Der bevorstehende Wechsel von Max Meyer zu Crystal Palace klingt wie eine Notlösung. Dabei macht der Transfer durchaus Sinn. Auch weil Meyer in zumindest einer Kategorie in die Weltspitze vordringen würde.
Lässt man das außen vor, ergibt sich folgende, einfache Rechnung: Entweder hat Max Meyer die Klasse, langfristig bei einer europäischen Spitzenmannschaft zu spielen, oder eben nicht. Eine gute Champions-League-Saison mit dem FC Schalke gibt für die in Frage kommenden Vereine sicherlich genauso viel Auskunft darüber, wie Woche für Woche starke Auftritte in der Premier League. Für Meyer ändert sich in beiden Fällen nur: das Gehalt.
Während der 22-Jährige also weiter auf Bewährung seiner eigenen Weltkarriere spielt, kassiert er das Doppelte dessen, was ihm der FC Schalke 04 zuletzt angeboten hatte. Der dafür (mal wieder) keinen Transfererlös für einen seiner Jugendspieler erzielt. Welche Seite, ob Spielerberater oder Klub, da besser verhandelt hat, bleibt in der Bewertung jedem selbst überlassen.
Die vermeintliche Notlösung erweist sich als gute Idee
Dass das Gebaren von Roger Wittmann alles andere als feingeistig daher kommt, dürfte seinem Klienten letztlich ganz egal sein. Marktschreier werden nicht nach Wohlklang bewertet, sondern nach Umsatz. Max Meyer wird derweil beweisen müssen, dass er es fernab der gewohnten Umgebung, in einer gänzlich anders geprägten Liga packt. Dafür wird er bei Crystal Palace mehr Zeit bekommen als bei anderen, vergleichsweise größeren Vereinen.
Ein profunde Prognose darüber abzugeben, ob ihm das Unterfangen gelingen wird, ist unmöglich. Doch erstmal, so scheint es, ist der vermeintlich Plan B, die vermeintliche Notlösung, gar nicht mal so eine schlechte Idee.
Nur furchtbar unromantisch. Aber das ist eine andere Geschichte.