Fünf Monate war André Hahn verletzt, jetzt spielt und trifft er wieder. Vor dem Auftakt gegen Manchester City sprachen wir mit ihm über Whatsapp-Gruppen, Schienbeinköpfchen und Guardiolas Bilanz.
Allgemein ist die Konkurrenz im Kader so riesig wie nie. Durchstarter Mo Dahoud sitzt plötzlich draußen, auch Fabian Johnson oder Patrick Herrmann. Schlägt das auf die Stimmung im Team?
Natürlich gibt es immer wieder Jungs, die unzufrieden sind. Wir wissen aber, dass jeder, der Gas gibt, seine Chance bekommen wird. Der Trainer hat gesagt, dass er viel rotieren will in dieser Saison. Und wir spielen zumindest bis zum Winter in mehreren Wettbewerben. Bis dann wird jeder Spieler gebraucht.
André Hahn, Sie stehen in der Champions League, in der zweiten DFB-Pokalrunde und sind ordentlich in die Bundesliga gestartet. Was ist für Gladbach in diesem Jahr drin?
Wir wissen, dass wir einen starken Kader haben. Wir haben im ersten Bundesligaspiel Bayer Leverkusen geschlagen, haben jetzt aber in Freiburg gesehen, dass wir nie nachlassen dürfen. Es kommen aber noch 32 Liga-Spiele. Und dazu die anderen Wettbewerbe. Unser Ziel ist es natürlich, so lange wie möglich oben dran zu bleiben. In meinen Augen sind Bayern, Dortmund, Schalke, Leverkusen und Wolfsburg die Favoriten. Wir kommen dahinter.
Vor dem Freiburg-Spiel sahen einige Fans in der Borussia schon einen Bayern-Jäger. Ist die Erwartungshaltung in Gladbach zu hoch?
Wir haben uns nie als Bayern-Jäger gesehen. Wie schnell es gehen kann, haben wir ja jetzt gesehen. Im Gegensatz zu den aufgezählten Mannschaften keinen Druck und können daher relativ befreit aufspielen. Am Ende sehen wir dann, wozu es reicht.
Jetzt kommt aber erst einmal Manchester City. Mit einem Kader, der so viel wert ist wie Dortmund, Leverkusen, Schalke und Gladbach zusammen. Da haben Sie doch eh keine Chance, oder?
Ich weiß nicht, ob Pep Guardiola schon einmal gegen uns gewonnen hat seitdem ich hier bin (lacht).
Zwei Unentschieden, zwei Niederlagen…
Na also! Aber Spaß beiseite: City hat natürlich einen sehr starken Kader und auch das nötige Kleingeld. Wir haben aber in der vergangenen Saison gesehen, dass Geld nicht alles ist. Sie haben viele neue Spieler und einen neuen Trainer, vielleicht müssen sie sich als Team erst einmal finden. Wir sind ein Team und darin sehe ich unsere Chance.
Also gewinnen Sie in Manchester?
Auch hier gilt: City muss gewinnen, wir spielen ohne Druck. Das weiß auch Pep Guardiola. Wir haben jedenfalls Bock aufzutrumpfen und die Gruppe zu rocken. Und träumen darf man doch immer, oder?