Heute verkündete die UEFA den Start der Europa Conference League. Gespielt wird ab 2021, 184 Teams nehmen teil und wer die Regeln kennt, weiß: Da kommt Großes auf uns zu.
Unter dem Arbeitstitel „Europa League 2“ hatte die UEFA schon im Dezember 2018 die Einführung eines neuen internationalen Wettbewerbs unterhalb der Europa League verkündet. Der offizielle Name: „UEFA Conference League“. Eine Idee, die die Fortsetzung von diesigen Europapokalnächten in noch älteren, noch osteuropäischeren Ländern befürchten lässt. Doch wer in die Ausschreibung blickt, merkt schnell: Das Turnier hat das Zeug zum Kassenschlager.
Der Clou: International und lokal
184 Teams aus 55 Nationalverbänden treffen in der Conference League aufeinander. Damit das ganze aber nicht als zweitklassige Europa League daherkommt, haben sich die Gründerväter einige Kniffe überlegt. In der 1. Qualifikationsrunde spielen nicht nur der Tabellenzweite Nordirlands und Gibraltars mit, sondern auch die Meister aus Mazedonien und Lichtenstein. Derbyfeeling dürfte sich ausbreiten, sobald in der 2. Qualifikationsrunde auch der Meister der zypriotischen Liga auf den griechischen Tabellendritten treffen könnte. Die Conference League wie eine neueröffnete Eckkneipe im Prenzlauer Berg: international und lokal zugleich. Toll.
Dabei ist der Pokal kein Kunstprodukt, sondern ein Wettbewerb mit Historie. Einen freien Platz im Teilnehmerfeld erhält der Tabellenführer der Fünf-Jahres-Wertung des UI-Cups, der auf einem gesonderten Qualifikationsweg gegen die Vereine der temporären Gastländer aus Süd- und Nordkorea spielen wird.
Sonderrolle für den DFB
Schwierig ist hingegen die anschließende Gruppenauslosung, aus den Töpfen A bis Q. Die Uefa behält sich vor, dass irische und nordirische Teams nicht aufeinandertreffen können. Auch Mannschaften mit mehr als drei bosnischen oder albanischen Spielern (eine Addierung ist in diesem Fall nicht möglich) im Kader (Stichtag: 31.09.) rutschen, sofern sie in eine Gruppe mit einem serbischen oder serbo-kroatischen Vertreter gelost werden, eine Gruppe weiter.
Für die deutschen Vertreter ist das Prinzip simpel: Der Tabellensiebte oder ‑achte, je nach Ausgang des DFB-Pokalfinals, zieht direkt in die Play-Offs ein und wäre in der Gruppenphase einziger deutscher Vertreter, außer eine Mannschaft aus dem Siebengebirge rückt nach. Dann dürfte der DFB einen weiteren Teilnehmer ernennen – auch aus dem nicht-europäischen Ausland.