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Seite 2: „Blut spucken und Beine brechen“

Zumal viele der jüngsten Derbys mit Djur­garden-Betei­li­gung einen, sagen wir, ziem­lich mys­te­riösen Ver­lauf nahmen. Unsäg­liche Tor­wart-Patzer, unglück­liche Eigen­tore und unbe­rech­tigte Elf­meter auf der einen Seite, ver­ge­bene Hoch­ka­räter und zu Unrecht annul­lierte Treffer auf der anderen Seite. Für so viel Unglück kann es doch keine natür­liche Erklä­rung geben. Sie scheinen wahr­haftig ver­hext zu sein, die Blau-Gestreiften!

In Djur­garden ist man ange­sichts der düs­teren Sieglos-Serie am Boden zer­stört. Das schmerzt – uns Spieler, die Ver­eins­füh­rung und vor allem auch unsere Fans“, klagt Ex-Natio­nal­spieler Käll­ström, der erst kürz­lich nach langer Aus­lands­kar­riere zu seinem Her­zens­klub zurück­ge­kehrt ist. Eigent­lich sollte mit dem 34-Jäh­rigen alles besser werden. Doch das Derby-Gespenst lässt sich auch durch große Namen nicht ein­schüch­tern. Wenn man bei einem der Stock­holmer Klubs spielt, sind diese stadt­in­ternen Duelle natür­lich enorm wichtig“, sagt Käll­ström betreten. Aber: Es kommen ja noch zwei Derbys in dieser Saison.“ So richtig über­zeugt klingt er dabei nicht.

Natür­lich gibt es das Derby-Gespenst“

Selbst Coach Melk­emi­chel, der vor dem jüngsten Derby so vehe­ment die Exis­tenz von Gespens­tern und anderen bösen Geis­tern bestritten hatte, wirkte nach der jüngsten Pleite eher wie ein Beses­sener. In einem Derby müsse man eben bereit sein Blut zu spu­cken und Beine zu bre­chen“, pol­terte er. Das aber habe sein Team gegen Hamm­arby ver­missen lassen. Ich ent­schul­dige mich für unseren man­gel­haften Ein­satz in der zweiten Halb­zeit“, fügte Melk­emi­chel noch an. Ob er nun doch an das Derby-Gespenst glaube, wollte ein Reporter wissen. Kein Kom­mentar!“ Ein klares Nein klingt anders.

Der­weil dis­ku­tieren in Schweden alle mit: Gibt es wirk­lich ein höheres Wesen, das in Djur­garden her­um­spukt? Ist es ein böser Geist aus der Ver­gan­gen­heit, der da sein Unwesen treibt? Wenn ja, warum? Und: Wie lange wird dieser mys­te­riöse Fluch noch anhalten? In den Zei­tungen und TV-Sen­dungen kommen Psy­cho­logen und Ex-Profis, frü­here Djur­garden-Coa­ches und moderne Moti­va­tions-Gurus zu Wort. Einer der Letz­teren sagte unlängst: Natür­lich gibt es das Derby-Gespenst – aber nur in den Köpfen der Spieler. Da muss es raus!“

Geis­ter­be­schwörer, Wahr­sager, Wün­schel­ru­ten­gänger, Scha­manen

Auf der Geschäfts­stelle von Djur­gar­dens IF melden sich unter­dessen sogar Geis­ter­be­schwörer, Wahr­sager, Wün­schel­ru­ten­gänger, Scha­manen und andere Schar­la­tane, um ihre Dienste anzu­bieten. Ganz so ver­zwei­felt scheint Trainer Özcan Melk­emi­chel dann doch nicht zu sein. Eine Nie­der­lage hat immer sport­liche Ursa­chen“, stellt er klar. Den­noch will Melk­emi­chel sich vorm nächsten Derby am 27. August bei AIK Solna Unter­stüt­zung holen – von einem Men­tal­trainer. Zum Teufel mit dem Derby-Gespenst!