Mannheim säuft für die Jugend, Berlin und Schwerin präsentieren nackte Tatsachen und Werner Lorant ist zurück – in der Bezirksliga!
Siehst du HSV, so wird das gemacht
Wer in Hamburg guten Fußball sehen will, hat in dieser Saison bekanntlich weder im Bald-Wieder-Volksparkstadion noch am Millerntor etwas verloren. Und trotzdem fanden sich am vergangenen Montag gerade einmal 560 Zuschauer am Berner Heerweg ein, um das Verbandspokalviertelfinale zwischen dem SC Condor und Victoria Hamburg zu bestaunen. Die immerhin werden das Gesehene so schnell nicht vergessen.
Mit 2:0 gingen die Gastgeber gegen den heißesten Anwärter auf den Pokaltriumph in Führung, ehe Victoria in der 62. Minute den Anschlusstreffer herstellen konnte. Doch so sehr die Mannschaft um Ex-Profi Marius Ebbers auch drückte, der SC Condor hielt Stand. Bis in die Nachspielzeit, bis in die 93. Minute hinein. Ein letzter Freistoß aus dem Halbfeld, Victorias Torhüter Tobias Grubba schleicht sich in verzweifelter Hoffnung mit nach vorn. Und es kommt, wie es kommen muss: Nachdem Marius Ebbers die Flanke noch an die Latte köpft, ist Grubba im Nachsetzen zur Stelle und sorgt für die Verlängerung.
In der kann Victoria, einer gelb-roten Karte zum Trotz, zunächst in Führung gehen, ehe Raffael Kamalow mit seinem Doppelpack für Condor zurückschlägt und die Pokalsensation perfekt macht. (Hier gibt es das komplette Spiel im Video.) Am Wochenende des 2.Mai gibt es dann die Halbfinalspiele des Landespokals, der SC Condor tritt beim TSV Buchholz 08 an. Liebe Hamburger Fußballfans, ihr wisst, was das bedeutet.
Verwechselt
Apropos Verbandspokal Hamburg. Das unglücklichste Einwechsel-Händchen der Woche bewies Jean-Pierre Richter, Trainer des FC Süderelbe. Mit 11:2 gewann seine Truppe ihr Viertelfinalspiel beim Kreisligisten SV Billstedt-Horn und darf nun vermutlich dennoch nicht im Halbfinale antreten. Der einfache Grund: Die Einwechslung von Dejan Sekan in der 59. Minute. Beim Stand von 7:1. Der allerdings in der laufenden Saison bereits für den SV Curslack-Neuengamme im Verbandspokal aktiv gewesen ist. Dass Regeln dazu da sind, eingehalten zu werden, dachte man sich daraufhin beim SV Billstedt-Horn und legte Protest ein gegen die Einwechslung und damit gegen das gesamte Spiel.
Ob das angesichts von Spielstand und Zeitpunkt der Einwechslung unter Fair-Play firmiert, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Die Sportgerichte besorgen dann demnächst den Rest.
Der Torwart-Trottel-Held
Und noch ein Pokalkracher aus dem hohen Norden. Und noch ein Torwart, der zum Helden wird. Frank Lehmann heißt der Schlussmann des VfL Osnabrück, der seiner Mannschaft im Elfmeterschießen gegen den VfB Oldenburg mit zwei gehaltenen Elfmetern den Einzug ins Pokalfinale sicherte. Allerdings wollten ihm seine Mitspieler diese Heldentat wohl auch geraten haben. Schließlich war es vor allem Lehmann zu verdanken, dass es überhaupt zum Elfmeterschießen kam.
Denn der Favorit und Gast aus Osnabrück hatte das Spiel während der regulären 90 Minuten recht souverän im Griff und eine hinreichende 1:0‑Führung auf der Habenseite, als sich Lehmann in der Nachspielzeit als Manuel Neuer träumte und im Versuch verhedderte, mehr als nur Torwart zu sein. Das geht bekanntlich selten gut und sieht meistens blöde aus. Zum Glück, wie wir finden: