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Lebens­langes Sta­di­on­verbot für die Ver­ur­sa­cher und Aus­schluss der kom­pletten Ultra­grup­pie­rung Erfordia“ bis Sai­son­ende: Damit reagiert der Vor­stand des FC Rot Weiss Erfurt auf das Zünden von Rauch­bomben und Feu­er­werks­kör­pern eigener Anhänger, die beim Thü­rin­gen­derby am Wochen­ende in Jena eine Spiel­un­ter­bre­chung pro­vo­ziert haben. Was sagen die Fans zu den Ereig­nissen im Sta­dion und zur Bestra­fung? Wir spra­chen mit Steffen Thomas, der seit Ewig­keiten Rot-Weiß Fan ist und am Samstag im Gäs­te­block stand.


Steffen Thomas, was ist genau pas­siert, als das Spiel kurz vor Ende unter­bro­chen wurde?

Der Schiri hat das Spiel wegen Böl­lern abge­bro­chen, die geflogen sind, weniger wegen dem Qualm. Wir haben alle schön dumm geguckt, es lief die 87. Minute, 1:0 für uns, das Spiel war eigent­lich gegessen und Jena hat nichts mehr zustande gebracht. Dann fingen die Ultras an, immer mehr Böller zu schmeißen, dann Rauch­bomben. Wir haben schon erwartet, dass der Schiri erstmal abbricht, was er dann ja auch getan hat.



Wie ging es dann weiter?


Dann kamen Mann­schaft, Prä­si­dent, usw. in die Kurve und da haben schon alle, ob nor­male Fans, Kutten oder Hoo­li­gans in die Mitte auf die Ultras gezeigt. Es hat sich dann wieder beru­higt, das Spiel ging weiter, es fiel der Aus­gleich und dann war Schluss. Da ist es richtig eska­liert, egal wer, alle wollten auf die Ultras los. Die haben sich auch am Bahnhof schnell aus dem Staub gemacht und hatten richtig Angst.

Wurden die Gäs­te­fans von Jena-Anhän­gern pro­vo­ziert?

Man muss die Situa­tion natür­lich von Anfang an betrachten. Es war schon mal eine auf­ge­heizte Situa­tion, wie das so ist wenn man eine geteilte Kurve mit Sicht­blende macht, das geht ein­fach nicht. Am Anfang waren es Schnee­bälle, die hin und her geflogen sind und irgend­wann waren es Böller, auch aus dem Jena- Fan­block, die mitten in die Massen geworfen wurden. Wenn der Prä­si­dent von Jena sagt, die eigenen Fans haben sich vor­bild­lich ver­halten, dann ist das ein­fach eine Lüge, fernab von der Rea­lität. 

Waren es die­selben Leute, die schon im Hin­spiel durch Juden Jena“-Rufe auf­ge­fallen sind?

Nein, das war ein ganz anderer Bereich. Das ging ja damals erst los, als die Jena-Fans einen Schal­tep­pich ver­brannt haben und dann waren das die Leute von der Tri­büne. Die Idioten, die jetzt in Jena für das Theater gesorgt haben waren die Erfordia Ultras“.

Wie fühlt man sich, wenn durch die wenigen Chaoten der kom­plette Erfurter Anhang in Verruf gerät?

1350 Fans waren für das Spiel zuge­lassen und davon waren 1300 stink­sauer. Jeder nor­male Fan sagt jetzt: Weg mit den Ultras. Wir brau­chen keinen Idioten, der mit Tröte in der Hand auf dem Zaun sitzt. Mit den drei Punkten wären wir wieder oben dran gewesen, doch das können wir jetzt ver­gessen.

Also geben sie einzig und allein den Chaoten die Schuld am Punkt­ver­lust?

Auf jeden Fall. Jena ist ja vor der Unter­bre­chung nichts mehr ein­ge­fallen. Des­wegen wollten ja nach dem Spiel auch alle auf die Ultras los und natür­lich weil allen klar war, dass dem Verein jetzt wieder eine saf­tige Strafe droht, wir werden ja nicht bestraft wie Jena oder Dresden.

Die­je­nigen, die Feu­er­werks­körper und Rauch­bomben gezündet haben, wurden vom Vor­stand mit lebens­langem Sta­di­on­verbot bestraft. Eine zu harte Strafe?

Nein, das ist genau richtig so. Es gab meh­rere Vor­war­nungen, die Leute wissen genau was auf dem Spiel steht und nach dieser Aktion ist das absolut gerecht­fer­tigt. Wer nichts im Kopf hat und in der Phase des Spiels so was macht, gehört sein Leben lang nicht mehr ins Fuß­ball­sta­dion.

Dazu wurde die kom­plette Ultra­grup­pie­rung Erfordia“ mit einem Sta­di­on­verbot bis Sai­son­ende belegt. Ist es richtig für das Ver­halten einiger die ganze Gruppe zu bestrafen?

Ich gehe mal davon aus, dass, egal ob Trö­ten­mann auf dem Zaun oder Trommler daneben, alle Ultras genau wussten, was wie und wann pas­siert. Des­wegen geht die Bestra­fung auch absolut in Ord­nung. Wir brau­chen keine Leute, die den Verein kaputt machen. Die wahren Fans von Rot-Weiß haben mit der ganzen Sache nichts zu tun. Und wären die Sta­di­on­ver­bote jetzt nicht gekommen, dann hätten das die Erfurter Fans unter­ein­ander gere­gelt.