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Seite 2: Das Emblem auf dem Trikotärmel

Auch wenn es keine Live­schalte des Spiels am Sonntag gab, wirkte sich das nicht negativ auf die Moti­va­tion aus. Trotz der seit dieser Saison gleich hohen Liga­zu­ge­hö­rig­keit war Tür­ki­y­em­spor vor Anpfiff am Sonn­tag­mittag der klare Favorit.

Doch da gibt es ja immer noch diese kleine Hoff­nung, mög­li­cher­weise für eine kleine Über­ra­schung sorgen zu können – wegen der viel zitierten eigenen Gesetze“ und den Geschichten, die angeb­lich nur der Pokal schreibt.

Die Hoff­nung lebte exakt sieben Minuten lang und dann gingen die Ber­li­ne­rinnen schon 1:0 in Füh­rung. Es lief also alles nach Plan aus Tür­ki­y­em­spor-Sicht, die neben der zweiten Pokal­runde auch den Auf­stieg in die zweite Bun­des­liga im Blick haben in dieser Saison.

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Doch auch wir fanden immer besser ins Spiel und nach dem 1:1 durch unsere Stür­merin Hannah Pau­lini, die vor Kurzem als Ama­teur­spie­lerin mit den meisten Toren in ganz Deutsch­land aus­ge­zeichnet wurde, gab es auf der Bank und bei den mit­ge­reisten Ham­burger Fans kein Halten mehr. Eupho­ri­siert von dem Aus­gleichs­treffer war es im Anschluss ein Spiel auf Augen­höhe und der Glaube an einen Sieg und den Einzug in die zweite Runde wuchs.

In der Halb­zeit­pause gab es nochmal eine ordent­liche Por­tion an Moti­va­tion unserer Trainer und auch die Chance für mich und die anderen Ein­wech­sel­spie­le­rinnen, ein paar DFB-Pokal-Minuten zu sam­meln, sollte sich ergeben.

Wir hatten uns viel vor­ge­nommen für die zweite Halb­zeit, doch noch schneller als im ersten Durch­gang kas­sierten wir mit dem ersten Angriff erneut ein Gegentor und Tür­ki­y­em­spor lag mit 2:1 in Füh­rung. Will­kommen zurück auf dem Boden der Tat­sa­chen.

Am Ende: 1:6

In der Folge trumpfte das Team von Erika Szuh dann end­gültig auf und zeigte mit spie­le­ri­scher Klasse, warum sie ganz oben mit­spielen möchten. In der 65. Minute stand ich dann draußen bereit, das Spiel war nach dem vierten Gegen­treffer aus unserer Sicht aber bereits gelaufen. Den­noch war die Vor­freude groß, nun auch selbst zu spielen und viel­leicht doch noch für einen Treffer zu sorgen. Die von uns erhoffte Über­ra­schung blieb an diesem Tag letzt­lich aus und wir mussten uns mit 1:6 geschlagen geben.

Ins­ge­samt kommt es tat­säch­lich eher sel­tener zu den ganz großen Coups im DFB-Pokal der Frauen. Meist setzen sich die Teams der 1. und 2. Bun­des­liga sou­verän durch und lassen nicht wirk­lich Span­nung auf­kommen. Zu groß ist am Ende auch das Drum­herum bei den Ver­einen, selbst beim ETV und Tür­ki­y­em­spor.

Eine ein­drucks­volle Erfah­rung

Bei uns als kleiner Regio­nal­li­ga­auf­steiger, doch immerhin die dritt­höchste Liga Deutsch­lands, werden die Bälle noch selbst getragen, abge­zählt und auf­ge­pumpt, die Tri­kots von jeder Spie­lerin selbst gewa­schen und auch sonst ist man allein ver­ant­wort­lich für die per­fekte Spiel­vor­be­rei­tung neben Schule, Uni und Arbeit.

Das ist teil­weise auch so in der Bun­des­liga, selbst bei Natio­nal­spie­le­rinnen, doch nicht ganz so extrem. Denn Prio­rität ist bei vielen Spie­le­rinnen in der zweiten Liga und eigent­lich auch dar­unter nicht der Fuß­ball, denn das kann sich wort­wört­lich nie­mand leisten.

Am Ende war es trotz der Nie­der­lage eine ein­drucks­volle Erfah­rung, im DFB-Pokal gespielt zu haben. Vor einer tollen Kulisse, die viel­leicht auch nur wegen der erfolg­rei­chen EM der deut­schen Fuß­bal­le­rinnen letzt­lich so groß war. Und auch das Emblem des DFB-Pokals, das extra auf den Ärmel unserer Tri­kots genäht wurde, kann sich sehen lassen und wird uns nun die ganze Saison begleiten.