Spiele werden kurzfristiger abgesagt als Valentinstagsdates, Spieler torkeln im Kostüm zum Auswärtsspiel und Ascheplätze sind vereist. Endlich wieder Februar in der Kreisliga.
Training im Winter – ein Drama in drei Akten
Als Bezirksligatrainer hat man es nicht leicht. Während man bei eisigen Temperaturen in der Kreisliga einfach direkt ins Vereinsheim geht, sich betrinkt und es Teambuilding nennt, muss in der Bezirksliga der sportliche Anspruch gewahrt belieben. Willi Gramann, Trainer des FC Lehrte und Held dieser Geschichte, hatte alles so schön geplant. Das Testspiel gegen die SV Meinersen/Ahnsen/Päse musste zwar ausfallen, da der Lehrter Aschenplatz völlig vereist war, aber Trainer Gramann hatte bereits die Alternative parat: ab zur Autobahnbrücke! Nein, dort sollten nicht die kognitiven Fähigkeiten seiner Spieler beim LKW-Zählen geschult werden, stattdessen ging es um die Treppe an der Brücke. Eine Treppe, bei der selbst Felix Magath feuchte Augen bekommt. Dort angekommen stellte sich rasch Ernüchterung ein: auch vereist. Na gut, dann doch ab ins Vereinsheim: Teambuilding! Zumindest hatte man es probiert.
Immer bescheiden bleiben!
Salah El Halimi, Trainer des niederrheinischen Oberligisten Sportfreunde Baumberg, hat das Fußballgeschäft verstanden. Niemals würde er sich durch eine spitzfindige Reporterfrage aufs Glatteis führen lassen. Im Interview mit der WZ sagte er: „Wir wollten so schnell wie möglich den Klassenerhalt sichern. Dafür müssen wir erst noch drei Punkte holen.“ Daran wird er sich in den ausstehenden 16 Ligaspielen mit bereits 37 gesammelten Punkten messen lassen müssen.
In der zweiten Halbzeit den Faden verloren
Spiele in der Kreisliga C gehen bisweilen sehr deutlich aus, doch in der Partie Boluspor Bonn II gegen die Reserve von Rot-Weiss Lessenich deutete mit einem 1:2‑Halbzeitstand erstmal nichts auf eine Klatsche hin. Zwei schnelle Gegentore nach dem Wiederanpfiff brachen jedoch den Willen der Spieler von Boluspor Bonn II. Selbst der Spielertrainer Kai Wiesner von Rot-Weiss Lessenich zeigte sich nach dem Spiel überrascht: „In dieser Form habe ich so etwas noch nie erlebt. Nach dem dritten und vierten Tor sind zwei gegnerische Spieler sogar freiwillig vom Platz gegangen und Boluspors Keeper hat beim Eins-gegen-Eins keine Anstalten gemacht, das Tor zu hüten.“ Boluspor Bonn II – eine Mannschaft gibt auf.