erste Lernstunde in der Gebärdensprache nahm und dabei sichtlich Spaß hatte. Denn Rashford will nicht nur als Jurymitglied auftreten, sondern auch mit den gehörlosen Kindern kommunizieren können. Weshalb er dieser Tage die visuelle Sprache erlernt.
75 Gedichte haben die Kinder bei ihm eingereicht, allesamt zum Thema „Familie”. Das hatte Rashford selbst vorgegeben. „Als Kind hast du immer tolle Momente mit deiner Familie. Es wird schön, die Werke zu lesen”, sagte Rashford.
Zumal das Erlernen der Gebärdensprache für ein Urteil wertvoll sein kann, denn die Gedichte unterscheiden sich in ihrem Aufbau im Vergleich zu denen anderer Schüler.
Und wie fein die Unterschiede innerhalb der Gebärdensprache sind, erfuhr Rashford sogleich am eigenen Leib. Als er für die BBC das Symbol für „Gut gemacht” demonstrieren sollte, wobei sich die Hände mit zwei nach oben gestreckte Daumen im Kreis bewegen, fuhr Rashford mit den Händen nur von oben nach unten. Einwand des Lehrers: „Ähm, nein… Das ist eigentlich das Zeichen für Milch.” Man lernt eben nicht aus. Aber bis zum Besuch an der Schule dürfte es sicher klappen, der verletzte Rashford hat aktuell ja viel Zeit.