Auch in diesem Jahr sind Klubs im DFB-Pokal dabei, von denen vermutlich nur wenige gehört haben. Aber das muss ja nicht so bleiben. Daher kommen hier: Sechs Zwergvereine.
Wo liegt eigentlich Oberachern? Wir fragen für einen Freund, der Gladbach-Fan ist. Denn dort müssen die Borussen in der 2. Runde des Pokals nun hin. Also bitte: Oberachern ist ein Stadtteil von Achern in Baden-Württemberg und von dort kommt der SV Oberachern, der in diesem Jahr zu ersten Mal am DFB-Pokal teilnimmt. Der Weg dorthin war nicht ganz leicht, denn im Viertelfinale des Landespokals Südbaden wartete der FC 08 Villingen. Man kannte sich bereits. Schließlich war der SV Oberachern im Vorjahr im Elfmeterschießen an Villingen gescheitert. Doch in diesem Jahr klappte es. Nach einem 4:0‑Sieg im Halbfinale stand Oberachern im Finale. Dort gewannen sie gegen die DJK Donaueschingen mit 1:0 und qualifizierten sich so für den DFB-Pokal. Gespielt wird am Sonntag um 15:31 Uhr im Dreisamstadion in Freiburg.
Als einer der drei mitgliederstärksten Landesverbände hat der Landesverband Westfalen zwei Startplätze im DFB-Pokal. Neben dem SV Rödinghausen (Landespokal) qualifizierte sich so auch Kaan-Marienborn als bestplatzierter Oberligist in Westfalen. Am Freitag 18:01 Uhr spielt das Team von Nehrbauer dann gegen den 1. FC Nürnberg. Spielstätte wird das Leimbachstadion sein, in welchem normalerweise die Lokalrivalen der Sportfreunde Siegen ihre Heimspiele austragen. Grund dafür ist, dass im Leimbachstadion mit einer Kapazität von 18.500 fast fünfmal so viele Menschen Platz finden, wie in der heimischen Herkules-Arena.
Der TSV Schott Mainz bietet über 30 Sportarten an. Neben Fußball kann man hier auch Schach, Hockey und American Football spielen oder sich im Turnen, Kegeln, Tanzen und Taekwondo versuchen. Der Verein konzentriert sich besonders im Fußball auf die Jugendarbeit. Auch der Frauenfußball spielt bei Schott Mainz eine große Rolle, denn ab der Saison 2023/24 sollen die Frauen- und Mädchenmannschaften des TSV Schott Mainz mit dem Logo des 1. FSV Mainz 05 spielen. Übrigens: Laura Freigang, die am Sonntag in Wembley um den EM-Titel spielt, kennt den TSV Schott Mainz sehr gut. Sie kam 2014 mit 16 Jahren nach Mainz und spielte vier Jahre für den TSV bevor sie zu Frankfurt wechselte. Die Männer des TSV Schott konnten sich nun das erste Mal über den Südwestpokal für den DFB-Pokal qualifizieren. Hier spielt Mainz am Sonntag um 15:31 Uhr gegen Hannover 96. Spielstätte ist das Bruchwegstadion, in dem bis 2011 Mainz 05 seine Heimspiele spielte.
Engers ist ein Stadtteil von Neuwied neben Koblenz und liegt direkt am Rhein. Von hier kommt der FV Engers 07, der dieses Jahr – genau wie 2020 – zum zweiten Mal am DFB-Pokal teilnehmen wird. Im Rheinlandpokal-Finale setzte sich Engers wie schon vor zwei Jahren gegen den FC „Blau-Weiß“ Karbach durch. Im Pokal geht es für den FV Engers 07 jetzt gegen Arminia Bielefeld. Anpfiff ist am Sonntag um 15:31 im Stadion Oberwerth in Koblenz.
Der Verein hat die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen in der Region als Hauptziel ausgerufen. Den eigenen Erfolg gibt es jeden Samstag im Fernsehen zu verfolgen, denn Nils Petersen ist ein echter Wernigeroder und spielte bis zu seinem 13. Lebensjahr beim FC Einheit. Der Verein hat eine lange Geschichte, wurde oft umstrukturiert und neu gegründet, in letzter Zeit geht es steil bergauf. Oberliga-Aufstieg 2021, Klassenerhalt 2022 und nun die Teilnahme beim DFB-Pokal. Wernigerode setzte sich im Landespokal Sachsen-Anhalt erst gegen Regionalligist Halberstadt, dann gegen Drittligisten Halle durch. Und so trifft Wernigerode in seinem ersten DFB-Pokalspiel am Samstag um 15:31 Uhr auf dem Sportforum Wernigerode auf den SC Paderborn.
Auch die TSG Neustrelitz hat eine bewegte Vereinsgeschichte. Nach der Gründung 1919 war der Verein lange in unteren Gefilden angesiedelt. Erst als Drittligist in der DDR erlangte der Klub ein wenig Bekanntschaft. Seit 2018 ist die TSG in der NOFV-Oberliga Nord anzutreffen. Dort spielte auch ihr Gegner im Finale des Landespokals, der Greifswalder FC. Gegen den Tabellenführer konnte sich Neustrelitz im Elfmeterschießen durchsetzen und qualifizierte sich so für den DFB-Pokal. Nun trifft der Verein im heimischen Parkstadion am Freitag um 18:01 auf den Karlsruher SC. Diese Begegnung gab es schon einmal, im Jahr 2007. Damals verlor gewann der KSC nach 120 Minuten mit 2:0. Vielleicht sinnt ja 15 Jahre später noch jemand in Neustrelitz auf Rache.