Wir bauen unsere Seite für dich um. Klicke hier für mehr Informationen.

Seite 2: Robben und Groningen - eine innige Beziehung

Ent­spre­chend gerührt zeigte sich Robben nach dem Spiel. Es war ein langer Weg“, sagte er im TV-Inter­view bei ESPN und wischte sich dabei ein paar Tränen aus den Augen. Man erhofft mehr, man erwartet mehr. Dann ist es schwer. Aber ich habe wei­ter­ge­kämpft.“ Seit seiner Rück­kehr nach Gro­ningen im ver­gan­genen Sommer hatte Robben mit hart­nä­ckigen Ver­let­zungen zu kämpfen. Direkt bei seinem Pflicht­spiel-Come­back im Sep­tember hatte er sich eine Blessur an der Leiste zuge­zogen, später setzte ihn eine Waden­ver­let­zung mona­te­lang außer Gefecht.

Imago1002573593h
Auch für einen 37-Jäh­rigen ist ein Come­back für den Hei­mat­verein noch eine emo­tio­nale Sache.

Im April stand er dann beim Spiel gegen Hee­ren­veen erst­mals wieder für zwölf Minuten auf dem Platz. Ein paar Tage zuvor hatten einige Fans am Trai­nings­ge­lände des FC Gro­ningen ihre Unter­stüt­zung für den ver­let­zungs­an­fäl­ligen Profi zum Aus­druck gebracht. Auf ein großes Plakat mit Rob­bens Kon­terfei hatten sie Schlag­worte wie Unnach­gie­big­keit“, Ent­schlos­sen­heit“ und Wille aus Stahl“ geschrieben. Dazu über­reichten sie ihm ein Bild und ent­zün­deten einige Pyro-Fackeln. Zu Robben, zu ihrem Arjen, der vor den Toren ihrer Stadt auf­wuchs und die ersten Schritte im Pro­fi­fuß­ball in ihrem Verein ging, pflegen sie eine beson­ders innige Bezie­hung.

Robben auf dem Rad

Und die Liebe beruht auf Gegen­sei­tig­keit: Als Robben im ver­gan­genen Sommer gefragt wurde, warum er seine geschun­denen Kno­chen ein Jahr nach seinem Kar­rie­re­ende noch einmal für Gro­ningen hin­halten würde, fasst er seine Beweg­gründe in einem Wort zusammen: Klub­liebe. Ich hätte es bei keinem anderen Verein getan.“ Inner­halb weniger Stunden nach Bekannt­gabe der Ver­pflich­tung ver­kaufte der Verein 1600 zusätz­liche Dau­er­karten.

Die sind pan­de­mie­be­dingt in dieser Saison zwar weit­ge­hend nutzlos, doch auch aus der Ferne dürfte Robben für Ver­zü­ckung sorgen. Vor allem, wenn er sich auch wei­terhin so volksnah gibt. In Gro­ningen wird er immer wieder auf dem Fahrrad gesichtet, wenn er zum Trai­nings­platz oder nach Hause fährt. Ganz so, als habe er mit ein paar Freunden Zeit auf dem Bolz­platz ver­bracht und jetzt, kurz bevor die Sonne unter­geht, muss er zuhause sein. Robben auf dem Rad, für viele in Gro­ningen ist das auch ein Zei­chen, dass das Kind, das einst auszog, wieder zuhause ist.

Apropos Kinder: Im Inter­view nach der Partie sagte Robben: Und dann kommt so ein Spiel wie heute und ich darf mit­ma­chen und habe 75 Minuten lang Spaß wie ein Kind und kann fürs Team noch wichtig sein mit zwei Assists – ja, dann bin ich glück­lich.“ Arjen Robben, ein Kind von 37 Jahren.