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Am Ende wollten die Spieler von Äqua­to­ri­al­guinea wahr­schein­lich nicht die schöne Sta­tistik rui­nieren. Oder sie konnten nicht mehr. Oder aber sie waren gar mit dem 0:1 gegen den hohen Favo­riten zufrieden, wobei dies ange­sichts eines zweiten kon­ti­nen­talen Riesen in der Gruppe E namens Alge­rien ziem­lich selbst­zer­stö­re­risch wäre. Wie auch immer, jeden­falls hielten sich die Bemü­hungen des zuvor durchaus kecken Außen­sei­ters in der Schluss­phase in Grenzen, und so blieb es beim 1:0 für die Elfen­bein­küste.

Schon wieder 1:0. Zum sage und schreibe neunten Mal in den zwölf Par­tien des ersten Spiel­tags, dazu kam – na, klar – zweimal ein 0:0 und ein sin­gu­läres 2:1 von Gast­geber Kamerun gegen Bur­kina Faso, das auf zwei Elf­me­tern beruhte und in diesem Kon­text schon fast als Tor­flut durch­geht. Rechnet man die bis­he­rigen Spiele beim Afrika-Cup 2022 zusammen, kommt man auf einen Tor­schnitt von 1,0 und ins­ge­samt ganze zwölf Treffer, von denen noch dazu vier durch Straf­stöße zustande kamen. Das ist eine wahr­haft gru­se­lige Bilanz, zumal die schmale Aus­beute weniger auf Chan­cen­wu­cher als viel­mehr auf die weit­ge­hende Abwe­sen­heit von Tor­mög­lich­keiten zurück­zu­führen ist.

Ein­schlaf­hilfe statt Fuß­ball­spek­takel

In Zeiten, in denen der Fuß­ball immer rasanter zu werden scheint, wirkt der aktu­elle Afrika-Cup, als hätte jemand eine Fuß­ball-VHS aus den acht­ziger Jahren in den Video­re­korder gelegt. Die Afri­ka­meis­ter­schaft ist bis­lang eher Ein­schlaf­hilfe als Fuß­ball­spe­ka­takel, was zu der Frage führt, was zum Geier da eigent­lich los ist in Kamerun. Oder eben nicht.

Keine Frage, der Afrika-Cup 2022, der ja eigent­lich Afrika-Cup 2021 heißt, steht unter keinem glück­li­chen Stern. Er wurde wegen Corona ver­schoben und lan­dete statt­dessen in einer noch schlim­meren Phase der Pan­demie, in der das Virus die Teams dezi­miert und viele Spieler nach langen Monaten im Aus­nah­me­zu­stand zuneh­mend aus­ge­laugt wirken. In dieser Situa­tion kommen sie nun zu ihren Natio­nal­teams und werden ohne eine nen­nens­werte Vor­be­rei­tungs­zeit in ein Tur­nier geworfen, das für viele in einer völlig anderen Kli­ma­zone statt­findet als die, aus der sie ange­reist sind.

So schlecht, wie etwa die Aus­wahl der Elfen­bein­küste gegen Äqua­to­ri­al­guinea gespielt hat, kann die Mann­schaft ange­sichts der Qua­lität ihrer Ein­zel­spieler gar nicht sein. Jemand wie Ajax-Stürmer Sébas­tien Haller, der in der Cham­pions League sämt­liche Ver­tei­diger das Fürchten lehrt, wirkte an diesem Abend wie ein in die Jahre gekom­mener Steh­geiger ohne jede Bin­dung zum Spiel.