War die Social-Media-Abteilung der AS Rom früher dafür bekannt, Transfers möglichst ausgefallen bekannt zu geben, konzentriert sie sich nun auf die Suche nach vermissten Kindern – mit Erfolg. Denn mittlerweile wurden vier Kinder gefunden.
Als die AS Rom am 1. Juli diesen Jahres Leonardo Spinazzola verpflichtete, freute sich die römische Twitter-Community schon auf den entsprechenden Tweet. Wie würde der Außenverteidiger wohl am besten vorgestellt: In einem lustigen GIF? In Mario-Manier durch die Kanalisation hüpfend? Oder mit gephotoshoptem Trikot, wie im vergangenen Jahr bei Bryan Cristante? Nichts dergleichen, denn die Roma hatte beschlossen, Transfermeldungen nicht mehr lustig zu verpacken, sondern stattdessen auf vermisste Kinder aufmerksam zu machen.
Nachdem am Montag und am Dienstag erneut zwei Kinder auftauchten, sind mittlerweile vier Kinder zurück zu Hause.
Ein Umdenken im Umgang mit Social Media
Dass es in der Social-Media-Abteilung der Römer, die für ihre witzige und selbstironische Art geschätzt wird, zu einem Umdenken kam, erklärt der Digital-Chef Paul Rogers folgendermaßen: „Wir möchten die Transfermeldungen in den sozialen Medien dazu nutzen, um ein Bewusstsein für vermisste Kinder zu schaffen. Wir haben viele Follower in den sozialen Netzwerken und unsere Tweets generieren weltweit Aufmerksamkeit. Also dachten wir uns, dass jetzt der richtige Moment ist, unsere Transfermeldungen nicht mehr nur zur Selbstinszenierung zu nutzen.“
Inspiriert wurden die Römer von der Band „Soul Asylum“, die vor 25 Jahren in ihrem Musikvideo zu „Runaway Train“ Namen und Bilder vermisster Kinder einblendete. Das ganze wurde geografisch aufgeteilt, es gab ein Musikvideo für Großbritannien mit dort vermissten Kindern, eins für Australien und zwei für die Vereinigten Staaten.
So ähnlich funktioniert es auch in Rom: Auf dem italienischen Twitterkanal, der immerhin 1,8 Millionen Follower hat, werden Bilder vermisster Kinder aus Italien geteilt. Auf dem englischen Kanal, immerhin mit einer Reichweite von 472.000 Followern, teilt man die Bilder vermisster Kinder aus anderen Ländern der Welt. Dafür wurde eine Kooperation geschlossen mit dem „International Center for Missing and Exploited Childs“ aus den USA, das weltweit die Suche nach vermissten Kindern koordiniert. Auch mit der britischen Organisation „Missing People“ arbeitet der Verein zusammen.