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Ein wenig dürfte Xavi sich schon auf seinen womög­lich neuen, alten Arbeit­geber ein­ge­stellt haben. Nach dem Sieg im Elf­me­ter­schießen im kata­ri­schen Pokal sangen seine Schütz­linge von Al-Sadd: Cam­peones, Cam­peones, ole ole ole.“ Einen Tag zuvor hatte Xavi der spa­ni­schen Zei­tung 20 Minutos gesagt: Es ist mein Traum, Bar­ce­lona zu coa­chen, das habe ich nie ver­heim­licht.“ Zu diesem Zeit­punkt war Ronald Koeman noch Trainer des FC Bar­ce­lona und hatte gerade einen wich­tigen Sieg gegen Dynamo Kiew feiern dürfen.

Bloß eine Woche ist ver­gangen, Koeman ist mitt­ler­weile weg und Medi­en­be­richten zufolge steht der Kata­lane Xavi kurz vor der Unter­schrift bei seinem FC Bar­ce­lona. Prä­si­dent Joan Laporta bestä­tigte der BBC die Gespräche. Al-Sadd sah sich durch den Trubel gezwungen, in einem State­ment auf die Ver­trags­dauer seines Trai­ners zu ver­weisen. Aber käme der Schritt nach Bar­ce­lona für Xavi über­haupt zur rich­tigen Zeit?

Meister in Katar – doch was zählt das schon?

Nachdem Xavi seine Kar­riere als Spieler bei Al-Sadd beendet hatte, wurde er in der dar­auf­fol­genden Saison 2019/20 Chef­trainer des Haupt­stadt­klubs. Seine erste Spiel­zeit been­dete er mit dem Verein auf dem dritten Platz, in seiner zweiten Saison domi­nierte er bereits Liga und Pokal. In Katar gewann Al-Sadd alles. Auch aktuell haben die Männer von Xavi eine makel­lose Bilanz von sieben Siegen aus sieben Spielen. 

Doch in der Qatar-Stars-League spielen nur wenige dem euro­päi­schen Publikum bekannte Spieler. Die Liga scheint, wie einst für Xavi selbst, ein Auf­fang­be­cken für geal­terte Stars im Herbst ihrer Kar­riere zu sein. Hier geht es weniger um sport­liche Ent­wick­lungs­mög­lich­keiten, son­dern mehr um statt­liche Ren­ten­vor­sorgen. Wie also lassen sich Xavis Erfolge in Katar ein­ordnen?

Ein Blick auf die Spiel­weise Al-Sadds

Die kata­ri­sche Liga lässt sich in Sachen Niveau nicht ansatz­weise mit den euro­päi­schen Top-Ligen ver­glei­chen. Daran sind auch die Regu­la­rien der Liga schuld. Nur fünf aus­län­di­sche Spieler dürfen bei einem kata­ri­schen Verein spielen. Den Rest der Mann­schaft stellen Locals. Und das aus einem Land, in dem ledig­lich 350.000 Men­schen die kata­ri­sche Staats­an­ge­hö­rig­keit besitzen. Die Aus­wahl­mög­lich­keiten sind dem­entspre­chend beschränkt. Xavi hat jedoch bisher viel aus ihnen gemacht. Seine Mann­schaft domi­niert die hei­mi­sche Liga mit einer klaren Spiel­idee, die ihr Trainer in einem Video von The Coa­ches Voice“ aus­führ­lich beschreibt.

Xavi will den Ball haben. Das ist für ihn das Wich­tigste. Wich­tiger noch als das System und die For­ma­tion. Er leidet“, wenn seine Mann­schaft den Ball nicht hat. Das sei schon als Spieler so gewesen und als Trainer umso mehr, erklärt er und sagt: Ich bin besessen von Ball­be­sitz.“