André Breitenreiter freut sich über die Super League, Toni Kroos imitiert den Witcher Geralt und Tolgay Arslan wird die größte Ehre eines Fußballers zuteil: Alles beim Alten bei den deutschen Spielern im Ausland.
Ganz so ruhig, wie Marc-André ter Stegens Geste vermuten lässt, verlief das Spiel der Blaugrana nicht. Barça verspielte in der zweiten Halbzeit eine 2:0‑Führung und mühte sich erst fünf Minuten vor Schluss zum 3:2‑Siegtreffer.
Nach zehn Siegen in Folge stolperten die Königlichen gegen Cadiz. Da half auch alles lamentieren von Toni Kroos nicht. Wobei. Vielleicht wollte er sich auch gar nicht beschweren, sondern in Vorfreude auf die neue Witcher-Staffel nur ein paar Moves vom Hexer nachmachen und den Schiedsrichter verzaubern. Hat nicht geklappt.
Einer schreit. Und alles schaut unbeteiligt weg. Der Ball ist da schon längst über alle Berge. Bloß im Tor landet er an diesem Tag nicht. Am Ende holte sich Antonio Rüdiger standesgemäß noch eine gelbe Karte ab. Für mehr reichte es aber nicht.
Joel Matip hatte ordentlich was zu tun im Spiel gegen Tottenham und musste sich nicht nur wegen Dele Allis Frisur konzentrieren. Auch sonst ist zwischen den Reds und den Spurs einiges passiert. Wie es in Jürgen Klopps Nacherzählung geheißen hätte: Harry Kane hätte vom Platz fliegen müssen, Andy Robertson wurde fälschlicherweise des Feldes verwiesen, Schiedsrichter sind doof und ich geh jetzt Werbung machen. Ergo (Versicherung): Alles beim Alten.
„Wollen wir mal sehen, was euch das viele Geld jetzt bringt“, dachten sich wohl Pep Guardiolas Fußballromantiker und machten kurzen Prozess mit dem neureichen Saudi-Klub aus Newcastle. Ilkay Gündogan durfte sich ausruhen und das Spiel von der Bank verfolgen.
Wurde erst ausgewechselt, als schon alles klar war: Tolgay Arslan. Eine größere Ehre kann es für einen Spieler nicht geben.
Kann man mal so machen: Lissabon fertigte in deutsch-brasilianischer Manier die Insel-Kicker aus Funchal mit 7:1 ab. Julian Weigl spielte durch, muss sich aber trotzdem im Nachhinein die Frage stellen, warum er sich nicht in die Torschützenliste eintragen konnte. Toni Kroos schaffte das seinerzeit sogar doppelt. Na ja. Andere Zeiten. Bessere Zeiten.
Nachdem sich Anhänger beider Klubs vor Beginn der zweiten Halbzeit mit Feuerwerkskörpern bewarfen, wurde das französische Pokalspiel abgebrochen. Es war bereits das zweite Mal in dieser Saison, dass Olypmpique Lyon und Jérôme Boateng von einem Spielabbruch betroffen waren. Der französische Fußball kommt nicht zur Ruhe.
Das Pokalspiel der Monegassen ging geordneter über die Bühne. Wenn auch nicht sonderlich spannend. Monaco mühte sich lange gegen den Drittligisten FC Red Star, bis Wissam Ben Yedder zweimal netzte. Auch Kevin Volland spielte mit. Mehr aber auch nicht.
Durchatmen: Eindhoven erledigte seine Pflichtaufgabe und behielt damit seinen Platz an der Spitze der Tabelle. Vor Rivale Ajax Amsterdam. Ist da am Ende der Saison vielleicht wirklich der Meistertitel für die Elf von Roger Schmidt und Mario Götze drin? Waarschijnlijk niet.
Auch wenn man es ihm nicht ansah: Zürich-Coach André Breitenreiter freute sich tatsächlich. Ein Sieg gegen St. Gallen und sieben Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten FC Basel: die Super League kann kommen! Also die Schweizer Super League. Nicht, dass wir uns da falsch verstehen.
Anders sah es beim FC Luzern aus. Nach der Hiobsbotschaft, dass Leistungsträger, Stammkraft und Identifikationsfigur Holger Badstuber den Verein „in gegenseitigem Einvernehmen“ verlassen würde, verlor der Verein auch noch das darauffolgende Spiel mit 0:2. Ohne seinen kongenialen Partner lief Christian Gentner auch nur einem Ball hinterher.
Zweimal führte Fenerbahce. Zweimal trafen deutsche Spieler. Zweimal glich Besiktas wieder aus. So überwog nach Abpfiff die Enttäuschung bei Mesut Özil und Mergim Berisha. Und auch im stadtinternen Duell steht Fener nur auf Platz zwei. Hinter Basaksehir FK, dafür vor Besiktas und Galatasaray.
Bahnt sich bei Lukas Podolski nach zwei Spielen ohne eigenen Treffern etwa eine kleine Krise an? Gegen Spitzenreiter Posen hielt seine Mannschaft das gesamte Spiel über gut mit, ehe sich Zabrze in der 90.+9 noch das entscheidende Gegentor fing. Dem Vernehmen nach soll Poldi im Anschluss vor Wut Ziegelsteine gespaltet haben. Mit seinem linken Vollspann.