Werder-Blogger Lars Kranenkamp dachte eigentlich, dass ihm nach dem Klassenerhalt ein großer Stein vom Herzen fallen würde. Stattdessen spürt er eine ganz neue Leere.
Da hatten wir ja gerade echt mal wieder ein Finale. Die damals in Berlin gefielen mir besser. Trotzdem: der SV Werder Bremen hält die Klasse durch den notwendigen Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt. Jubel und Tränen an der Weser. Ich nehme das zur Kenntnis und mir fällt ein großer Stein vom Herzen. Ansonsten spüre ich beim Gedanken an meinen Verein aktuell einen Leere, die ich so bis dato nicht kannte.
Früher konnte man mit Werder sogar Frauen den Kopf verdrehen
„Ich bin Werderfan“ – Einst Ausdruck eines unbeschwerten Lebensgefühls irgendwo zwischen wöchentlichen Fußballwundern und der Champions League. Gewinnerseite, eindeutig. Wenn ich mich recht entsinne, ergab sich da sogar einmal die Möglichkeit zu knutschen – Werderaura quasi.
Meine grün-weiße Gedankenwelt der jüngeren Vergangenheit färbt sich jedoch zusehends dunkler. Werder Bremen hat sich verändert. In relativ kurzer Zeit, relativ radikal. Irgendwie vorhersehbar und doch verheerend in seinen Ausmaßen.
Wo sind sie hin, die norddeutschen Fußballfreuden made in Bremen?
Es soll hier um den Abstiegskampf dieser Saison gehen. Werder Bremen war aus meiner Sicht verdientermaßen quasi schillernder Bestandteil dieses tragischen Spektakels. Mit dem, was wir in der laufenden Saison vom ehemaligen Quell norddeutscher Fußballfreuden gesehen haben, gehört man da unten und nirgends sonst hin. Wer etwas anderes behauptet, meint auch, Eljero Elias Abschiedsspiel findet irgendwann in Bremen statt. Werder Bremen 2016/2017 live bei Sport1, Wahnsinn.