Heute vor 20 Jahren ging Borussia Dortmund als erster Fußballklub Deutschlands an die Börse. Seitdem ist mit dem BVB viel passiert, was Einfluss auf den Aktienkurs hatte. Die Finanzexperten von 11FREUNDE zeigen euch, wo Optimierungspotenzial besteht.
Herzlich Willkommen an der Börse! Seit dem 31. Oktober 2000 tanzt Borussia Dortmund auf dem Parkett in Frankfurt. Damals kostete eine Aktie 9,45 Euro.
2002 holte Dortmund eine teure Meisterschaft, denn der Etat war stark aufgebläht. Der Verein häufte Schulden an. Dies wirkte sich auch auf den Kurs aus. Trotz des sportlichen Erfolgs fiel der Kurs stetig. Zum 30. Juni 2002 kostete eine Borussen-Aktie nur 4,44 Euro. Márcio Amoroso griff trotzdem nur bei der Meisterschale zu.
Die Verantwortung für die Vereinsüberschuldung hatte vor allem Gerd Niebaum, der 2004 als Präsident und am 9. Februar 2005 als Geschäftsführer der Aktiengesellschaft zurücktrat. Mit Bekanntwerden des Rücktritts stieg der Preis in der Spitze um acht Prozent auf 2,86 Euro. Der Jahresschluss-Kurs im Dezember 2005 lag bei 2,40 Euro. Tendenz fallend.
Dieses Bild hätte so auch locker in „Wolf of Wall Street“ vorkommen können. Bislang lag der Höchstwert zu Jahresschluss 2018 bei 10,06 Euro. Für das Hoch ist Ex-Trainer Jürgen Klopp mit den beiden Meisterschaften verantwortlich. Anfangs konnte er dem Trend zwar noch nicht entgegenwirken, denn den Jahresschluss-Tiefstwert verzeichnete die Borussia im Jahr 2010 mit 1,03 Euro. Danach ging es sowohl sportlich als auch an der Börse steil bergauf.
Mittlerweile treibt der Aktienkurs Hans-Joachim Watzke deutliche Sorgenfalten auf die Stirn. Die Corona-Krise ließ den Kurs im März auf 4,34 Euro einbrechen. Davon hat sich die Aktie bislang nicht erholt. Aktueller Stand: 4,21 Euro.
Was macht die „Konkurrenz“? Jeff Bezos, CEO des sympathischen Kleinunternehmens Amazon, kann sich sein Lächeln kaum verkneifen. Sein Unternehmen ging 1997 mit einem Aktienpreis von 17,38 Euro an den Start. Die Hochglanz-Doku „Inside Borussia Dortmund“ hat mit Sicherheit viel zum steigenden Kurs beigetragen. Mittlerweile liegt der Preis bei 2.710,00 Euro. Schnapper.
Und auch beim IT-Giganten Apple sieht es ähnlich aus. Der ging bereits 1980 an die Börse zum Preis von 18,83 Euro. Selbst Corona konnte dem Silicon-Valley-Unternehmen nichts anhaben. Denn heute beträgt der Kurs 98,04 Euro. Im Laufe des letzten Jahres hat sich der Preis für ein Wertpapier fast verdoppelt.
Wie geht es eigentlich dem zweiten deutschen Verein an der Börse? Die SpVgg Unterhaching ist seit Juli 2019 vertreten und hält derzeit einen Kurs von 6,48 Euro. Notiert waren die Münchner anfangs bei 9,93 Euro, aber auch am Drittligisten ging Corona nicht spurlos vorrüber. Der große Einbruch erfolgte allerdings erst Mitte August, als der Kurs kurzeitig auf unter fünf Euro fiel.
„Haste mal ‚nen Euro?“ könnte mittlerweile „Haste mal ‚ne Lazio-Aktie?“ lauten. Wie der BVB ging auch Champions-League-Gegner Lazio Rom im Jahr 2000 als erster italienischer Fußballverein an die Börse, allerdings schon im Januar. Damals kostete ein Wertpapier 5,02 Euro. Heute nicht mehr. Aktueller Kurs: 0,89 Euro.
Das ist aber kein Vergleich zu Bröndby IF. Der dänische Erstligist ist mit gerade mal 0,04 Euro dotiert. Kein Grund zu verzweifeln, liebe Anhänger. Eure Finanz-Experten von 11FREUNDE sagen: Jetzt investieren und später absahnen! Wahrscheinlich.
Edwin van der Sar, mittlerweile Geschäftsführer von Ajax Amsterdam, würde glatt als ketterauchender Börsenmakler durchgehen. Das ist passend, denn Ajax Amsterdam ist der höchstdotierte Fußballklub der Welt, noch vor Manchester United oder Juventus Turin. Aktuell liegt der Kurs der Niederländer bei 15,23. Vor Corona lag er mal bei 22 Euro.
Bei all dem Zahlen-Wirr-Warr empfiehlt die 11FREUNDE-Redaktion ganz simpel: Kurzfristige Rendite verspricht immer eine Stadionwurst.