Für mindestens 60 Millionen Euro wechselt Luka Jovic von Eintracht Frankfurt zu Real Madrid. Hätten es mehr sein müssen? Wäre ein anderer Verein die bessere Wahl gewesen? Über einen Wechsel als unvermeidbare Konsequenz.
Während Bobic ihm „die besten Voraussetzungen für eine großartige Karriere“ attestierte, beklagte sich bereits Predrag Mijatovic, Ex-Stürmer und –Sportdirektor bei den Königlichen gegenüber „Cadena Ser“: „Wir holen nur Ersatzspieler.“ Auch Bobic musste mit Blick auf Jovics Einsatzzeiten zugeben: „Es wird vielleicht ein bisschen dauern.“
In der Madrider Sturmspitze ist Karim Benzema seit mittlerweile zehn Jahren gesetzt, überzeugte zusätzlich als einziger im Real-Kader der vergangenen Saison. Auf einer anderen Position als seiner ist Jovic hingegen schwer vorstellbar. Andererseits steht Real nach der enttäuschenden Spielzeit ohne Titel auch ein Umbruch bevor. Jovic kann ein wichtiger Teil davon werden.
Trotzdem wurde vielerorts die Frage gestellt, ob ein Wechsel zu einem kleineren Verein für seine Entwicklung nicht besser gewesen wäre. Doch die Frage liefert bereits implizit die Antwort: Zum größten Klub der Welt sagt man nicht „Nein“, gerade, wenn sich dort Veränderungen anbahnen. Jedes Kind habe diesen Traum, sagte Jovic. Und Bobic befand: „Er kann zu einem der Top-Vereine Europas wechseln, dort die größten Titel gewinnen, die es gibt, geschweige denn von einer ganz anderen Gehaltsstufe – das ist eine Riesenchance für ihn.“ Zehn Millionen Euro wird Jovic angeblich pro Jahr in Madrid verdienen.
Vor drei Jahren hatte Bobic 2,5 Millionen
Im Endeffekt entsteht durch den Wechsel eine Win-Win-Win-Situation. Jovic erfüllt sich seinen Traum, Real bekommt eine wertvolle Alternative im Sturm und die Eintracht eine Riesenablöse.
In Frankfurt werden mittlerweile von Mitgliederzahlen bis Gewinne fast wöchentlich neue Bestmarken aufgestellt. Die Ablöse für Luka Jovic ist nun der nächste Rekord, der dazu beitragen kann, den Verein in neue Sphären zu heben. Zusammen mit den Einnahmen aus der Europa League und den TV-Verträgen hat die Eintracht so viel Geld wie noch nie, dass in die Mannschaft investiert werden kann – als Bobic vor drei Jahren nach Frankfurt kam, hatte er 2,5 Millionen zur Verfügung.
Zuerst sollen mit dem Geld die Verpflichtungen von Sebastian Rode, Kevin Trapp und Martin Hinteregger eingetütet werden. Aber auch für Investitionen in eine Eintracht-Zukunft von Jovics Sturmkollegen Rebic und Haller wird in Frankfurt nachgedacht werden. „Dass bei uns im Becken gefischt wird, ist normal“, sagte Adi Hütter der „Kleinen Zeitung“ ebenfalls. Aber ein bisschen was sollte auch im heimischen Teich bleiben.