Seit sechs Jahren schneidet und veröffentlicht ein Enthusiast Tore-Best-ofs von Bundesligaspielern der Neinziger. Warum eigentlich?
Daniel, auf Ihrem Youtube-Kanal YoutSport sind seit 2011 Tore-Compilations von Bundesligaspielern aus den Achtzigern und Neunzigern zu sehen. Was sagt Ihre Freundin zu Ihrem Hobby?
Am Anfang habe ich es ihr ein wenig verheimlicht, weil ich dachte, dass sie es nerdig finden könnte. Ich verbringe pro Woche etwa vier Stunden mit den Videos, und mittlerweile weiß sie natürlich um mein Hobby. Und sie findet es in Ordnung.
Sie haben mittlerweile über 120 Tore-Best-ofs von ehemaligen Bundesligaspielern zusammengeschnitten. Warum machen Sie das?
Ich bin Fußballnostalgiker. Ich habe mir immer gerne alte Saisonrückblicke angesehen, das weckt Kindheitserinnerungen in mir. Eines Tages bemerkte ich, dass es von Spielern wie Frank Greiner oder Uwe Wassmer keine Zusammenschnitte ihrer besten Szenen gibt. Dafür ist Youtube aber voll mit Best-ofs von Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo. Das fand ich schade.
Messi oder Ronaldo haben ein wenig mehr Strahlkraft als Frank Greiner oder Uwe Wassmer.
Klar, aber darum geht es nicht. Einerseits sind meine Clips natürlich eine ironische Version dieser ganzen Hochglanzvideos von Messi und Co. Andererseits verfolge ich schon das Ziel, den Spielstil der Wassmers und Greiners von damals sichtbar zu machen. Ich selbst habe die Spieler noch im Hinterkopf, aber wirklich ein Bild davon, wie ein Uwe Wassmer gespielt und wie er seine Tore geschossen hat, hatte ich nicht mehr. Und es hat mich gereizt, auch jüngeren Fußballfans zu zeigen, dass ein Niko Kovac oder ein Stefan Reuter früher echt gute Fußballer waren. Irgendwann hat sich das dann verselbständigt und es wurden immer mehr Clips. Mittlerweile empfinde ich die Videos als eine Art Sammlung. Wie ein Panini-Album mit den Stars meiner Kindheit.