Seit der Hillsborough-Katastrophe gibt es im englischen Profifußball keine Stehplätze mehr – auch auf Kosten der Stimmung. Geht es nach Drittligist Shrewsbury Town, soll sich das bald ändern.
Es passierte im Jahr 1989. Im Halbfinale des FA Cups spielte der FC Liverpool gegen Nottingham Forrest. Im Steh-Bereich der „Reds“ kam es zur Tragödie. Der Block war zu voll. Fans wurden gegen den Zaun gedrückt, andere niedergetrampelt. 96 Menschen verloren ihr Leben, hunderte wurden verletzt. Zwei Tage später wurden in England Stehplätze aus der ersten und zweiten Liga verbannt. Bis heute.
Denkt man an Liverpools „Anfield“ oder Manchester Uniteds „Old Trafford“, verfällt man schnell ins nostalgische. Die Stimmung in der Premier League gilt bei deutschen Fans noch immer als außergewöhnlich. Dabei hat sich die Fan-Kultur auf der Insel in den letzten 25 Jahren deutlich verändert.
Die Bundesliga als Vorbild
Fans aus England wiederum schauen sehnsüchtig auf die Bundesliga: Stehplätze, Choreos, lautstarker Support. Dem Mutterland des Fußballs ist die einst einmalige Stimmung abhanden gekommen. Schuld daran ist nach Ansicht vieler Fans neben den erhöhten Ticketpreisen vor allem das gesetzliche Verbot der Stehplätze. Doch langsam wandelt sich der Fußball in Großbritannien.
Zur Spielzeit 2016/17 war es der schottische Klub Celtic Glasgow, der als erster Profi-Verein des Vereinigten Königreichs wieder Stehplätze einführte. Das Projekt im „Celtic Park“ war der erste Schritt zur Rückkehr der „Stands“. Nun will auch der erste englische Klub nachziehen.