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Seite 2: Goldene Zeiten am Bruchweg

Auch Daniel Boett­cher und seine Kol­legen vom Mainzer Fan­pro­jekt denken ans Bruchweg-Sta­dion, wenn man sie nach den gol­denen Jahren des Ver­eins fragt. Toll­haus der Liga, Underdog, allen sym­pa­thisch, das waren die Worte, die Fuß­ball­fans in ganz Deutsch­land mit Mainz ver­banden. Dieses Gefühl von damals“, sagt Boett­cher, wollen wir mit dem Fan­haus wie­der­her­stellen.“

Boett­cher ist Sozi­al­ar­beiter. Er fun­giert als Bin­de­glied zwi­schen Fan und Verein, hilft Schü­lern bei Haus­auf­gaben, ver­mit­telt bei Dro­gen­pro­blemen, fährt zu Aus­wärts­spielen und ver­tritt die Inter­essen der Fans vor dem Verein. Gerade orga­ni­sieren er und seine Kol­legen eine Bil­dungs­fahrt nach Ausch­witz und Krakau. 

Seit 15 Jahren träumt Boett­chers Kol­lege Thomas Beck­mann von einem Fan­haus – mit Arbeits­plätzen für Schüler, Grup­pen­räumen für die Fan­clubs, even­tuell einem 05-Museum, einem Jugend­treff – aber vor allem einem Fan­café. Men­schen jeden Alters sollen sich dort treffen können“, sagt Boett­cher, und end­lich wieder mehr mit­ein­ander reden.“

Und auch Offi­zi­elle vom FSV sollen regel­mäßig ins Fan­haus kommen, um sich mit Fans zu unter­halten und deren Sicht der Dinge zu hören. Gerade heute, wo Fans sich über die Kom­mer­zia­li­sie­rung beklagen, ist so ein Aus­tausch wichtig“, sagt Boett­cher. So können wir hof­fent­lich die lau­fende Ent­frem­dung zwi­schen Fans und Verein stoppen.“

Mainz strebt nach einem Welt­re­kord

Im März unter­schrieb das Fan­pro­jekt den Miet­ver­trag mit den Mainzer Stadt­werken für das alte Kraft­werk, er läuft zehn Jahre, mit der Option auf fünf wei­tere. Die Kosten von rund 400.000 Euro deckt zu einem großen Teil der För­der­verein, das Fan­pro­jekt will aber mit­tels eines Crowd­fun­dings 100.000 Euro selbst bei­steuern.

Rund 16.000 Euro hatten Fans am Mit­towch­mittag bereits gespendet – sie erhalten dafür Tri­kots, Sitz­schalen aus dem alten Bruchweg-Sta­dion, ein Mainz-05-Bier oder eine Ver­ewi­gung im neuen Fan­haus (bei ent­spre­chend hohem Spen­de­be­trag).

Dafür nutzen die Orga­ni­sa­toren die Platt­form Crowd­FAN­ding, die auf Fan­pro­jekte im Fuß­ball spe­zia­li­siert ist. Im letzten Jahr sam­melten Fans von Carl-Zeiss Jena auf der Platt­form 150.000 Euro für den Erhalt der alten Süd­kurve im Ernst-Abbe-Sta­dion.

Ihre Platt­form stellen die Jenaer nun den Main­zern zur Ver­fü­gung, die damit einen Welt­re­kord bre­chen wollen: Der FC Ports­mouth sam­melte einst Geld von 2495 Unter­stüt­zern, Mainz will mehr schaffen – bisher haben aber erst 259 Unter­stützer gespendet, das Pro­jekt läuft noch 24 Tage. Betreut wird die Akion auch vom Fraun­hofer-Institut, die sich davon wis­sen­schaft­liche Erkennt­nise zum Crowd­fun­ding im Sport erhoffen.

Zusätz­lich zum Crowd­fun­ding bietet das Fan­pro­jekt soge­nannte Busi­ness-Wetten an. Ein Sponsor wettet zum Bei­spiel, dass zum Aus­wärts­spiel am zweiten Spieltag in Stutt­gart mehr als 2500 Mainzer fahren. Klappt das, zahlt er für jeden mit­ge­reisten Fan einen Euro ins Pro­jekt ein. 

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Wer den Main­zern helfen will, ihr Fan­haus zu bauen, kann hier Geld spenden: