In diesen düsteren, kalten Tagen sehnt sich doch jeder nach ein bisschen menschlicher Wärme. Passend zum Tag des Kuschelns: Fußballer, die sich richtig lieb haben.
Wenn Liebe wehtut: Hennes Weißweiler lässt sich nach einem erneuten Titelgewinn von seinem Trainerstab zerquetschen. Was tut man nicht alles für den Erfolg.
Schnüff: Walter Oliveira und Waldemar Victorina drücken ordentlich auf den Tränenturbo. Wir vermuten, beide wurden in Minute 75. von irgendwem verlassen. Oder sie haben das Spiel gewonnen. Entscheidet selbst, was mehr Tränen wert ist.
Party hard: Der BVB feiert seinen Europapokaltriumoph standesgemäß im Dunkeln. Einzig Willy Mullhaupt, hier von seinen Spieler auf die Schultern gehoben, sieht Licht am Ende des Horizonts.
Wie süß: Beinahe schüchtern greift Klaus Allofs nach der Hand des juvenilen Lothar Matthäus. Der lässt ihn allerdings eiskalt abblitzen.
„Ach, Uli!“, schnalzt Mirko Votava seinem Mitspieler Uli Borowka ins faltenfreie Antlitz. Borowka grätscht seinen Kompagnon Sekunden später über die Seitenauslinien. Der Grund: Er möchte lieber Axt genannt werden.
Hans-Günter Bruns (rechts) versucht bei seinem Kumpel Kai-Erik Herlovsen (links) wieder ein paar Sympathien abzugraben. Herlovsen hingegen mauert. Nachdem ihn die Kollegen beim gestrigen Mannschaftsabend mit 14 Rollen Tapeband an die Zimmerdecke geklebt haben, ist das Vertrauen etwas angeknackst. Routinier Bruns aber weiß: Die Zeit heilt alle Wunden.
„Lass mal fühlen, Calle“: Jupp Derwall krault zärtlich das Haupthaar seinen Nachwuchsstar Calle del Haye. Natürlich nicht ohne Hintergedanken: Morgen ist Valentinstag und er sucht noch eine gute Markenspülung für seine Frau Gemahlin.
Bodo Illgner und Pierre Littbarski im rheinischen Klammerblues. Littbarski ahnt nicht: Längst spielt sein Kumpel Icke Häßler bei Bodo die erste Geige. Nicht im Bild: die Tonleiter.
Achtung: Dies ist das letzte aktenkundige Lächeln von Thomas Schaaf. Seit Rigobert Gruber ihn losgelassen hat, grummelt sich der Bremer durch den Alltag.
Diese Zähne, dieses Lächeln, dieser eidotterfarbene Pullover: Udo Lattek zeigt Dieter Hoeneß, wie man selbst in den glückseligsten Momenten die Contenance bewahrt. Hoeneß will sich noch retten und raunt: „Ich hab extra mein Sonntagsfell angezogen.“ Zu spät.
Das war klar: Während einige Spieler von Fortuna Düsseldorf im Vordergrund kameratauglich den Pokalsieg feiern, köpfen die Kollegen im Hintergrund die letzte Magnumflasche Blubberwasser.
Für manche eine Schande, für manche pure love: Nach der Schande von Gijon busseln sich die Spieler von Deutschland und Österreich noch scheu im Mittelkreis. In der Kabine gibt es dann später High Fives und Lachsschnittchen satt. So spendabel war der DFB danach nie wieder. Also zumindest bis die Lustreisen kamen.
Nanu, Andy Möller, David Mitchell und Wolfgang Kraus schaffen das verliebteste Monster der Bundesligageschichte.
Bernd Gersdorff, Danilo Popivoda und Norbert Stolzenburg präsentieren die neuen, samtweichen Trainingsanzüge von Eintracht Braunschweig. „Ich liebe die Dinger“, schmaucht Gersdorff und streichelt Popivoda zärtlich den Rücken. Doch der ballt bereits wutentbrannt die Faust. Er mag kein Orange.
Hurra, Peter Reichter wächst tatsächlich ein Flutlichtmast aus der Schulter. Jahreland hatten er und Kumpel Armin Jäger modernste Genexperimente über sich ergehen lassen, um die Grenzen der menschlichen Leistungsfähigkeit zu testen. Nun ist es geschafft! Reichert kündigt daraufhin seinen Vertrag beim VfB Stuttgart und macht sich als mobile Leuchte selbstständig. Die Idee war gut, aber die Welt einfach noch nicht bereit,
Friedel Rausch und seine Mannen erleben einen kollektiven Hormonorgasmus. Wir lassen das einfach mal auf uns wirken.
Dem Charme von Günter Netzer konnte wirklich keiner widerstehen. Selbst Aushilfsbeau Wolfgang Overath bekam bei dieser zärtlichen Umarmung des blonden Schöngeistes weiche Knie. Wir meinen: zu Recht!
Dieses Bild sagt nur einen Satz: Ich liebe mein Leben!
Frech: Keeper Andy Köpke kitzelt Manfred Schwabl kess den Bauch. Schwabl versucht sein quickendes Kichern zu unterdrücken. Erst als Jörn Andersen ihn auch noch in die Seite knufft, brechen alle Dämme.
Toni Schumacher „genießt“ die Nähe zu seinem Mitspieler Harald Konopka. Nicht im Bild: wahre Gefühle.
All you need is Löw: Jogi lässt sich einfach mal in einem leeren Stadion feiern.
Zahlreiche renommierte Kunsthistoriker mühen sich seit Jahren bei der Deutung dieser Meisterfotografie ab. Was denkt Berti Vogts? Wie viel Promille hat der Mann links? Und wo hat Erich Deuser (rechts) sein Gummiband gelassen. Ob es jemals zur Klärung dieser fußballhistorisch bedeutsamen Fragen kommt, ist ungewiss.
Zwei wie Schwefel und Schwefel: Peter Beardsley und Gary Lineker strahlen um die Wette. Soeben haben sie beim Kreativwettbewerb „Mut zur Lücke“ ein Wochenende auf der MS Deutschland gewonnen. Als Lineker kurzfristig absagen muss, besorgt Beardsley blitzschnell Ersatz: zwei neue Vorderzähne.
Karl Heinz Struth und Rolf Dohmen (beide Karlsruhe) in ihrer Paraderolle als Glücksbärchis. Bei der Oscar-Nominierung (Kategorie: Bestes Grinsen) scheiterten sie am Ende knapp an Eddy Murphy.
Co-Trainer Klaus Sinn hält den jungen Fritz Walter ganz fest an sich und raunt: „Sollte jemals ein Angebot von Arminia Bielefeld eintrudeln. Schlag es aus!“ Walter nickt. Und wir fragen: Was ist Liebe in diesen Tagen eigentlich noch wert?