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Seite 2: „Ich habe mit Mainz erlebt, was hier in Hamburg abgeht“

Sie wech­selten vor knapp zwei Jahren von Mainz 05 zum Ham­burger SV. Gucken Sie manchmal nei­disch nach Mainz, wo momentan der erfolg­rei­chere Fuß­ball gespielt wird?
Ich habe den Wechsel nach Ham­burg zu keiner Sekunde bereut. Natür­lich hatte ich mir die ver­gan­gene Saison anders vor­ge­stellt, aber ich habe schnell gelernt, mit der Situa­tion umzu­gehen. Mich hat die ver­gan­gene Saison sehr geprägt – per­sön­lich wie sport­lich. Ich freue mich viel­mehr über die gute Leis­tung der Mainzer und finde es richtig gut, wie sie momentan dastehen.

Gibt es noch Kon­takte mit dem ein oder anderen Mainzer?
Die Mann­schaft hat sich schon ziem­lich ver­än­dert, seitdem ich weg bin. Ich habe noch einen guten Draht zu Julian Baum­gart­linger und Yunus Malli, sowie zu ein paar Leuten aus der Medi­zin­ab­tei­lung.

Wird da auch das aktu­elle Bun­des­li­ga­ge­schehen beleuchtet?
Neu­lich habe ich Baumi zu seinem ersten Bun­des­li­gator gra­tu­liert. Er hat im Spiel gegen Schalke sein erstes Tor über­haupt geschossen – nach über 100 Spielen. Und kurz darauf, das ist auch noch nicht lange her, hat er direkt nach­ge­legt und wieder getroffen. Yunus hat diese Saison ja auch schon ein paar schöne Tore geschossen, wor­aufhin ich ihm geschrieben habe, dass ich gar nicht wusste, dass er so einen harten Schuss hat. Also das Gra­tu­lieren und ein paar Witze hier und da gehören dazu. 

Sie sind einer der wenigen Spieler der heu­tigen Gene­ra­tion, der weder auf Face­book, noch auf Insta­gram oder Twitter zu finden ist. Wie kommt das?
Eigent­lich gibt es da keinen Grund für. Ich habe damit ein­fach nie ange­fangen, hatte nicht das Bedürfnis eine Home­page zu machen oder per­sön­li­ches via Face­book mit­zu­teilen. Das zieht sich bis heute durch. Die Presse sieht uns oft genug und jeder der möchte, kann nach unserem Trai­ning oder Spiel Aus­künfte kriegen. Von daher ist diese Internet-Geschichte nicht so mein Ding, finde es aber über­haupt nicht schlimm, wenn die Kol­legen das anders halten. Wahr­schein­lich habe ich damals ein­fach den Moment ver­passt, auf den Zug auf­zu­springen.

Die Medi­en­land­schaft der beiden Klubs ist recht unter­schied­lich. Auf der einen Seite das beschau­liche Mainz, auf der anderen Seite der HSV, der in den Medien immer prä­sent ist. Wie war die Umge­wöh­nung?
Der erste Unter­schied ist, dass an jedem Tag, bei jedem Trai­ning hier in Ham­burg, alle Zei­tungen ver­treten sind. Das ist schon eine enorme Umstel­lung gewesen. Hier ist soviel pas­siert in den letzten Jahren und der Verein hat eine große Tra­di­tion. Ich habe am Anfang etwas Zeit gebraucht, mich an diese Situa­tion zu gewöhnen, aber mitt­ler­weile komme ich gut damit zurecht. In Mainz läuft tat­säch­lich alles etwas ruhiger und fami­liärer ab und die Presse ist nicht all­ge­gen­wärtig. Ich denke, dass jeder Bun­des­liga-Verein da anders ist.

Gibt es sonst Unter­schiede, die Ihnen auf­ge­fallen sind
Nach meinem Wechsel bin ich in den Schul­fe­rien nach Ham­burg gekommen. Als ich mein erstes Trai­ning bestritten habe, war ich geschockt, dass über 1.000 Fans bei unserem ersten Trai­ning waren. Das war ein posi­tiver Schock, der mich in den dar­auf­fol­genden Wochen gepusht hat. Wenn Du beim Trai­ning schon so viel Rück­halt spürst, freust du dich riesig auf die Saison und die Spiele vor dem eigenen Publikum. Ich habe mit Mainz erlebt, was hier in Ham­burg abgeht. Das dann alle zwei Wochen zu erleben war auch einer der Gründe, warum ich mich für einen Wechsel zum HSV ent­schieden habe.