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Leon Goretzka, am Dienstag spielen Sie gegen Ihren Ex-Klub, den VfL Bochum, in der 2. Haupt­runde des DFB-Pokals. Wie haben Sie von dem Los erfahren?
Seit Jahren habe ich darauf gehofft! Das hatte schon zu Schalker Zeiten begonnen, aber leider Gottes schied eine Mann­schaft immer früh aus, so dass die Chancen klein waren. Als dann die Partie Bochum gegen Bayern aus­ge­lost wurde, hat mein Handy sofort geklin­gelt und einen Tag lang nicht mehr auf­ge­hört. Klar ist die Partie etwas ganz beson­deres.

Sie haben ein Foto gepostet mit der Unter­zeile #wokan­nich­ti­ckets­kaufen. Wie viele haben Sie mitt­ler­weile zusammen?
Ich habe alle offi­zi­ellen Kanäle ange­steuert, um an irgend­welche Tickets zu kommen. Mein Vater hat sogar kurz nach der Aus­lo­sung beim VfL Bochum ange­rufen und da haben Sie ihm völlig auf­ge­löst erklärt, dass ich doch schon alles abge­grast hätte. Glück­li­cher­weise konnten wir einige Tickets ergat­tern, auch wenn die Anfragen der Familie, von Freunden und Weg­ge­fährten natür­lich um ein Viel­fa­ches höher sind. 

Könnten Sie Ihre eigene Dau­er­karte wei­ter­geben? Gibt es die noch?
Eine eigene Dau­er­karte besitze ich leider nicht, das hat sich ein­fach nicht mehr gelohnt. Aber mein Papa hat noch eine. Auch wenn er mitt­ler­weile in ein Alter gekommen ist, in dem er es sich auch gerne mal in der Loge gemüt­lich macht. Das darf man ihm gönnen. 

Anpfiff ist um 20 Uhr. Flut­licht anne Cas­troper – da kann man nur gra­tu­lieren, oder?
Mal ganz unab­hängig davon, was dieses Spiel für mich bedeutet, ist es ein richtig schönes Los. Das wird eine außer­ge­wöhn­liche Stim­mung, ein Stück Erst­li­ga­fuß­ball, das an die Cas­troper Straße zurück­kehrt. Und das ist es, wonach sich die Men­schen in der Region sehnen. 

Wie ver­folgen Sie den VfL Bochum?
Wenn ich kann, schaue ich jedes Spiel. Im Sta­dion dabei zu sein ist logis­tisch schwierig geworden, aber manchmal schaffe ich auch das. In der 2. Liga finden ja, leider, viele Spiele Frei­tags und Mon­tags statt – da klappt es dann zumin­dest für mich eher. 

Sie haben fünf Minuten vom Sta­dion ent­fernt gewohnt. Wie viel Sta­di­onat­mo­sphäre schwappte bis zu Ihrem Eltern­haus hin­über?
Ich muss gestehen: Die fünf Minuten kamen zustande, weil wir nah an der Auto­bahn wohnten und Papa meist gefahren ist (lacht.). Die Flut­lichter konnte ich also nicht von zuhause sehen. Das Haus exis­tiert immer noch und ist mein Rück­zugsort, wann immer ich in Bochum bin. 

Sie sind als Sechs­jäh­riger zum VfL Bochum gewech­selt. Erin­nern Sie sich noch an Ihr erstes Trai­ning?
Ich habe mit drei Jahren ange­fangen in der F‑Jugend vom Werner SV zu spielen. Damals gab es noch die F2-Jugend vom VfL, gegen die wir oft gespielt haben und ich bin anschei­nend auf­ge­fallen. Mein Vater hat den Wechsel in den ersten drei Jahren blo­ckiert, weil er dachte, dass das doch völlig ver­rückt sei. Für mich war das etwas total beson­deres. Ich war ja Fan des VfL, seit ich bei meinem ersten Spiel war. Allein der Moment, als ich die ori­gi­nalen Trai­nings­kla­motten über­reicht bekommen habe – das war über­wäl­ti­gend. 

Mit denen Sie dann auf den klei­neren Sport­plätzen auf­traten und von den Geg­nern bewun­dert wurden. Fühlten Sie sich mit sechs Jahren schon als Star?
Wir haben eher nach oben geschaut. Zu Schalke, Dort­mund, Bayer Lever­kusen. Die hatten noch bes­sere Kla­motten, da war die Kapelle noch größer. Weil ich mich hei­misch fühlen muss, und aus einer gewohnten Umge­bung gerissen wurde, war es in den ersten Wochen beim VfL schwierig für mich. Ich hab’ die Jungs vom WSV ver­misst. Gleich­zeitig war das der Grund, warum ich später so lange beim VfL geblieben bin.