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Der Mann hat in seiner Kar­riere mehr als 10.000 Assists gespielt. Nur vier Spieler in der NBA-Geschichte sind besser. Er hat die höchste Frei­wurf­quote in der besten Bas­ket­ball-Liga der Welt. Er hat für die Phoenix Suns, die Dallas Mavericks und die LA Lakers gespielt. Er ist Mul­ti­mil­lionär. Er ist einer der besten Bas­ket­baller aller Zeiten. Reicht das nicht?

Manchmal ist das Leben eben nicht fair. Dann wird man das dumpfe Gefühl nicht los, dass der liebe Gott, oder wer sonst auch immer die Vor­rats­kammer mit Talent bewacht, seine Gaben sehr unge­recht ver­teilt. Men­schen werden viel zu schön, viel zu klug, viel zu erfolg­reich. Sie werden die besten Bas­ket­baller der Welt mit einer nie dage­we­senen Frei­wurf­quote (die übri­gens 90,4 Pro­zent beträgt) und können dann auch noch richtig gut kicken.

Und am Ende des Tages ist ein Bas­ket­baller der bes­sere Fuß­baller

Immer mal wieder geis­tern Videos durchs Internet, die den Bas­ket­baller Steve Nash beim Fuß­ball zeigen. Mal zer­legt er eine Horde Frei­zeit­ki­cker, mal nutzt er die Unter­bre­chungen auf dem Bas­ket­ball­par­kett für eine schnelle Jon­glage. Und jedes Mal ist man beein­druckt. Und jedes Mal denkt man: Das darf doch nicht wahr sein! Da rennt man jah­re­lang zum Trai­ning, ver­bringt seine halbe Jugend auf dem Bolz­platz, isst, trinkt und atmet Fuß­ball – und am Ende des Tages ist ein Bas­ket­baller der bes­sere Fuß­baller.

Nashs Fuß­ball­ta­lent kommt nicht von unge­fähr. Der in Johan­nes­burg gebo­rene Sohn einer Wali­serin und eines Eng­län­ders hat gute Gene: Sein Vater war Profi in Süd­afrika, seine Schwester machte sich als Fuß­bal­lerin einen Namen auf dem Col­lege – und sein jün­gerer Bruder Martin been­dete erst 2010 seine Kar­riere als Pro­fi­fuß­baller. Nach mehr als 400 Liga­spielen und 38 Län­der­spielen für Kanada.

Bevor Steve Nash seine Liebe für Bas­ket­ball ent­wi­ckelte, bolzte er selbst regel­mäßig auf den Plätzen Van­cou­vers (die Familie war kurz nach seiner Geburt von Süd­afrika nach Kanada gezogen), erst im Teen­ager-Alter musste der Fuß­ball dran glauben. Nash, schon mit den Füßen sehr begabt, ver­suchte sich mit der Hand am Ball. In einem Inter­view mit Spiegel online“ erin­nerte sich Nash 2009 an diese Umstel­lung: Als ich mit Bas­ket­ball anfing, dachte ich noch, ›Wow, ich benutze meine Hände, das ist ja Betrug!‹“

Jürgen Klins­mann? Ich habe ihne geliebt!“

Was danach folgte, gehört im Detail nicht hierher. Um es kurz zu machen: Mehr als 10.000 Assists, die höchste Frei­wurf­quote aller Zeiten, Phoenix, Dallas, Lakers, einer der besten Bas­ket­baller aller Zeiten. Fuß­ball spielt Nash (Idole: Glenn Hoddle – Tot­tenham ist unser Fami­li­en­verein“ –; Jürgen Klins­mann — Ich habe ihn geliebt!“) nur noch in den Spiel­un­ter­bre­chungen und seiner Frei­zeit. Wenn er nicht gerade mit seinen guten Kum­pels Thierry Henry und Ales­sandro del Piero abhängt und über Fuß­ball phi­lo­so­phiert. Hatten wir das ver­gessen zu erwähnen? Del Piero und Henry sind beide Bas­ket­ball­fans- Sie haben mich in den USA besucht und ich sie in Europa. Und wir haben auch schon zusammen Fuß­ball gespielt.“ Natür­lich.

Dass der Dop­pel­be­gabte Nash immerhin ein sel­tenes Exem­plar ist, bewies er dann übri­gens noch selbst im besagten Inter­view. Ange­spro­chen auf die Ball­fer­tig­keiten seines eins­tigen Dallas-Team­kol­legen Dirk Nowitzki ant­wor­tete Nash: Seine fuß­bal­le­ri­schen Fähig­keiten sind erbärm­lich und feh­ler­haft!“ Gott sei Dank.